Nordlicht – Mörder ohne Reue: Serientäter zu fangen

Aus dem Archiv ins #Winterwunderland: Die dänische Thriller-Serie „Mörder ohne Reue (OT: Den som dræber). „Mörder ohne Reue“ lief 2011 als ZDF-Sonntagskrimi und wurde kurz darauf bei Edel Motion als DVD-Box veröffentlicht. Die junge und ambitionierte Kommissarin Katrine Ries Jensen geht durch ein Wechselbad der Gefühle: erst bekommt sie ihren ersten Fall übertragen, und kaum beginnt sie zu ermitteln, ist sie den auch schon wieder los.

Katrine (Laura Sofia Bach) ist gerade zur Kommissarin ernannt. Sie bekommt es gleich in ihrem ersten Fall mit einem Serientäter zu tun, und die junge Ermittlerin sucht sich Hilfe außerhalb der Polizei. An der Uni findet sie den Psychologen Thomas Schäffer (Jakob Cedergren) der schon in der Vergangenheit für die Polizei gearbeitet hat, und will ihn zu den Ermittlungen hinzuziehen. Ihrem Chef Bisgaard (Lars Mikkelsen) gefällt das überhaupt nicht, denn Schaeffer hat keinen guten Ruf. Doch Bisgaard willigt in das Experiment ein, und gemeinsam machen sich Katrine und Thomas an die Arbeit.

Thomas drohen allerdings schnell private Konsequenzen, weil er sich wieder auf die Polizeiarbeit einlässt. Seine Frau verlässt ihn und will die Scheidung. Auch Katrine hat so ihre Probleme zu bewältigen, da sie in ihrer Kindheit Opfer familiären Missbrauchs wurde. Erstaunlicherweise klappt die Zusammenarbeit zwischen der impulsiven, ambitionierten Kommissarin und dem introvertierten Profiler.

Wo die Linie zwischen Gut und Böse verläuft

Die Thriller-Serie „Nordlicht“ setzt auf ein junges Ermittlerteam, das immer wieder auch privat in die Fälle hineingezogen wird. Die Jagd nach den Serienmördern wird hier durchaus persönlich. Da kann der Chef machen was er will, so richtig im Griff hat er sein neues Dream-Team nicht. Mal bringt sich Katrine mit vorschnellen Schlüssen und einem Hang zum Aktionismus in Lebensgefahr, mal beschließt der Profiler, ohne Rückendeckung undercover zu ermitteln.

Ein weiteres Merkmal der dänischen Krimi-Serie sind die äußerst brutalen Verbrechen, die für TV-Verhältnisse schon recht plakativ in Szene gesetzt werden. Für schwache Nerven ist das nichts. Die Kombination aus unerfahrenen Ermittlern und ruchlosen Mördern baut eine ganz eigene Spannung auf. Wenn dann noch skandinavische Stars wie Kim Bodnia („Die Brücke“, „Nightwatch“) und Ulrich Thomsen („James Bond –Die Welt ist nicht genug“, „Das Fest“, „Adams Äpfel“) in Gastrollen die Bösewichte mimen, kann man schon Angst bekommen um die Kommissarin und den Psychologen.

Bis an die Grenze dessen, was man verantworten kann

Gute Voraussetzungen also für „Nordlicht“. Aber: Die Fälle sind zwar spannend inszeniert, allerdings nicht immer originell. Einige der Drehbücher können die anfängliche Hochspannung nicht halten, und der eine oder andere etwas abgegriffenen Dialog ist auch im Angebot.

Alles in Allem bietet „Nordlicht – Mörder ohne Reue“ aber gewohnt gelungene Thriller-Kost aus Skandinavien. Wie bei den Sonntagskrimis üblich ergeben immer 2 Episoden des Originalen Serienformats eine spielfilmlange Ermittlung. Sechs Fälle umfasst die erste und einzige Staffel von „Mörder ohne Reue“.

Eine Thriller-Serie steht und fällt mit dem Ermittler-Team …und ehrlich gesagt, komme ich mit der nassforschen Art der Frau Kommissarin nicht sonderlich gut zurecht. Anders und eigenwillig ist der Charakter allerdings schon. Insofern bietet auch „Nordlicht – Mörder ohne Reue“ spannende Unterhaltung, wie man das von dänischen Krimis inzwischen gewohnt ist. Nordic Noir in gewohnter Qualität.

Serien-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Mörder ohne Reue
OT: Den som dræber
Genre: TV-Serie, Thriller, Krimi
Länge: 540 Minuten (ca 6 x 90), DK/D, 2011
Idee & Story: Elsebeth Egholm
Regie: Kasper Barfoed, Birger Larsen, Niels Nørløv Hansen .
Darsteller:innen: Laura Bach, Lars Mikkelsen, Lærke Winther, Frederik Meldal Nørgaard, Jakob Cedergren
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: ZDF Enterprises, Edel Motion
DVD-VÖ: 18.11.2011

Episodentitel:
01 Machtspiele
02 Das Glück der Familie
03 Aufstand in Block B
04 Bandenkrieg
05 Der Wolf im Schafspelz
06 Schatten der Vergangenheit