Zurzeit tut sich recht viel auf dem Filmsektor, sowohl was DVDs als auch was Kino angeht. Es geht auf das Jahresende zu, das verspricht immer eine Menge Umsatz. In den Lichtspielhäusern führt das verstärkt dazu, dass nur die vermeintlich erfolgversprechendsten Filme anlaufen. Also nicht weiter wundern, wenn meine Empfehlungen nicht im Kino um die Ecke zu sehen sind. „Real Steel“ sollte allerdings laufen. Auf dem DVD-Sektor gibt es zwei Empfehlungen: „Source Code“ und „Beginners“.
„Real Steel“ ist Popcorn-Kino par Excellence. Hugh Jackman muss sich als abgehalfterter Boxer Charlie nicht nur mit seinem Sohn, von dessen Existenz er bisher nichts wusste rumschlagen, sondern auch mit seiner Erfolglosigkeit im neuen Volkssport Roboter-Boxen. Die getunten Maschinen hauen sich gegenseitig zu Schrott. Erst als der Sohnemann auf dem Schrottplatz einen alten Roboter findet und wieder fit macht, wendet sich das Glück für Charlie. Keine Frage, die Story und die Dramaturgie sind nicht gerade originell und die Botschaften simpel, aber die Robot-Fights machen einfach Spaß. Kein Wunder, wenn man richtige Boxer filmt und hinterher zu Kampfmaschinen ummodelt.
Film-Wertung: (7,5 / 10)
Im Kino starten am 3. November mehr oder minder bundesweit auch zwei vielversprechende Dokus: Literarisch Interessierte können sich „Brasch –Das Wünschen und das Fürchten“ ansehen, um mehr über den deutschen Schriftsteller Thomas Brasch zu erfahren. Regisseur Christoph Rüter kann dabei auf etliches vom Autor selbst kreiertes Filmmaterial zurückgreifen. Der 2001 verstorbene Brasch hat durchaus ein interessantes Leben geführt. So oder so ist „Brasch – Das Wünschen und das Fürchten“ wohl nur für Literaturinteressierte spannend.
Ähnlich wird es wohl auch Werner Herzogs bildschönem Dokumentarfilm „Die Höhle der vergessenen Träume“ ergehen. Der renommierte Regisseur macht sich (in 3D) auf, um die Chavet-Höhle zu erforschen, in der sich unberührte Höhlenmalereien befinden, die 1994 entdeckt wurden. Das ist schon toll gefilmt, aber wer schon mal eine Herzog-Doku gesehen hat, weiß, dass der Regisseur auch gerne mal zum Mystizismus neigt.
„Beginners“ ist eine feine Komödie von „Thumbsucker“-Regisseur Mike Mills, in der Oliver (Ewan McGregor) sich durch die Wirren der Liebe bugsiert, während sein Vater (Christopher Plummer) nach vierzig Ehejahren entdeckt, dass er eigentlich schwul ist. Jetzt dreht der 75jährige noch mal auf. Erzählt wird diese späte Annäherung von Sohn und Vater rückblickend. „Beginners“ ist ein schöner, anrührender Film.
Über „Source Code“ habe ich mich schon anlässlich des Kinostarts ausführlich ausgelassen. Duncan Jones ist nach „Moon“ auch diese originelle Story gelungen. Ein Soldat wird immer und immer wieder in die letzten Momente vor einem Zug-Attentat geschickt, um eben jenes aufzuklären, damit der Attentäter kein weiteres Unheil anrichten kann. Hier geht’s zur Source Code Besprechung.
Viel Spaß beim Glotzen.