Mit Jugendabenteuern in die Ferienzeit im #Partysommer24: Mit dem Abenteuerfilm „Der Berg der 1000 Drachen“ von 2010 eroberte das bei jungen Lesern erfolgreiche und beliebte Detektiv-Trio auch die Leinwand. Spannend ist es geworden und der heranwachsenden Zielgruppe angepasst, allerdings überzeugt das Filmabenteuer nicht auf ganzer Linie.
Gerade sind Biggi, Patrick und Luke noch im heimischen Wien auf der Jagd nach Handtaschendieben, da geraten sie zufällig an einen seltsamen drachenartigen Gegenstand, der sich als mysteriöser Schlüssel zu dem legendären chinesischen Mondscheinpalast herausstellt.
Die Neugier der Kids ist geweckt und mit etwas List und Beharrlichkeit schaffen es die drei auch, nach China zu kommen. Als Gewinner eines Preisausschreibens dürfen sie dabei sein, wenn für den Wiener Zoo ein Pandapärchen aus der chinesischen Aufzuchtstation abgeholt wird. Die Station liegt genau am Fuß des Berges der 1000 Drachen.
Doch auch Bösewichte haben es auf den Zugang zum Mondscheinpalast abgesehen. Eine geheime Organisation unter der Leitung der bösen Q (Iris Berben) will unbedingt in den Palast, da hier ein Elixier verborgen sein soll, das ewiges Leben verspricht.
Keine Hausmeister im Mondscheinpalast
In China laufen Biggi (Helena Siegmundt-Schulze), Patrick (Bruno Schubert) und Luke (Justus Kammerer) fast direkt in eine Falle, die ihnen Qs Sohn Munroe (Stipe Ercek) stellt, und sind den Schlüssel wieder los. Doch es braucht drei Drachenschlüssel, um in den Mondscheinpalast zu kommen. Für das Tiger-Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen den Geheimbund der schwarzen Schlange.
Thomas Brezina, der erfolgreichen Autor der beliebten Kinderbuchreihe, schrieb das Drehbuch zusammen mit Regisseur Peter Gersina („Mädchen Mädchen 2“, „Die Schnüfflerin“). Als Vorlage hat man sich das gleichnamige zehnte Abenteuer aus der Reihe „Ein Superfall für dich und das Tiger-Team“ genommen und temporeich in ein großes Leinwandabenteuer gepackt.
Dass der erste Kinoauftritt des jungen Detektiv-Trios ausgerechnet in China stattfindet ist nur folgerichtig, da das Tiger-Team in Deutschland und in China am erfolgreichsten ist. Dort ist man sogar erfolgreicher als Harry Potter.
Im Grunde ist das Tiger-Team so etwas wie eine moderne und jüngere Variante der „Drei Fragezeichen“. Die Zielgruppe mag etwas jünger sein, bekommt aber spannende Abenteuer geboten und auch im Film hält man sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf und setzt auf eine großteils funktionierende Mischung aus Abenteuer, Spannung, Witz und Exotik der Kulisse.
Junges Detektivtrio in China beliebter als Harry Potter
Das ist an sich ganz stimmig, doch gerade am Anfang des Films geht alles ziemlich schnell, die drei Hauptcharaktere bekommen gerade mal zwei bis drei Szenen um sich zu etablieren, bevor es in die Vollen geht. Natürlich ist es legitim, davon auszugehen, dass die Zuschauer die Helden schon kennen, dennoch ist das aus filmischer Sicht einfach überstürzt.
Ebenso überstürzt, beizeiten fast rumpelig wird die Handlung actionreich vorangetrieben. Vielleicht wäre weniger auch hier mehr gewesen. Es kommt dem erwachsenen Zuschauer gelegentlich vor, als gingen die Filmemacher davon aus, das das Publikum sowieso ADS hat und man daher die Schlagzahl unbedingt hoch halten muss.
Die jugendlichen Darsteller wissen zu überzeugen und sind stimmig ausgewählt, spielen aber, anders als in vielen anderen Jugendfilmen, die gestandenen Kollegen auch nicht an die Wand. Iris Berben findet als böse Gegenspielerin die richtige Mischung aus Bedrohung und leicht überzogenem Spiel.
Doch das Abenteuer am „Berg der 1000 Drachen“ ist unterhaltsam und kurzweilig, so dass die Feinheiten auch schnell wieder vergessen sind. Insgesamt ist der erste Kinoauftritt des „Tiger-Teams“ gelungen und sorgt für solide Unterhaltung.
„Tiger-Team – Der Berg der 1000 Drachen“ bietet ein spannendes Kinoabenteuer das mit exotischer Kulisse, einem legendären Geheimnis und hohem Tempo auf die junge Zielgruppe ausgerichtet ist.
Film-Wertung: 
(6 / 10)
Tiger Team – Der Berg der 1000 Drachen
OT: Tiger Team – Der Berg der 1000 Drachen
Genre: Abenteuer, Jugendfilm
Länge: 87 Minuten, D, 2010
Regie: Peter Gersina
Vorlage: Buchreihe „Ein Fall für dich und das Tiger Team“ von Thomas Brezina
Darsteller:innen: Helena Siegmundt-Schulze, Bruno Schubert, Justus Kammerer
FSK: ab 6 Jahren
Vertrieb: Constantin Film
Kinostart: 06.05.2010
DVD-VÖ: 02.12.2010
