Ballett, Blues und B-Movies bestimmen die Woche, sofern man kein Motörhead-Fan ist und mit der Dokumentation „Lemmy – The Movie“ nicht das Wochenende verplant hat. Die 300 Minuten wollen schließlich gesehen werden. Falls noch Zeit bleibt: Blues Gitarrist Bernard Allison spielt auf und es gibt ein Festival des gescheiterten Films. Die Wochenempfehlungen:
LIVE: Wie schon erwähnt, sind die englischen Indie-Rocker von I Like Trains am 21. im Hamburger Knust zu sehen. Hier gibt’s weitere Tour-Dates. Doch das Live-Highlight der Woche liefert Bernard Allison, der seit dem 18. durch deutsche Lande tourt. Am kommenden Mittwoch, 26.01., im Downtown Bluesclub zu erleben. Der jüngste Sproß von Legende Luther Allison hat eine neue Live-Doppel-CD im Gepäck „Live at the Jazzhaus“, das letzte Studioalbum „The Otherside“ erschien 2009, aber der Beweis, dass der Blues nach wie vor lebendig ist, wird auf der Bühne erbracht – und nur dort. Alle Tour-Dates im Überblick.
KINO: Für die Hamburger Cineasten gibt’s ein kleines aber feines Highlight. Im B-Movie findet vom 21. bis zum 23. Januar das Festival des gescheiterten Films statt. Kurzfilme, Experimentelles und Schräges in verschiedenen Sektionen des Scheiterns. Am Ende wird das Werk gekürt, das die kontroversesten Reaktionen auslöst. Hört sich nach viel Spaß an. Infos gibt’s sowohl auf der B-Movie-Homepage als auch auf der Internet-Seite der-gescheiterte-film.com. Hingehen.
Wenn Darren Aronofski einen Film dreht, ist der Zuschauer immer gefordert: Das war bei „Pi“ nicht anders als bei „The Wrestler“. Mein Film-Tipp der Woche: „Black Swan“. Natalie Portman als Ballerina an der Grenze zur Schizophrenie würde jüngst mit dem Golden Globe ausgezeichnet. Als eine Ballerina ausfällt, bekommt die Tänzerin Nina Sayers ihre Chance in Tschaikowskis „Schwanensee“. Sie wäre prädestiniert für die Unschuld des weißen Schwans, doch ebenso bietet sich die Tänzerin Lily als perfekter schwarzer Schwan an. Gedrängt von einer ehrgeizigen Mutter, tyrannisiert von einem manischen Intendanten, versinkt Nina in der Rolle.
DVD: Mit Spannung und immenser Vorfreude wurde die Doku über den Motörhead-Mastermind Lemmy Kilmister erwartet. Am 21. kommt der Film nun mit massenhaftem Bonusmaterial in den Handel. „Lemmy – The Movie“ macht einfach Spaß und ist nicht nur für Fans empfehlenswert. Alles Weitere in der Film-Besprechung. In den USA ist „Lemmy – The Movie „ zur Zeit in den Kino zu bestaunen. Vielleicht kommen ja deutsche Filmverleiher auch nochmal auf dem Trichter, die Doku auf die große Leinwand zu bringen. Würde mich freuen.
MUSIK: Die Scheibe der Woche kommt diesmal von den Neo-Hippies Familiy of the Year.
Ihr „Songbook“ ist zwar schon von 2009, hat aber nun erst einen deutschen Vertrieb gefunden. Die Band wandelt deutlich in Flower-Power-Spuren, aber ganz so retro wie es zunächst wirkt, sind Kalifornier nicht und zeigen auf ihren beiden EPs und dem ersten Album durchaus Ecken und Kannten. Der Gesang kommt mal männlich, mal weiblich, mal gemischt daher und krönt die gutgelaunten Folkperlen. Mehr zu Family of the Year bei myspace und auf der Band-Homepage. Das war’s dann auch schon wieder.
Kommt sicher durch die Woche.