Apex Ten – Atom: Album Review

Stoner Rock aus Belgien also steht aktuell auf dem Speisezettel des Tonzonen Labels. Apex Ten klöppeln in einer guten halben Stunde allerhand intensiven schweren Rock raus. Weitgehend instrumental hat sich das Trio erstmals entschieden nicht nur Impro-Rock aufzunehmen. Als CD, digital und Vinyl seit dem 21. November 2025 erhältlich.

Ich hab hier noch einen Haufen Musik vorzustellen und mir fehlt aktuell die Zeit. Eigentlich wären Tonzonens Bahnhof Motte auch zuerst dran, aber „ich will zuende denken!“. Kommt also später. Apex Ten sind ein Trio aus Belgien das scheinbar seit 2021 zusammen musiziert.

Das Trio aus Bass, Schlagzeug und Gitarre hat sich dem Heavy Rock verschrieben und werkelt zwischen Stoner, Doom und Psychedelic herum. Wenn es mal Gesang gibt, geht der eher in Richtung Heavy Metal-artiges Gebrüll und offenbart ein erhebliches Aggressionspotential.

Bislang waren mit Apex Ten noch nicht untergekommen und „Atom“ ist das zweite reguläre Album der Band. Das erscheint nun bei Tonzonen Records und enthält in rund einer halben Stunde 6 Songs. Soweit die Selbstauskunft der Band das hergibt, haben sich Apex Ten dieses Mal entschieden, nicht wie bisher im Studio zu improvisieren und das mitzuschneiden, sondern die musikalischen Strukturen vorher ein bisschen festzulegen.

Impro Stoner Rock

Inhaltlich solle es eine Reise ins Übersinnliche sein. Die Seele löst sich von Körper, irrt umher und wird letztlich wiedergeboren. Aufgenommen wurde dann an 2 Tagen im September 2024 und Seattles Own Tony Reed (hab ich namentlich auch in der „Chuparosa-„Review erwähnt) hat das Ganze dann gemastert. Soweit so gut, aber auch so austauschbar.

„Ruthless“ beginnt nach kurzer Orientierungsphase eben rücksichtslos und rifft schwer und monoton durch die sechs Minuten. Gelegentliche Laut-leise-Wechsel sorgen für Dynamik. „Rot“ schlingert dann düster doomig durchs Jenseits bis das Geschrei einsetzt, dann geht’s wieder getragen mäandernd weiter. Etwas mehr Struktur hätte den 5 Minuten nicht geschadet.

„Mellow“ beginnt beinahe mit einem catchy Riff und psychedelischen Gestammel. Der Bass groovt sich durch eine psychedelische See und der Dampfer trotzt den Wellen. Wird aber von der Brandung immer wieder zurückgeworfen und erreicht erst nach ermüdenden 6 Minuten das rettende Ufer. „Brainwasher“ ist gefälliger Stoner Rock mit flotten Video und starkem Riffing. Aber auch hier fehlt mir das Eigene.

Das letzte Drittel wird eingeleitet von der nervtötenden Soundspielerei „LFO“ die in 4 Minuten elektronisch vor sich hin drönt. Ich hab sowas auch schon mal live gesehen und es entwickelt als Performance bisweilen einen eigenen Drive, auf Tonträger ist mir das zu überflüssig und ich würde mich auch hüten, das Song zu nennen. Abschließend schlägt „Argon“ versöhnliche, melodische Töne an und baut sich schön zu einer Riffwucht auf. Die wird dann abgerissen und dann ist Schluss.

Die grüne Reise

Wenn ich mir das bisherige Schaffen von Apex Ten so ansehe, scheint mir das Trio wert auf das Momentum des Musikzierens zu legen. Die erste Session von 2021 ist digital bei bandcamp erhältlich. Geht schon in dieselbe Richtung, hat aber deutlich mehr zu bieten als das aktuelle, 2. Album. Sicherlich ist es auch dem improvisierenden Ansatz geschuldet, dass nach einem Livemitschnitt von 2022 das erste Album „Aashray“ zwar 2023 erschien, aber die Studiosession bereits von Ende 2021 ist.

Man kennt das aus der Pop-Geschichte. Auch Bruche Springsteen hat in den selben Sessions „Nebraska“ und „Born in the USA“ komponiert und bewusst nacheinander veröffentlicht. Das lässt sich auch gerade in „Deliver Me From Nowhere“ im Kino gucken. Auch Acid Rooster (ebenfalls bei Tonzonen) haben ihre gelungenen Sessions nacheinander und einzeln veröffentlicht.

Und dennoch: was Apex Ten mit „Atom“ abliefern ist mir persönlich zu wenig. Zu Kurz und zu formlos. Sicher, das Trio spielt gut und tight zusammen und ich mag die Musik generell. Aber da fehlts an Alleinstellungsmerkmal, an Momentum und /oder an griffigen Songs. Oder auch an Präsenz auf den Bühnen der Zielgruppe. Kann mensch machen, hat aber im aktuellen Musikmarkt wenig Chance auf Beachtung.

Bewertung: 6 von 10.

Apex Ten: Atom
Genre: Stoner rock, Doom, Psychedlic Rock
Länge: 33 Minuten, 5 Songs, 2025
Interpret: Apex Ten
Label: Tonzonen Records
Vertrieb: Cargo Records
Fomat: CD, Digital, Vinyl
VÖ: 21.11.2025

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