Die Relativitätstheorie der Liebe

Romantische Komödie aus Deutschland mal wieder. Gelegentlich gibt es auch gelungene Filme, deren Handlung ein bisschen banal wirkt. Der komödiantische Paarreigen „Die Relativitätstheorie der Liebe“ von 2011 macht das durch zwei tolle Hauptdarsteller wieder wett, die gleich in multiplen Rollen zu sehen sind: Katja Riemann und Olli Dittrich.

In Berlin ballert ein pubertierende Jugendlicher mit dem Luftgewehr vom Balkon aus auf eine Taube. Eine Passantin (Riemann) nimmt den toten Vogel mit, um ihrem Gatten (Dittrich) eine Mahlzeit zu bereiten. Besagter Gatte ist Fahrlehrer und muss sich nicht nur mit seiner Eifersucht herumschlagen, sondern auch mit einem schon fortgeschrittenen Fahrschüler, der seinen Broterwerb als Musiker (Dittrich) mit diversen Nebenjobs verdient.

Es geht bunt und munter zu in den komödiantischen Episoden, die Regisseur und Drehbuchautor Otto Alexander Jahrreis für sein Hauptdarstellerpaar ersonnen hat. Und mit Hilfe gelungenen Masken und ihres komödiantischen Talents schlüpfen Katja Riemann („Bandits“, „Die Apothekerin“) und Olli Dittrich („Dittsche“) gleich in fünf kurzweilige Paarkonstellationen.

Der Werbeprofi Frieder (Dittrich) hat beruflich zwar alles im Griff, aber seine Frau Eva (Riemann) ist schon länger auf dem Yogatrip. Sie ist am diesseitigen Alltag so gänzlich desinteressiert, das sich Frieder mit seiner Schwägerin (Riemann) tröstet, sofern sein Sohnemann nicht gerade vom Balkon ballert. Fahrlehrer Paul liebt seine südamerikanische Gattin Gabriela zwar abgöttisch, aber im Laufe der Jahre ist so eine Art Hassliebe zwischen den beiden eingezogen. Tochter Alexa (Riemann) geht inzwischen auch auf die 40 zu und wünscht sich endlich ein Kind, dazu müsste sie allerdings erstmal einen passenden Mann finden. Vielleicht haut’s ja mit dem Musiker Stevie endlich hin?

Die quatschen viel zu viel über die Liebe.

Und schließlich wäre da noch die verstockte alleinstehende Angestellte (Riemann) des Gesundheitsamts. Für die würde Liebesglück schon bedeuten, nicht alleine Essen zu müssen. Imbissbesitzer Youssef (Dittrich) jedenfalls muss seine Gastronomie gründlich aufrüsten, damit der Laden nicht geschlossen wird. Ausgerechnet jetzt, wo er eigentlich ein Restaurant eröffnen will. Irgendwie muss die Dame vom Gesundheitsamt doch umzustimmen sein?

Vom Ton her ist „Die Relativitätstheorie der Liebe“ eine harmlose aber nette Komödie, die einfach gute Laune verbreitet. Und die kommt auch auf, wenn sich Olli Dittrich einen Bademantel reichen lässt. Oder als nöhliger Fahrlehrer Paul seine Schüler auch schon mal zu verkehrswidrigem Verhalten nötigt, weil er zuhause anrufen muss. Und Katja Riemann steht ihrem Partner in nichts nach. Besonders witzig sind ihre Darstellungen der esoterisch abgedrifteten Eva und ihrer hanseatisch schicksenhaften Schwester.

Jahrreis belegt die unterschiedlichen Konstellationen und sozialen Milieus auch mit differenziertem Humor, statt alles über den gleichen Parodiekamm zu scheren. So ist unterm Strich eine sehr unterhaltsame Komödie herausgekommen. Die ist komplett auf die Wandlungsfähigkeit von Katja Riemann und Olli Dittrich abgestimmt und sorgt für kurzweilige Sommerunterhaltung. Mehr hat „Die Relativitätstheorie der Liebe“ auch gar nicht beabsichtigt.

„Die Relativitätstheorie der Liebe“ ist ein humorvoller Ringelreigen über das Liebesleben moderner Großstädter und eine gelungene Showbühne für Katja Riemann und Olli Dittrich.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Die Relativitätstheorie der Liebe
OT: Die Relativitätstheorie der Liebe
Genre: Komödie, Romanze
Länge: 96 Minuten, D, 2011
Regie: Otto Alexander Jahrreis
Schauspiel: Katja Riemann, Olli Dittrich
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: Universal
Kinostart: 26.05.2011
DVD- B BD-VÖ: 1.12.2011

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