Die Familienwochen im #Partysommer24 schauen nach England mit der dramatischen Komödie „Papadopulos und Söhne“ von 2012. Die britische Feel-Good-Komödie „Papadopulos und Söhne“ bricht die Auswirkungen der Finanzkrise auf ein Familienunternehmen runter. Ein erfolgreicher Businessman verliert alles und muss noch mal von vorne beginnen. Das ist ganz unterhaltsam und trotz griechischer Wurzeln ziemlich typisch britisch ausgefallen.
Gerade wurde Harry Papadopoulos (Stephen Dillane) zum europäischen Unternehmer des Jahres gekürt, als die Finanzkrise voll zuschlägt. Der Unternehmer plant einen riesigen Immobilienkomplex im Herzen Londons und hat dafür bei den Banken große Kredite aufgenommen. Jetzt will die Bank die Kredite zurück und nimmt wohl auch noch Harrys Lebensmittelkonzern mit. Der Witwer und Vater von drei Kindern steht vor dem finanziellen Aus. Nützt alles nichts: auch die Villa geht in die Konkursmasse.
Einzig ein kleiner, geschlossener Fish & Chips Imbiss bleibt Harry, weil dieser zur Hälfte auch seinem älteren Bruder Spiros (Georges Corraface) gehört. Harry will die wertlose Bude verkaufen, doch Spiros hat eine andere Idee: Zusammen machen sie den Imbiss wieder auf! Immerhin kann die Familie dort auch auf engem Raum wohnen. Und weil Harry davon ausgeht, dass es nur vorübergehend ist, bis er seine Firma zurückkaufen kann, willigt er ein, seinem Bruder „unter die Arme“ zu greifen. Harrys Kids sind alles andere als begeistert, freuen sich aber ihren lebenslustigen Onkel Spiros wieder zu sehen.
Fast Food statt Luxus Lifestyle
Regisseur und Autor Marcus Markou inszeniert sein Spielfilmdebüt mit gute Besetzung: Stephen Dillane („King Arthur“, „Game of Thrones“) und Georges Corraface sind ein kontrastreiches Brudergespann. Harrys Kids kommen mit Georgia Groome, Frank Dillane und Thomas Underhill als kleinsten, aber smartesten ebenfalls sympathisch rüber. Finanzberaterin Sophie, ist allerdings als Charakter ein bisschen zu flach und sehr offensichtlich auf eine Romanze für den Familienvater Harry ausgelegt.
Im Grunde ist „Papadopoulos und Söhne“ eine typische britische Wohlfühlkomödie, die mit einen sozialkritischen Touch und guter Laune einen kleinen persönlichen Ausweg aus dem Elend dieser Welt zeigt. Das ist weder neu noch originell. Das eigene Glück im Kleinen zu suchen, wirkt als Botschaft angesichts einer weltweiten Krise ein bisschen naiv und altbacken. Auch einige der anderen dramatischen Motive, die Drehbuchautor Marcus Markou in seinen Film packt, wirken klischeehaft und wenig überzeugend.
„Papadopoulos und Söhne“ kommt am Ende zu nett und zu vorhersehbar rüber, um als herzliche Komödie im Gedächtnis zu bleiben. Regisseur Markou verlässt sich kaum auf die Konfliktträchtigkeit der Finanzkrise und schafft eine kleine heile Familienwelt, in der Erfolg eben nicht alles ist. Das ist nett anzusehen und geht auch ans Herz, mehr aber auch nicht.
Film-Wertung: (5 / 10)
Papadopulos Und Söhne
OT: Papadopulos & Sons
Genre: Komödie, Drama
Länge: 105 Minuten, GB, 2012
Regie: Marcus Markou
Darsteller:innen: Stephen Dillane, George Corraface,
FSK: ohne Altersbewschränkung, ab 0 Jahren
Vertrieb: Indigo
Kinostart: 27.06.2013
DVD-VÖ: 22.11.2013