Bildgewaltiges, aber affiges Endzeitszenario
Kinostart: 07.08.2014
Der zweite Teil der neuen „Planet der Affen“-Trilogie hat, welch Wunder, mal wieder den Kampf um Lebensraum zum Thema. Nachdem ein Virus die Menschheit reichlich dezimiert hat, stoßen ehemalige Einwohner San Franciscos auf jene Affenkolonie, die der ehemalige Laborschimpanse Caesar (Andy „Gollum“ Serkis, im ersten Teil von James Franco ausgewildert) aufgebaut hat. Mensch Malcolm und Affe Caesar versuchen eine friedliche Koexistenz, die allerdings von den Kriegstreibern auf beiden Seiten konstant torpediert wird. Es kommt, wie es kommen muss.
ich mache keinen Hehl daraus, dass ich ein Fan des ersten „Planet der Affen“-Films von 1969 bin. Ich brauche auch keine Motion-Capture Menschenaffen, vor allem nicht in gefühlsduseligen Szenen, und das 3D überzeugt ebenfalls nicht. Der Grundkonflikt dieser neuen Trilogie liegt in der technischen Allmacht des Menschen, dem das Gott spielen hier gehörig um die Ohren fliegt. Nervtötend ist allerdings die schlecht gescriptete, moralisch verwaschene Ausgeglichenheit mit der die Bösen und die Guten auf beide Seiten verteilt sind. Da kommt mir ein geflügeltes Besucherzitat vom Chaostage-Punksampler in den Sinn: „Schrecklich diese Gewalt! Auf beiden Seiten!“ Das pastorale Finale ist dann eher ein ranziges Sahnehäubchen.
Zuviel Action und eine zu lasche Story lassen den Sci-Fi-Actioner in die Belanglosigkeit abdriften. Bunt und laut ist’s dennoch.
Film-Wertung: (6 / 10)
Genre: Sci-Fi, Action, Länge: 130 Minuten, USA 2013, Regie: Matt Reeves, Drehbuch: Mark Bombach, Rick Jaffa, Darsteller: Andy Serkis, Jason Clarke, Gary Oldman, FSK: ab 12 Jahren, Vertrieb: 20 Century Fox