Vampire, Werwölfe, romantische Liebe und endlich, endlich, endlich die Hochzeit. Aber damit ist lange noch nicht Schluss. Einen Film gibt das Blockbusterphänomen noch her, und auch im nächsten Jahr um die gleiche Zeit geht das Gewusel und der Hype wieder los. Wir freuen uns, ignorieren das und widmen uns interessanteren Themen, als der Fortsetzung der „Twilight-Saga“. Keine Ahnung ob es in Europas Norden mysteriöse Blutsauger und zottelige Ungeheuer gibt, aber für kauzige Typen und witzige Filme sind die Skandinavier immer mal wieder gut: „Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ und „Mein Freund Knerten“ stellen das extrem unterhaltsam unter Beweis.
Im Weltraum gibt es keine Gefühle
Die schwedische Feel-Good-Komödie „Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ lief im vergangenen Jahr auf dem Filmfest Hamburg, unter dem internationalen Titel „Simple Simon“, inzwischen geht der Debüt-Film von Andreas Öhmann für Schweden ins Rennen um den Oscar für fremdsprachige Filme. Aber das nur nebenbei.
Simon ist gerade 18 und wohnt noch bei seinen Eltern, weil der intelligente junge Mann an einer Form von Autismus leidet, dem Asberger-Syndrom. Regelmäßig sind die Eltern mit dem routinefixierten Jungen überfordert. Einzig sein älterer Bruder Samuel bekommt dann Zugang zu Simon. Der hat das ewige Generve satt und nimmt Simon zu sich. Doch das hält Samuels Freundin leider nicht aus und macht sich vom Acker. Jetzt hat der weltraumbegeisterte Simon einen neue Aufgabe, der er mit der ihm eigenen Akribie nachgeht: Eine neue Frau für den Bruder finden. „Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ überzeugt mit überschäumender Lebensfreude, einem absolut großartigen Hauptdarsteller Bill Skarsgard und etlichen originell inszenierten Gags. Mehr Infos und die Kinos, in denen die sehenswerte Komödie läuft, findet ihr auf der Film-Homepage.
Film-Wertung: (8 / 10)
Mein Freund Knerten
Mein DVD-Tipp der Woche ist zwar eigentlich für ein junges Publikum gedacht, aber die norwegische Komödie „Mein Freund Knerten“ ist so lustig, dass auch ältere ihren Spaß an den Abenteuern von Lillebror und Knerten haben werden. Mitten in den 1960er Jahren ist der kleine Lillebror gerade mitseinen Eltern aufs Land gezogen und hat sich noch nicht so richtig eingelebt, da fällt ihm ein Ast vor die Füße und beginnt mit ihm zu reden. Knerten heißt das sprechende Stück Holz, das Lillebror von nun an begleitet.
Doch die finanziellen Nöte der Eltern hören auch in der neuen Umgebung nicht einfach auf und die Renovierung des Hauses verschlingt mehr Geld als gedacht. Da ist eine rettende Idee gefragt. „Mein Freund Knerten“ entstand nach einem Buch von Anne-Catharina Vestly, das unter dem Titel „Lillebror und der Knorzel“ auch auf Deutsch erschienen ist. Man mag mich gelegentlich für infantil halten, vielleicht bin ich nur einfach (zu) jung geblieben, mir hat’s Spaß gemacht.
Film-Wertung: (7,5 / 10)
Tom Meets Zizou
Und zum Schluss noch eine Sport-Doku für die Fußball-Fans: „Tom Meets Zizou“. Der Kicker Thomas Broich galt einst als hoffnungsvolles Nachwuchstalent, doch den großen Durchbruch in der Bundesliga hat der Mittelfeldspieler nie geschafft. „Tom Meets Zizou“ portraitiert die Karriere und die Person des Fußballers, den seine Mannschaftskollegen einst „Mozart“ riefen, weil er im Auto Klassik hörte. Die Doku von Aljoscha Pause, der schon einige Sportdokumentationen gemacht hat, ist vielleicht etwas zu lang geworden, ansonsten aber sehr interessant ausgefallen und geht weit über den Profisport hinaus. „Tom Meets Zizou“ ist ein empfehlenswerter Fußballfilm. Hier gehts zur ausführlichen Film-Besprechung.
Film-Wertung: (7 / 10)
Soviel dazu. Kommt sicher durch die Woche.