Pain & Gain: Reich werden, oder dabei sterben

Weiter geht’s im #Partzysommer24 mit schöner Zoffen, weil „Deadpool & Wolverine“ aktuell in die Kinos kommt, mit „Pain & Gain“ von 2013. Regisseur und Produzent Michael Bay mag‘s, wenn’s kracht. Zu sehen in „Transformers“ und in „Bad Boys“. Was actiontriefende Blockbuster angeht, hat dem Mann Erfolg. „Pain & Gain“ haut dabei eher in die „Bad Boys“-Kerbe und zeigt ein Trio von Möchtegerngangstern auf ihrem Weg ins Desaster. Eine rabenschwarze Action-Komödie.

Der Fitnesstrainer Daniel Lugo (Mark Wahlberg) hat es satt, sich von seinen Klienten vollschwitzen zu lassen, und will etwas aus seinem Leben machen. Nachdem er ein Seminar des Motivations-Gurus Johnny Wu (Ken Jeong) besucht hat, stellt er einen Business-Plan auf, um reich zu werden. Doch dazu bedarf es zunächst der Anfangsfinanzierung. Daniel kommt auf den Trichter Victor Kershaw (Tony Shaloub), den schwerreichen Inhaber von diversen Sandwich-Läden zu entführen. Daniels Kollegen und Kumpel Adrian Dorbel (Anthony Mackie) und Paul Doyle (Dwayne Johnson) sind mit von der Partie.

Doch die Entführer stellen sich saumäßig dämlich an und das Opfer erkennt Daniel fast sofort. Außerdem wird das Trio gierig und beschließt, dass Victor ihnen auch gleich seinen gesamten Besitz überschreiben kann. Als Victor irgendwann die Flucht gelingt, glaubt ihm kein Mensch, während die drei Fitnesstrainer in Saus und Braus leben. Nur der Ex-Cop und Privatdetektiv in Ruhestand Ed Dubois (Ed Harris) beschäftigt sich mit Victors Geschichte.

Gierige Erpresser

Regisseur und Produzent Michael Bay inszeniert seinen rabenschwarzen und ziemlich brutalen Actionthriller nach einer wahren Geschichte. Das ist insofern erstaunlich, als dass die Muskelmänner wahrlich alles andere als Verbrechergenies sind, und ihre Unprofessionalität mit improvisierter Grausamkeit auszugleichen versuchen. Das ist selbstredend der Stoff aus dem derbe Komödien gemacht sind, aber das ein oder andere Mal bleibt einem das Lachen schon im Hals stecken.

Während Adrian der typische Mitläufer ist, der zwar auch vom Reichtum träumt, aber keine Eigeninitiative entwickelt, ist Daniel komplett von Ehrgeiz zerfressen. Ihm scheint die körperliche Fitness zu Kopf gestiegen zu sein. Der Ex-Knackie Paul hat zwar zu Gott gefunden, aber geht dabei auch (unfreiwillig) über Leichen und ist charakterlich für jede Versuchung anfällig. Erstaunlicher Weise kommt das Trio zunächst ungeschoren davon, weil niemand das Opfer ernst nimmt.

Unglaubliche wahre Geschichte

In vielerlei Hinsicht ist „Pain & Gain“ ein derbe überzogenes Spektakel geworden, das seinen Reiz allerdings aus der kriminellen Unfähigkeit seiner drei einfältigen Protagonisten bezieht. Dabei wird kaum ein Klischee ausgelassen, und wie man das von Michael Bay Filmen erwartet, geht es schnell und krachend zur Sache.

Der Dialogwitz ähnelt einem Buddy-Movie und auch das Setting im Florida der Reichen und Schönen erinnert an „Bad Boys“, dazu ein bisschen tarantinoesque Gewaltdarstellung und fertig ist der derbe Kracher. Die Frage, ob man diese im Grunde desaströs tragische Story überhaupt als Komödie verpacken sollte, stellt sich irgendwie gar nicht erst.

Die Actionkomödie „Pain & Gain“ kommt mit rabenschwarzen, bisweilen zynischem Humor und grotesker Gewalt auf die Leinwand und sorgt für schnell geschnittene, Steroid verseuchte Action. So kann man die absurden Auswüchse des amerikanischen Traums auch aufzeigen.

Film-Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

Pain & Gain
OT: Pain & Gain
Genre: Action, Thriller, Komödie
Länge: 129 Minuten, USA, 2013
Regie: Michael Bay
Darsteller:innen: Mark Wahlberg, Ed Harris, Dwayne Johnson
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Paramount /Universal Pictures
Kinostart: 22.08.2013
DVD-VÖ: 22.12.2013