Nach dem fulminanten Auftakt der Captain America Story „Der Tod von Captain America“ mussten sich Fans einige Wochen gedulden, bis hierzulande die nicht minder exquisite Fortsetzung bei Panini erschien. Ed Brubaker hat mit der Story, die sich über 18 US Hefte erstreckte, in den USA seinerzeit heftig Staub aufgewirbelt. Schließich wird Steve Rogers als direkte Folge des „Civil Wars“ Opfer eines Attentats. Auch „Die Last der Träume“ wie der zweite Storyabschnitt heißt, ist ganz großes Kino und setzt den Ereignissen in Band 1 noch die Krone auf. Aber wie so häufig bei Fortsetzungen, komme ich einfach nicht ohne Spoiler aus, also Achtung.
Steve Rogers alias Captain America ist tot. Während S.H.I.E.L.D-Direktor Iron Man die Schwarze Witwe und den Falken losgeschickt hat, um die Hintermänner zu suchen, hat er noch ganz andere Probleme. Rogers hat einen letzten Willen hinterlassen, der Tony Stark mächtig unter Druck setzt. Rogers will, dass Captain America weiterlebt. Derweil kreuzen sich die Wege von Widow und Falcon immer wieder mit denen von Bucky Barnes, dem Wintersoldaten, der will den Tod seines Freundes Steve rächen, koste es, was es wolle.Alle Spuren führen zu Red Skull, der sich scheinbar mit dem russischen General Lukin verbündet hast, aber sein eigenes Süppchen kocht. Dabei hilft ihm Doktor Faustus, der als Psychiater so einige S.H.I.E.L.D-Agenten beeinflusst hat. Es dauert eine Weile, bis die Organisation das endlich herausbekommt. Und Agentin 13, Sharon Carter, spielt bei Rogers Tod eine ziemlich tragische Rolle.
Autor Ed Brubaker läuft in „Die Last der Träume“ zu Höchstform auf und liefert eine ebenso ausgefeilte wie wendungsreiche Geschichte ab, die von Steve Epting und Mike Perkins kongenial umgesetzt wird. Neu im Team dieses „Civil War“-Nachfolgers ist Butch Guice, der mit Brubaker auch schon vorher zusammengearbeitet hat und dessen Artwork sich nahtlos einfügt. Für die finstere Atmosphäre ist auch maßgeblich die Kolorierung von Frank D’Armata verantwortlich, der immer den richtigen (Farb)ton findet. Erneut springt die Geschichte spannungsvoll zwischen mehreren Handlungssträngen und Personen um, so dass der Leser immer ein bisschen mehr weiß, als die Helden; gerade genug, dass es auch spannend bleibt.
Nach „Der Tod eines Traums“ rückt nun neben dem Wintersoldaten auch Iron Man in den Mittelpunkt der Geschichte. Tony Stark muss nicht nur versuchen, seine Organisation zu säubern und den Machenschaften von Red Skull Einhalt gebieten, sondern sich auch handfest mit Bucky auseinandersetzen. Und damit der gierige Leser auch beider Stange bleibt, endet „Die Last der Träume“ mit einem deftigen Cliffhanger. In rund zwei Monaten erscheint dann (endlich) der Finalband von „Der Tod von Captain America“.
Mit der Fortsetzung seiner Geschichte „Der Tod von Captain America“ gelingt Autor Ed Brubaker ein ganz großer Coup, der es ganz sicher schafft, den hierzulande von vielen Comicfans oft als etwas bieder angesehenen Captain America endgültig in der ersten Liga zu etablieren.
Comic-Wertung: (10 / 10)
Der Tod von Captain America – Band 2
OT: Captain America 31-36, Marvel Comics, 2007-2008
Autor: Ed Brubaker
Zeichner: Steve Epting, Butch Guice, Mike Perkins
Farben: Frank D’Armata
Übersetzung: Reinhard Schweizer
Verlag: Panini Comics, Softcover, 144 Seiten
VÖ: 20.05.2014
Der Tod von Captain America bei Panini Comics