„Killing Bono“ beruht auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman „Killing Bono: I was Bonos Doppelgänger“ des Rockjournalisten Neil McCormick. Doch die filmische Adaption von Regisseur Nick Hamm („The Hole“, „Godsent“) kommt nicht so recht in Fahrt. Da will man Rockstar werden und muss mit ansehen, wie ehemalige Schulkollegen die Welt erobern, während man selbst seine Karriere nicht so richtig auf die Reihe bekommt. So geschehen 1976 in Dublin, wo sich U2 als Schülerband gründen. Die DVD-Premiere „Killing Bono“ hat Potential, bleibt dann aber doch Einiges schuldig.
Die Brüder Neil (Ben Barnes) und Ivan (Robert Sheehan) McCormack wachsen in Dublin auf und wollen in den 1970ern Rockstars werden. Ivan hat seine Klampfe auch gut im Griff und Neil versucht sich als Sänger und Frontman. Als dann Bono, der sich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht so nennt, auf Neil zukommt, weil er Ivan gerne in seiner Band hätte, unterschlägt Neil seinem Bruder das Angebot. Viel später wird sich das noch rächen. Doch Bruder Neil hat eigene Pläne.
Und während U2 die Rockwelt erobern, spielen sich die Brüder McCormack durch diverse Bands, die zwar alle bei den Kritikern beliebt sind, aber nie zu dem großen Durchbruch führen. Das liegt zum großen Teil an Neils Eigensinn, es ohne jegliche Hilfe schaffen zu wollen. Auch Glora (Krysten Ritter), in die sich Neil verliebt und die dann Managerin des ganzen Unternehmens wird, kann in davon nicht abbringen.
„Killing Bono: I was Bonos Doppelgänger“ nennt sich die durchaus humorige Autoiographie des Rockjournalisten Neil McCormick. Doch die filmische Adaption von Regisseur Nick Hamm („The Hole“, „Godsent“) findet irgendwie nicht den rechten Ton; der Sound stimmt nicht. Es gibt gelungene Szenen und Sequenzen, doch insgesamt lässt der Film die dramtaische Fallhöhe vermissen, die eine Grundlage für sowohl Komödie wie auch Tragik wäre. Um den Zuschauer emotional wirklich zu packen, ist das etwas zu wenig. Für nerdige U2-Fans hat die DVD-Premiere aber durchaus ihren Reiz.
Ben Barnes (Dorian Gray“) und Robert Sheehan („Misfits“) funktionieren zwar als Bruderpaar müssen sich aber durch einige klischeehafte Musikbusiness-Szenen rocken. Und auch der verstorbene Peter Postlethwaithe, der in „Killing Bono“ seine letzte Rolle als schrulliger aber liebenswerter homosexueller Vermieter spielt, macht den Film noch nicht zu einem Highlight. Es fehlt „Killing Bono“ schlicht an Intensität. Weder die musikalischen Performances, noch die dramaturgische Anordnung oder das ewige Leben im Schatten der wirklichen Rockstars werden wahrhaft mit der Leidenschaft gefüllt. Das war im richtigen Leben garantiert anders.
Fazit: Der Musikfilm „Killing Bono“ beweist einmal mehr, wie schwierig es ist, Musik fiktionalisiert zu thematisieren. So bleibt „Killing Bono“ ebenso im unteren Radarbereich wie Neil McCormack als Musiker, der zwar Kritiker begeisterte, aber keine Fans zog. Nick Hamms Film ist nicht mehr als ein netter Film.
Film-Wertung: (5 / 10)
Killing Bono
OT: Killing Bono
Genre: Drama, Komödie, Musik
Länge: 109 Minuten, UK, 2011
Regie: Nick Hamm
Darsteller: Ben Barnes, Robert Seehan,
FSK: ab 6 Jahren
Vertrieb: Senator / Universum
DVD- & BD-VÖ: 13.09.2013