Rise of the Demons: Das Böse stirbt nicht

Auch andere Kulturen haben fiese Geister und so präsentierte und Donau film den argentinischen horrorstreifen „Rise oft he Demons“ der im original „Legions“ heißt bereits im Sommer 2023. Und weil „Das Böse stirbt nie“, kommt diese Filmbesprechung mit arger Verspätung. So gruselig wie in Trailer wird es allerdings nicht.

Der junge Mann, der mit ritueller Maske in argentinischen Dschungel für eine Geistaustreibung sorgt, weiß wie man mit dem Bösen an sich umgeht. Immerhin entstammt er einer langen Blutlinie von Schamanen. Der alte Mann in der geschlossenen Psychiatrie hat, so scheint es, wenig mit dem Exorzisten von damals gemein. Stattdessen guckt Antonio (Germán de Silva) zu, wie die Mitpatienten seine Geschichten in der Theaterpädagogik in Dramen verwandeln.

Bis Antonio eines Tages eine Nachricht erhält. Seine Tochter Elena sei in Gefahr, das Böse nähert sich ihr um die ganze Blutlinie endgültig auszulöschen. Antonio muss ersten hier raus und zweitens hoffen, dass seine Tochter ihm zuhört. Helena hat allerdings besseres zu tun und mit ihrer traumatischen Vergangenheit abgeschlossen. Sie ist beruflich ganz erfolgreich.

Raus aus der Anstalt

„Rise oft he Demons“ hat mich mit einen spökeligen Trailer und einen Retro-Plakat angesprochen, das schon in Richtung italienische Giallo-Produktionen ging. Diese Elemente finden sich auf in „Legions“ wieder, wie der Film im spanischen Original heißt. Allerdings ist nach einen sehr gelungenen folkloristischen Auftakt, der schon halbwegs so beeindruckend ist wie in Na Hong-Jins „The Wailing“ von 2017, etwas die Luft raus.l Das liegt an mehreren Regieentscheidungen, die allesamt legitim und nachvollziehbar sind, den vermeintlichen Gruselschocker aber in andere dramatische Gewässer hieven.

Rein ins Exorzieren

Wie in „12 Monkeys“ sitzt der alte Schamane in einer Anstalt fest. Wie in „Einer flog übers Kuckucksnest“ muss der Ausbruch organisiert werden. Das ist schon unterhaltsam, aber nicht gruselig. Und dann geht es mit einem Vater-Tochter (Julieta Brieto) -Drama weiter, das in Rückblenden verrät, warum es zum familiären Bruch kam.

Die dämonische Bedrohung ist durchaus vorhanden und kommt immer mal wieder in die Szenerie und die Handlung gekrochen, aber für einen Genrebeitrag ist das zu wenig und auch zu ineffektiv in Szene gesetzt. Durch den Drama-Anteil verflüchtigt sich auch viel Spannungsmoment und auf Tempo und Überraschung war die filmische Umsetzung von Fabián Forte ohnehin nicht ausgelegt. In seiner Heimat ist Forte ein durchaus geschäftiger Filmemacher, war an mehr als 30 filmen als Zweitdirektor beteiligt und hat federführend mehr als 10 Spielfilme und einige TV-Serien inszeniert. Zumeist im Genre-Kontext.

Verglichen mit Gruselfilmen aus den 1970ern und auch Giallo-Produktionen kommt „Rise oft he Demons“ schon ziemlich treffend rüber, auch diese Formate waren häufig charaktergetrieben oder mit mysteriöser dramatischer Handlung aufgeladen. Doch das Publikum befindet sich im 21 Jahrhundert und die avisierte Zielgruppe darf aufgrund der Ankündigungen schon mehr Gruselschauer erwarten. So bleibt eine solide Story, die gelegentlich mit Schauwerten und Effekten aufwartet.

Film-Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

Rise Of the Demons
OT: Legions
Genre: Horror,
Regie: Fabián Forte
Darsteller:innen
FSK: Ab 16 Jahren
Vertrieb: Donau Films
DVD- & BD-VÖ: 28.07.2023