Tucker and Dale vs. Evil: Allein unter College-Kids

Aus dem Archiv in den #Gruselsommer: Die Horror-Komödie „Tucker and Dale vs. Evil“ von 2010. Es ist ein altbekanntes Horrorfilmmotiv: Eine Gruppe Studenten geht in der Wildnis campen und stößt dabei auf mordlüsterne Einheimische, die die Truppe stetig dezimieren. Warum bisher noch niemand den Spieß umgedreht hat?, fragt man sich angesichts der Horror-Komödie „Tucker & Dale vs. Evil“. Hier sind die beiden Hinterwäldler total nette Typen.

Trotzdem wird nichts aus dem entspannten Wochenende in der Wildnis. Tucker (Alan Tudyk) hat gerade eine baufällige Hütte im Wald geerbt und nun will er mit seinem Kumpel Dale (Tyler Labine) ein ruhiges Wochenende in der Abgeschiedenheit genießen: Hütte auf Vordermann bringen, angeln und gemütlich ein paar Bierchen zischen. Aber irgendwie ist in dem Wochenende der Wurm drin.

Denn auf dem Weg zur Hütte begegnen die beiden an einer Tankstelle einer Gruppe College-Kids, die zu viele Horrorfilme gesehen haben. Die beiden Kumpel werden durch ein Missverständnis instinktiv als Bedrohung erkannt. Der schüchterne Dale versucht auch noch eines der Mädchen anzuquatschen, aber das kommt gar nicht gut an. Also zieht man wieder seiner Wege.

Allerdings sind beide Ausflugsparteien in dieselbe Gegend unterwegs und der Wortführer der Studenten hat die Landeier schnell als üble, grenzdebile Metzelmörder erkannt. Weil Angriff die beste Verteidigung ist, macht sich die Stadtgang nun auf, den Hinterwäldlern das Fürchten beizubringen…und stolpert dabei von einem tödlichen Unfall zum nächsten.

Ein blutiges Missverständnis

Nicht gerade der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, aber der Auftakt zu einer schrägen Serie von schwarzhumorigen Todesfällen, bei denen Tucker und Dale hilflos daneben stehen und notgedrungen zu dem Schluss kommen müssen, dass die Kids hier kollektiv Selbstmord begehen wollen. Aus dem entspannten Wochenende wird damit wohl endgültig nichts mehr.

Mit seiner durchgeknallten und höchst unterhaltsamen Satire auf Horrorfilme gelingt Regisseur Eli Craig, der auch das Drehbuch mitentwickelte, eine frische und witzige Genre-Komödie, ohne dass das Splatter-Element zu kurz kommt. Im Gegenteil, in „Tucker und Dale“ geht’s ziemlich blutig zu. Die Besetzung der Hauptrollen ist dabei perfekt und die beiden vielbeschäftigten Darsteller Tyler Labine und Alan Tudyk zeigen als Landeier was sie als Schauspieler so draufhaben und geben absolut überzeugende unfreiwillige Killer ab.

Hinterwäldler-Horror

Die Truppe der Studenten hingegen ist absichtlich klischeemäßig zusammengesetzt und Eli Craig spielt in seinem Spielfilmerstling absolut gekonnt mit den Genreklischees und Erwartungen. So sind es nicht nur die absurden Todesarten, die „Tucker und Dale“ so unterhaltsam ausfallen lassen, sondern auch wunderschön albernen Missverständnisse. Jede Handlung der beiden Landeier wird auf absurde Weise negativ interpretiert und Tucker und Dale kommen im Gegenzug nicht umhin, das Verhalten der College-Kids zu missdeuten. Das reicht ganz souverän für einen sehr unterhaltsamen Filmabend.

„Tucker and Dale vs. Evil“ ist nicht nur für Horrorfans empfehlenswert. Wer auf etwas derben schwarzen Humor steht, wird bestens unterhalten. Der Genrefan wird sich zudem über die Unmengen witziger Anspielungen freuen. Und ich suche mir jetzt auch ein abgeschiedenes Wochenendhaus in den Wäldern.

Film-Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

Tucker and Dale vs Evil
OT: Tucker and Dale vs Evil
Genre: Horror, Komödie
Länge: 87 Minuten, USA, 2010
Regie: Eli Craig
Darsteller:innen: Tyler Labine, Katrina Bowden, Alan Tuydik
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Leonine
Kinostart: 10.02.2011
DVD-& BD-VÖ: 22.07.2011