World Invasion -Battle LA: Patriotische Action bis zum Abwinken

Aus dem Archiv kommt aufpolierte Alien Action von 2011: „World Invasion: battle of Los Angeles“: Marine Sergeant Nantz müht sich redlich, sich fit zu halten. Trotzdem überholen ihn beim morgendlichen Strandlauf all die jungen Rekruten mit einem müden Lächeln für den alten Recken. Während die Jungspunde gerade erst wach geworden sind, muss sich Nantz das lädierte Knie mit einem Eisbeutel kühlen. Aber der wahre Wert eines Soldaten zeigt sich im Gefecht, nicht im Training.

Mit den aktiven Einsätzen ist der Staff Sergeant Michael Nantz (Aaron Eckhart) eigentlich schon durch. Gerade hat er seine Entlassung eingereicht, beendet nur noch die Ausbildung der ihm anvertrauten Rekruten und geht in ein paar Tagen in den wohlverdienten Ruhestand. Doch eine außerirdische Invasion macht Nantz einen Strich durch die Rechnung: Das Trainingscamp wird überstürzt abgebrochen und der Notstand ausgerufen.

Frag nicht, was Euer Land für euch tun kann…

Bevor Nantz weiß wie ihm geschieht, ist er der Truppe von Lieutenant Martinez zugeordnet. Und es geht mitten hinein in den Fronteinsatz. Während die Aliens Los Angeles förmlich überrannt haben, hat sich eine unbekannte Anzahl von Zivilisten mitten im Kampfgebiet in eine Polizeistation geflüchtet. Die Leute müssen da raus, denn die Army will Los Angeles mit allen Mitteln zurückerobern. In diesem Fall mit flächendeckender Bombardierung der Gebiete, die in der Hand der Invasoren sind. Den Marines läuft von Beginn an die Zeit davon.

Für den Befehlshaber ist es der erste aktive Einsatz, Nantz ist ein alter Hase, fügt sich aber in das Kommando. Bei der Truppe ist eilt ihm allerdings der Makel voraus, bei seinem letzten Einsatz alle Männer verloren zu haben. Das Vertrauen der Soldaten hält sich in Grenzen. Und die Mission wird extrem brenzlig und droht zu einem Desaster zu werden, als die Aliens auch noch Luftunterstützung erhalten. Unterwegs stößt neben den Zivilisten noch die Soldatin Elena Santos (Michelle Rodriguez) zu der Truppe.

…fragt, was Ihr für Euer Land tun könnt.

„Falls uns das Publikum nicht abkauft, dass wir jeden Augenblick des Films draufgehen könnten, haben wir etwas falsch gemacht“ bemerkt Hauptdarsteller Aaron Eckhart über „World Invasion“. Und in der Tat legt der Film, der im Prinzip eine andauernde Gefechtssituation ist, mit gnadenlosem Tempo los und hält das auch bis zur Zielline durch. Dem Filmteam ist dabei jedes Mittel recht, den Zuschauer hautnah in das Gefecht zu ziehen: ruckelnde Handkamera, Rauchschwaden, extrem schnelle Schnitte und ein ohrenbetäubender Sound knallen den Adrenalinpegel im Kinosaal bis an die Anschlaggrenze.

Als Actioner funktioniert „World Invasion: Battle L.A.“ also ziemlich gut, damit hat es sich aber auch schon mit den Vorzügen des Films. Der Handlungsstrang geht kaum über das computerspielartige Erfüllen einer Mission hinaus. Die Charaktere werden, bis auf Nantz (Eckhart), nur kurz als stereotype soldaten-Biographien eingeführt. Gleiches gilt für die Handlung: Die Filmemacher wollten das militärische Ambiente wohl so authentisch wie möglich zeigen, leider ist so eine Werbeveranstaltung für die US-Marines daraus geworden, die vor Pathos und Patriotismus nur so strotzt.

Kein Rückzug

Letztlich ist es für den Film gleichgültig, ob die Angreifer Außerirdische sind. Es könnte irgendwer sein, der hervorragend ausgerüstet ist. Die Außerirdischen selbst werden nicht weiter betrachtet und sind bloß hochwirksame Kampfmaschinen. Dadurch, dass die große Schlacht vollständig aus der Sicht des Stoßtrupps gezeigt und erlebt wird, kommt auch die Verwüstung Los Angeles‘ kaum zum Zug. Auch der Ort ist austauschbar. Selbst wenn Regisseur Jonathan Liebesman und Drehbuchautor Christopher Bertolini die Vision einer Science-Ficton-Story hatten, sie kommt in „World Invasion“ nicht zum Tragen. Die Effekte der Actionsequenzen und die wenigen CGI-Animationen eines verwüsteten Los Angeles sind allerdings ziemlich gelungen.

„World Invasion: Battle Los Angeles“ ist ein schnelles, adrenalingetränktes Action-Spektakel das allen, die auch in „Green Zone“ oder „Cloverfield“ den Kick genossen haben, sehr gute Unterhaltung liefert. Handlung, Science-Fiction und Charaktere bieten aber zu wenig, um die Aufmerksamkeit zu fesseln, sobald sich der Zuschauer an den Stresspegel gewöhnt hat.

Film-Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

Version 1.0.0

World Invasion: Battle of Los Angeles
OT: Battle: LA
Genre: Action, Sci-fi,
Länge: 116 Minuten, USA, 2011
Regie: Jonathan Liebesman
Darsteller:innen: Aaron Eckhart, Michelle Rodriguez
FSK: ab 1 Jahren
Vertrieb: Sony Pictures
Kinostart: 14.04.2011
DVD-VÖ: 14.10.2011

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