Fight Another Day: Schaukämpfe und TV-Tode

In der Zukunft treten für ein Show-Format die besten Kämpfer der Weltgeschichte gegeneinander an. Gekämpft wird bis zum Tod, der Gewinner lebt noch einen weiteren Tag- um zu kämpfen. Es hat im Action-Film (und anderswo) schon diverse mehr oder sehenswerte Turniere gegeben. Der Stunt-Man und Regisseur James Mark lässt in einem Budget freundlich schlichten Raum die Totgeweihten tanzen. Meteor Film veröffentlicht „Fight Another Day“ als Home-Entertainment-Premiere am 14. Februar 2025.

Mitte der 1980er Jahre ist der amerikanische Cop Ryan Taylor (Eric Johnson) auf der Straße auf Verbrecherjagd. Mit Kameraunterstützung und Live-Fernsehübertragung stellt er Gangster. Doch ein Einsatz geht schief, weil ein Kind im Raum ist und Eric zögern lässt.

Der Angeschossene findet sich in fremder Umgebung wieder und wird von Isabell (Christina Ochoa) damit konfrontiert, dass er im Jahr 2067 zu einem Gladiator geworden ist, der mit den Waffen seiner Zeit gegen Gegner aller Zeiten auf Leben und Tod kämpfen muss.

Eric mag das kaum glauben, doch der Duke (James „Jim“ Belushi“) in der Waffenkammer überzeugt ihn vom ernst der Lage. „Fight Another Day“ ist das beliebteste TV-Unterhaltungsprogramm de4r Zeit. Programmchef Fischer (Martin Kobe) rekrutiert mittels aufwändiger Zeitreise-Technologie Kämpfer aus allen Epochen. Um nicht in die Menschheitsgeschichte einzugreifen, werden die Kämpfer zum Zeitpunkt ihres Todes rekrutiert und in der zukünftigen Gegenwart wiederhergestellt. Eric hat keine Wahl als mitzukämpfen.

„Chrono.com heißt sie herzlich willkommen.“

Auf die Frage nach der eigenen Vergangenheit hat mein Vater mal geantwortet: „Früher war alles aus Holz.“ In gewisser Weise waren Filme früher auch hölzerner. Da galt es aufwändig eine Fantasie herzustellen und eine Geschichte zu erzählen, weil die Computer und Produktionsmittel noch nicht effektiv waren.

Im Action-Genre hat das gerade in den 1980er Jahren zu recht soliden und sehr unterhaltsamen Thrillern und Hau-Drauf-Werken geführt, die meisten davon eher B-Movies. Daran orientiert sich auch „Fight Another Day“ dessen einläutende Zeitebene nicht umsonst die 80er Jahre sind. Und das Publikum merkt James Marks Sci-Fi-Keilerei auch das überschaubare Budget an.

Wo heute im Blockbuster-Bereich Inhaltsleere mit aufwändiger Produktion aufgemotzt wird, setzt „Fight Another Day“ auf schlichte aber wirksame Kulissen und auch handgemachte Kampf-Choreografien. Das ist weitgehend unterhaltsam, auch wenn der Schwertkampf in dieser futuristischen Leistungsschau etwas übergewichtig vertreten ist.

„Von wann kommst du?“

Das Szenario eines Turniers ist schnell etabliert und sorgt sich wenig um Originalität. Mensch kennt das von „Mortal Kombat“ über „D.O.A.“, von „Running Man“ über „Karate Kid“ zu „Bloodsport“. Apropos „Karate Kid“ in den Filmen und im Serienableger „Cobra Kai“ mimt Film-Bösewicht Martin Kove den Betreiber des rivalisierenden Dojos. Auch wenn das Publikum James Belushi, der hier unter dem Namen Jim auftritt (vielleicht in Anlehnung an den Serienerfolg „Alle lieben Jim“), seinen Prominenten Namen beisteuert, sollte niemand sich wegen seiner Mitwirkung in „Fight Another Day“ verirren, dazu ist die Rolle zu klein (aber tragend).

Einige mag es abtörnen, dass die Kämpfe ohne digitale Tricktechnik auskommen und bisweilen etwas gestelzt wirken, aber gerade das agieren im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten macht einen Gutteil des Charmes von „Fight Another Day“ aus. Das ist keine Offenbarung des Independent-Films, aber ein unterhaltsamer Actioner mit ganz pfiffigem Szenario.

Gelegentlich ist es schön, daran erinnert zu werden, dass Unterhaltung auch ohne riesiges Budget funktionieren kann. Freilich muss das Publikum Abstriche in den Schauwerten machen und die eigene Fantasie spielen lassen. „Fight Another Day“ ist in der Idee eher schlicht gehalten und kommt schnell auf den Punkt, das ist bisweilen erfrischend trashig, bisweilen etwas unfreiwillig schräg, aber „Fight Another Day“ liefert im Rahmen seiner (Budget-) Möglichkeiten ab. Und die Akteure schlagen sich im wahrsten Sinne des Wortes wacker. Bisweilen reicht das locker aus.

Bewertung: 3 von 5.

Fight Another Day
OT: Fight Another Day
Genre: Action, Sci-Fi
Länge: 97 Minuten, USA, 2024
Regie: James Mark
Schauspiel: Eric Johnson, James Belushi, Martin Kove, Christina Ochoa
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Meteor Film
Kinostart: nicht in Deutschland
Digital-VÖ: 14.02.2025
DVD- & BD-VÖ: 14.02.2025

Fight another day bei Meteor

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