Neu auf DVD: Kommissarin Lund – Das Verbrechen Staffel 2

Strange og LundDie letzte Folge der zweiten Staffel der grandiosen dänischen Krimiserie „Kommissarin Lund – Das Verbrechen“ ist gerade über den Bildschirm geflimmert und Serienfans durften 500 hochspannende Minuten lang der eigenwilligen Kommissarin beim Ermitteln zusehen. Wer das TV-Highlight verpasst hat, kann die zweite Staffel nun auf DVD und Blu-ray käuflich erwerben. Mir hat’s noch besser gefallen als die erste Staffel.

Nach der Aufklärung des Mordes an der jungen Nanna Birk Larsen hat sich Kommissarin Sarah Lund (Sofie Grabol) nicht ganz freiwillig in der Provinz verkrochen. Sie fühlt sich mitverantwortlich für den Tod eines Kollegen. Doch als zwei Jahre später in Kopenhagen eine Rechtsanwältin ermordet wird, besinnt sich ihr alter Chef Lennard Brix (Morten Suurballe) auf die Strafversetzte und holt sie als Beraterin zurück zur Mordkommision Kopenhagen.

Eine zweite Chance

Brix ved offerEher unwillig, aber doch getrieben, lässt sich Lund darauf ein und findet sich mitten in einer Mordserie wieder, deren Zusammenhang irgendwo im Afghanistan-Einsatz der dänischen ISAF-Truppen zu liegen scheint. Man vermutet einen terroristischen Hintergrund. Lund wird gegen viele Widerstände offiziell auf den Fall angesetzt und ermittelt an der Seite ihres neuen Kollegen Strange (Mikkael Birkkjaer).

Dem frisch gebackenen Justizminister Buch (Nicolas Bro) kommt der Mord an der Anwältin extrem ungelegen: Ein neues Anti-Terrorgesetz soll schleunigst verabschiedet werden, doch der Mord wirft Fragen auf und deutet eine Verwicklung seines Ministeriums an. Dem Amtsneuling stehen turbulente Tage bevor.

Terrorangst und politische Intrigen in Dänemark

Lund og KodmaniMit der zweiten, in sich geschlossenen Staffel von „Kommissarin Lund“ (OT: „forbrydelsen II“) knüpft das Team an das Erfolgsrezept der ersten Staffel an. Drehbuchautor Soren Sveistrup hat erneut eine komplexe und hochpolitische Story entworfen, die mit ihren vielen Nebenhandlungen, falschen Spuren und einer bedrohlich anschwellenden Paranoia gehörig Spannung erzeugt. Die rund 500 Minuten sind deutlich kompakter als die erste Staffel (1000 Minuten). Man hat an der richtigen Stelle gekürzt und die Polizisten nicht allzu sehr auf Abwege geschickt.

Praest og LundStatt dessen baut das Drehbuch das politische Moment aus und in einem unüberschaubaren Gewirr aus Intrigen und Machtspielchen finden zähe Konflikte mit ständig wechselnden Fronten statt. Auch das in Dänemark nicht unumstrittenen Afghanistan-Engagement der eigenen Truppen ist geschickt integriert und spiegelt die gesellschaftliche Diskussion  in allen Facetten wieder.

Nicht alle halten Frau Kommissarin für kompetent

Lund og StrangeDass es der Frau Kommissarin auch diesmal nicht gelingt, ihr Privatleben auf die Reihe zu bekommen, liegt nur zum Teil an ihrer Fixierung auf die Verbrechensaufklärung. Doch auf den Kollegen Strange scheint der spröde Charme zu wirken. Anders als auf den neuen Gatten von Sarah Lunds Mutter. Das Ensemble ist sehr überzeugend und Sofie Grabol ist erneut brillant in der Rolle der Kommissarin. Mit ihrer verbissenen Art trägt das Format ebenso wie das gelungene Drehbuch.

Die DVD enthält als Extras noch Darsteller-Interviews, leider wieder keine Original-Tonspur, aber das ist aufgrund der überzeugenden Synchronfassung zu verschmerzen.

Alles in allem ist „Das Verbrechen II“ verdammt packend ausgefallen und muss sich weder hinter „24“ noch der „Millenium Trilogie“ verstecken. Wer die erste Staffel von „Kommissarin Lund – Das Verbrechen“ mochte, wird auch hier wieder bestens bedient. Serien-Neulinge erwartet hochspannende dänische Thriller-Feinkost, die süchtig macht.

Serien-Wertung: 9 out of 10 stars (9 / 10)

Titel: „Kommissarin Lund – Das Verbrechen II“
OT: „Forbrydelsen II
Genre: Krimi, Thriller, Serie
Darsteller: Sophie Grabol, Nicolas Bro, Ken Vedsegard,
Länge: 570 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Verleih: Edel
DVD- & Blu-ray-Extras: Booklet, Interviews, Galerie
DVD-VÖ: 22.11.2010

Weiterführende Links:

ZDF-Seite zur Serie (Vorsicht Spoiler!)

Rezension der ersten Staffel

TV-Tipp zur Serie