Für immer Adaline: Ein Jahrhundert

Im #Sommerkino25 mit einer fantastischen Romanze: „Für immer Adaline“ von 2015. In den USA war Lee Toland Kriegers magische Romanze bereits erfolgreich gestartet und tummelt sich in den Top-Plätzen der Box-Office-Charts. Bei uns lud die mit Blake Lively und Michiel Huisman perfekt besetzte magische Love Story dann eher zu einem Sommermärchen ein.

Durch einen Unfall hört die in San Francisco lebende Adaline Bowman (Blake Lively) auf zu altern. Für die Witwe mit der Tochter macht das allerdings Probleme, als die ersten ihrer Bekannten bemerken, dass sich Adaline nicht zu verändern scheint. Inzwischen wirken sie und ihre Tochter Flemming (Cate Richadson) eher wie Schwestern als wie Mutter und Tochter. Um sich und ihre Familie zu schützen macht Adaline einen folgenschweren Schritt und wechselt alle zehn Jahre die Identität und deren gesamtes Leben.

Nun im Winter 2015 steht ihr hundertster Geburtstag bevor. Die letzten Jahre hat sie als Archivarin Jenny in ihrer Heimatstadt verbraucht und mit dem Jahreswechsel plant sie auch einen weiteren Wechsel der Identität. Dann lernt sie den attraktiven und reichen Ellis Jones (Michiel Husman) kennen, der sich hoffnungslos in sie verliebt. Adaline fürchtet sich, ihre Schutzroutine aufzugeben. Doch sogar ihre inzwischen alt gewordene Tochter (Ellen Burstyn) rät ihr, sich nicht länger zu verstecken und ihr Leben auch zu leben.

Risiko eingehen für die Liebe

„Für immer Adaline“ erinnert von der Struktur her an eine Geschichte von Bestsellerautor Nicholas Sparks, was vielleicht daran liegen mag, dass Autor J. Mills Goodloe auch das Drehbuch zur Sparks-Verfilmung „The Best of Me“ (2014) verantwortete. Goodloe und Salvador Paskowitz haben die Adaline-Geschichte aber selbst erdacht. Dabei haben sie ein generationenübergreifendes, perfekt arrangiertes „Rundum Schmachten-Paket“ geschnürt, das Regisseur Lee Toland Krieger grandios zu bebildern weiß.

„Für immer Adaline“ greift auf einen Off-Erzähler zurück, der den Überblick hat und die ganze Geschichte unterhaltsam und romantisch zu erzählen weiß. Dazu wird nicht linear erzählt, sondern in Rückblenden, die immer wieder Schlaglichter auf Adalines Leben werfen. Selbstredend braucht es auch die richtige Portion Drama und Verwicklung, damit die Romanze auch überlebensgroß erscheint. Die kommt dann mit Ellis Vater William (Harrison Ford) ins Spiel, dessen Bekanntschaft Adaline bereits zu anderen Zeiten gemacht hat.

Das also sind die Hauptingredienzen dieser magischen Romanze, der sich das Publikum nur schwer entziehen kann. Hier ist für jede:n etwas dabei. Große Sehnsucht und die Suche nach dem (Liebes-)Glück wohin man schaut. Nachdem das Taschentuch wieder verstaut ist, steigt allerdings auch das Gefühl auf, hier sei vielleicht zuviel konstruiert worden. Aber der Film funktioniert.

Großes Gefühl und hübsche Menschen

Adalines einziger konstanter Begleiter ist ein knuddeliger Hund, der schon mal das Kindchenschema bedient. Die Attraktivität der Hauptdarsteller spricht für sich, die verlorenen Lieben des Lebens kommen später dazu und sorgen für nostalgische Verklärung und auch das verdrehte Altersverhältnis von Mutter und Tochter hat die Qualität, dass sich die Zuschauer darin wiederfinden können.

Bitte nicht falsch verstehen: „Für immer Adaline“ ist großen romantisches Kino, das höchst wahrscheinlich kein Auge trocken lässt. Und die Chemie zwischen „Gossip Girl“ Blake Lively und dem smarten Holländer Michiel Huisman ist schlicht überwältigend. Huisman war auf dem nordamerikanischen Markt bislang vor allem in Serien zu sehen („Game of Thrones“, „Orphan Black“), sollte sich mit dieser Rolle in Hollywood aber ein ganzes Stück nach vorne gespielt haben. Der zeitlose, elegante Look des Films sorgt für ein Übriges.

Regisseur Lee Toland Krieger hat bereits mit „Celeste und Jessie“ sein Händchen für Beziehungskisten bewiesen. „Für immer Adaline“ ist als Film so perfekt wie das Aussehen von Blake Lively.

Bewertung: 7 von 10.

Für immer Adaline
OT: The Age of Adeline
Genre: Romanze, Fantasy
Länge: 112 Minuten, USA, 2015
Regie:Lee Toland
Schauspiel: Blake Lively, Harrison Ford, Michiel Huisman,
FSK: ab 6 Jahren
Verleih: Leonine
Kinostart: 09.07.2015
DVD-VÖ: 20.11.2015

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