Aus dem Archiv: JJ.Abrahams „Super 8“ von 2011. Wenn Kids mit ‚ner Kamera herumspielen, kommt meist nur zufällig etwas Brauchbares dabei heraus. J.J: Abrahms Blockbuster „Super 8“ ist auch eine Hommage an die eigene Amateurfilmzeit und bei aller Gefälligkeit etwas bieder ausgefallen. Gute Jugendunterhaltung ist aber allemal drin.
In einer amerikanischen Kleinstadt wollen Teenager Ende der 1970er einen Zombiefilm drehen. Charles (Riley Griffith) hat als Nachwuchsregisseur den Masterplan und sein bester Kumpel Joe (Joel Courtney) ist als Maskenbildner in das Projekt eingebunden. Als dann Alice (Elle Fanning) bei dem Filmprojekt mitmacht, bahnt sich zwischen den beiden eine Freundschaft an. Das sieht weder Charles gerne, noch die Väter von Alice und Joe.
Bei einer heimlichen Filmsession am nächtlichen Bahnhof werden die Kids Zeugen eines tragischen Zugunglückes. Erstaunlich schnell ist das Militär zur Stelle und riegelt nicht nur die Unfallstelle ab, sondern auch die ganze Stadt. In dem Zug wurde ein Alien transportiert, und die jugendlichen Filmemacher haben den Unfall zufällig auf Super 8 Film gebannt. Während Joes Vater als Polizist versucht, das Unglück aufzuklären, unternimmt das Militär alles, um den Zwischenfall zu vertuschen und Zeugen auszuschalten.
Außerirdische im Güterzug?
Auf den ersten Blick macht J.J. Abrahms („Star Trek“, „Lost“, Mission Impossible 3“) Actioner „Super 8“ den Eindruck eines klassischen und gelungenen Jugendabenteuers. Es verwundert auch nicht, dass Steven Spielberg („E.T.“, „Unheimliche Begegnung der dritten Art“) den Film mitproduzierte, denn schließlich huldigt Abrahms seinem Vorbild, mit dessen Filmschaffen er in den 1970ern selbst aufgewachsen ist, in beinahe jeder Szene des Films. Für ein jugendliches Publikum ist das durchaus unterhaltend, aber der angekündigte filmische Überflieger ist „Super 8“ beileibe nicht geworden.
Nicht nur die Story, sondern auch die Erzählweise und die Dramaturgie sind stark an die 1970er angelehnt. Das kann man stylish und retro finden, oder auch schlicht als etwas altbacken und harmlos einschätzen. Die Story ist allerdings absehbar und von Spielberg‘schem Humanismus infiziert. Wer nicht alt genug ist, um sich an die Faszination von „E.T.“, „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ oder „Stand by Me“ zu erinnern, wird an „Super 8“ seine Freude haben. Dem direkten Vergleich hält „Super 8“ allerdings nicht stand.
Technisch ist der Film ebenso überzeugend wie die jungen Schauspieler, doch die Charaktere der Story bleiben trotz menschelndem Schicksal, das ebenfalls stark an Abenteuerfilme aus den 70ern erinnert, etwas blass und sind nahe am Klischee konstruiert. Der im Abspann gezeigte Zombiefilm allerdings, den die Kids drehen, ist durchaus charmant.
Das Science-Fiction-Abenteuer „Super 8“ wird seinen Vorschusslorbeeren nicht gerecht. Dazu ist der Film zu sehr mit seiner Hommage an die Vorbilder beschäftigt. Mehr als solide Abenteuerunterhaltung für ein junges Publikum ist nicht drin.
Film-Wertung: (6 / 10)
Super 8
OT: Super 8
Genre: Action, Sci-Fi, Jugendfilm
Länge: 107 Minuten, USA, 2011
Regie: J.J.Abrahms
Darsteller:innen: Riley Griffith, Joel Courtney, Elle Fanning
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: Paramont
Kinostart: 04.08.2011
DVD-VÖ: 24.12.2011