Da kommt was auf uns zu, ein außerirdisches Flugobjekt brettert auf die Erde zu und macht ein Loch in die Hütte von Schweinchen Dick und Daffy Duck. Doch die überspannte Ente wittert gleich eine Alien-Invasion. Zeit, nicht nur die eigenen vier Wände zu retten, sondern den Planeten. Warner Bros bringt das Looney Tunes Abenteuer am 1. August 2024 in die Kinos.
Daffy Duck und Schweinchen Dick sind zusammen bei Farmer Jim aufgewachsen. Als der sie verlassen hat, hat er ihnen das Haus hinterlassen. Und dort wohnen die beiden immer noch. Einmal im Jahr kommt eine Inspektorin von der Stadt vorbei und guckt, ob die Bude noch in Schuss ist. Ist sie dieses Mal aber nicht, weil ein Komet oder so was giftgrünes das Dach zerstört hat.
Jetzt haben Daffy und Dick eine Woche Zeit den Schaden zu beheben, dafür braucht es Geld und die beiden sind auf Jobsuche bis es sie in die nahegelegene Kaugummi-Fabrik verschlägt. Hier arbeitet auch die Geschmacksforscherin Petunia, in die sich Schweinchen Dick verguckt hat. Daffy seinerseits findet den selben grünen Schleim in der Fabrik wie auf dem Dach.
Aber da ist es schon fast zu spät, denn die außerirdische Substanz ist schon in die Kaugummis geraten. Und die Kaugummis werden zur Einführung einer neuen Geschmacksrichtung gerade umsonst verteilt. Und schon werden die Leute zu willenlosen Kaugummi-Zombies. Daffy, Schweinchen Dick und Petunia müssen sich schleunigst was einfallen lassen.
Phase 1: Kauen
Die „Loony Tunes“ mit Schweinchen Dick, Bugs Bunny, Daffy duck und Freunden gehören in den USA seit den 1930er Jahren zum beliebten Unterhaltungsprogramm. Immer mal wieder kommen die Zeichentrickfiguren, die etwas anarchischer, durchgeknallter und auch etwas brutaler sind als ihre Pendants bei Disney auch mit einem Kinofilm um die Ecke.
Die Trickfilm-Reihe auch mit Cartoons des legendären Altmeisters Tex Avery hatte es hierzulande etwas schwerer. Das ZDF hat in den 1970er Jahren mal versucht die Cartoons auszustrahlen, setzte das Format aber wieder ab. Später wurden die Trickfilme neu vertont und ab den 1990er Jahren auf unterschiedlichen Privatsendern gezeigt.
„Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten“ ist ein klassisches Animationsabenteuer, das angelehnt ist an die gruseligen und phantastischen B-Movies der 1950er und sechziger Jahre. Aliens, Monster und verrückte Professoren laufen ebenso durchs Bild wie wabbelige Musikstücke durch die Tonspur.
Damit einher geht ein weitgehend klassischer Animationsstil. Das Kino-Abenteuer wirkt als hätte es die letzten Jahrzehnte animationsgrafischer Entwicklung nicht gegeben. Und wer sich mit den älteren DC-Superhelden-Zeichentrickserien bei Warner auskennt, wird gleichfalls stilistische Ähnlichkeiten in Stil und Hintergründen feststellen.
Phase 2: Zeit für Blasen
Doch das hat Methode, denn die Macher wollen mit einem hohen Wiedererkennungswert eine neue junge Zielgruppe begeistern. Den Reaktionen in der Vorführung nach scheint das auch zu funktionieren. Der erwachsene Animationsfan bemerkt, dass „Ein klebriges Abenteuer“ die selben Macken hat wie andere serielle Comedyformate, die zu einem Spielfilm mit durchgehender Handlung aufgebauscht werden. Es stellen sich längen ein, weil die Handlung dem Slapstick im Wege steht.
Dabei hat „Ein klebriges Abenteuer“ durchaus seine hinreißenden Momente und gewinnt beispielsweise, wenn die Jobsuche der beiden Helden als „Loney Tunes“ –Episode in Szene gesetzt wird. Auch die hinreißend überzogenen Action-Sequenzen wissen in ihrem altmodischen Charme zu gefallen.
Für Neulinge im Land von Schweinchen Dick und Daffy Duck gibt es deren Kindheit als arme Waisenkinder in einem kindlichen Bilderbuch-Stil gezeichnet. Das ist zwar auch etwas subversiv angehaucht, sieht aber eher schräg. Ebenso gibt es keine Heldengeschichte ohne eine Romanze. Und so darf sich Schweinchen Dick in die stupsnäsige gewitzte Forscherin Petunia vergucken. Daffy muss derweil eier Legen, um die Welt zu retten. Aber das mag jede:r selbst sehen.
Die „Looney Tunes“ sind zurück auf der Leinwand. „Ein klebriges Abenteuer“ zeigt den Zusammenhalt von Daffy Duck und Schweinchen Dick und weiß launig zu unterhalten. Dabei geht es klassisch im Zeichentrick-Stil zur Sache. Das hat seine Momente, aber auch seine Längen. Für die ganz jungen ist „Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten“ sicherlich interessanter als für das Begleitpersonal.
Film-Wertung: (6 / 10)
Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten
OT: The Day the Earth Blew up: A Looney Tunes Movie
Genre: Animation, Familienunterhaltung, Cartoon,
Länge: 91 Minuten, USA, 2024
Regie: Peter Browngard
FSK: ab 0 Jahren Ohne Altersbeschränkung
Vertrieb: Warner Bros
Kinostart: 01.08.2024