Venatic: Catalyst – Album Review

venatic-catalyst-coverAls Band hat man es heute nicht mehr leicht, sein Auskommen zu sichern. Umso erstaunlicher, wenn eine Combo ohne Label im Rücken seit mehr als zehn Jahren aktiv ist. Die Hamburger Alternative Metal- Band Venatic haut im Mai ihr neues Album „Catalyst“ raus, und das hat es absolut in sich. 

Heutzutage ist so ein Sammelbegriff wie Alternative Metal ja irgendwie auch nichtssagend. Limp Bizkit? Rage Against the Machine? Alice in Chains? Oder doch eher punkiger? Egal, Genres sind was ffür Anfänger und wie schon eine alte Fußballweisheit besagt: „Entscheidend ist auf’m Platz“. Der heißt bei Venatic im aktuellen Fall „Catalyst“, also Katalysator, ist in zehn Spielabschnitte eingeteilt und sollte für die Band jetzt endlich den Brustlöser markieren. Selbigen hat Sänger Maik definitiv nicht nötig. Sein klarer, melodiöser und kraftvoller Gesang bietet den Gitarren durchaus Paroli.

venatic-groupshot-1aVenatic spielen Metal mit kräftigen Riffs, melodiösem Gesang (meistens), einer tighten Rhythmustruppe, gelungenen Breaks  und ohne Berührungsängste vor ruhigen Tonen. Opener „Boiling Sewers“ kickt das Album mit Pantera-artigem Riffing los und auch die nachfolgenden Songs wissen das Powerlevel zu halten. „Nyctophobia“ überrascht mit einem deutschen „Rap-Break“ in den  ansonsten englisch gehaltenen Lyriks. Einen Hooters-Hit zu covern ist hingegen schon wieder irgendwie schräg, aber „All You Zombies“ bleibt auch in der aufgepimten Version locker im Ohr. Dann gehts mit „Hollywood“ etwas punkiger zur Sache.

Bei den ersten Durchläufen schien mir das Album in der zweiten Hälfte ein wenig an Druck nachzulassen, aber der Eindruck stimmt so definitiv nicht. Die Songs sind vielleicht etwas progressiver strukturiert und gehen nicht ganz so schnell ins Ohr, die Power-Ballade „Far“ fällt vielleicht ein bisschen ab, aber der Titelsong „Catalyst“ rockt wieder gut nach vorne. Musikalische Einflüsse hört man schon raus: hier scheint mal kurz Ronnie James Dio durch,  da fühlt man sich an Iron Maiden Gitarrenläufe erinnert, aber das sind nicht die schlechtesten Referenzen und alles fügt sich zu einem stimmigen Ganzen und einem richtig guten Album zusammen, das keine Durchhänger hat.

venatic-logo-black„Catalyst“ ist das erste „richtig“ im Studio produzierte Output der Band und wurde durch eine Crowdfundig-Kampagne finanziert. Der Aufwand hat sich geloht und Producer Eike Freese hat in den (inzwischen abgebrannten) Hammer Studios zusammen mit der Band einen sauberen Job gemacht. Das Ergebnis ist ganz locker international konkurrenzfähig.  Vorab wurde der Song „Dead End“ 2012 schon mal auf EP veröffentlicht, aber die restlichen Songs sind neu.

Die Hamburger Band ist seit 2003 am Start ist und kann eine lange, in Eigenregie produzierte Veröffentlichungsliste vorweisen; vor allem EPs aber auch das Album „Bleeding Alpha“ von 2007. Damals noch in alter Besetzung. Die beiden Gitarristen und der Schlagzeuger sind von der Gründungsbesetzung noch übrig und mit dem inzwischen nicht mehr ganz so neuen Sänger haben „Venatic“ einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Dabei hört man der Band an, dass sie gut eingespielt ist und darf sich auf die Record Release  Party am 17.Mai 2014 im Hamburger Logo freuen. Ich habe keine Zweifel, dass die neuen Songs auch auf der Bühne Knaller sind.

Fazit: Mit „Catalyst“ legen die Hamburger Alternative Metaller Venatic ein richtig starkes, kraftvolles  Album vor, das mit guten Songs und fettem Sound zu begeistern weiß.

Album-Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

venatic-catalyst-coverVenatic – Catalyst
Genre: Alternative Metal
Länge: 45 Minuten, 10 Songs
Distribution: Believe/Soulfood
VÖ: 16.05.2014

Venatic -Homepage
Besetzung: Peter Haubenschild – Gitarre / Jonas Strippelmann – Bass / Mark Pöhner – Gitarre / Maik Schröder – Vocals / Torben Neuss – Drums
Tracklist: 1. Boiling Sewers 2. Nyctophobia 3. Dead End 4. Alteration 5. All You Zombies 6. Hollywood 7. Far 8. Catalyst 9. Dust (Es)caped 10. M.I.A