Aus dem Archiv in den #Seriapril: „Hautnah: Die Methode Hill – Staffel 2“ von 2004. Während Robson Greene als Tony Hill seinerzeit 2009 noch den ZDF Sonntagskrimi mit aktuelleren Folgen und packenden Ermittlungen versüßte, brachte Edel Motion zum Überbrücken der Wartezeit bis zur sechsten Staffel die älteren Fälle des Psychologen und Profilers auf DVD heraus.
Das Wiedersehen mit den jüngeren Ausgaben der Akteure macht nach wie vor Spaß und garantiert allerbeste Kriminterhaltung mit hohem Thrill-Faktor. Der Psychologe Hill (Robson Green), der eigentlich an der Universität von Bradfield lehrt, unterstützt auch die örtliche Polizei, wenn Erklärungsnotstand herrscht. Dann kann es schon mal passieren, dass die Uni hinter den aktuellen Ermittlungen zurückstehen muss. Zumal mit Detective Insepector Carol Jordan (Hermione Norris) bei der Polizei jemand arbeitet, in dessen Nähe sich Hill eigentlich ganz gerne aufhält.
Das Engagement des Profilers wird nicht immer gebührend gewürdigt und gelegentlich steckt DI Jordan Schelte für die Einbeziehung des Psychologen ein. Doch am Ende bringt Hills brillanter, psychologisch geschulter Verstand die Polizei häufig genug auf die richtige Fährte, aber gelegentlich gibt es auch unschöne „Kollateralschäden“.
Der Experte als Außenseiter
Zugegeben, es ist nicht immer leicht mit dem im Grunde sympathischen Doktor Tony Hill auszukommen, denn häufig genug versenkt er sich selbstvergessen in die Ermittlungen und nervt die Polizei mit seinen Hinweisen, die sich oft erst spät als richtig erweisen. Keine Folge ohne „Mental Map“ oder spaltenweise aufgelistete Tätertypen. Was wären wir ohne Flip-Chart.
Und es soll keiner denken, nur weil Doktor Hill von Fach ist, hätte er keine Eigenheiten. Im zwischenmenschlichen Bereich stellt sich der Profiler häufig genug als naiv oder erstaunlich wenig sensibel heraus. Doch die Spannungen im sozialen Bereich gehören zum Erfolgskonzept der Serie: Es knistert nicht selten zwischen Jordan und Hill -und nicht nur zwischen den beiden. In beinahe jeder Folge findet sich eine dem gerade aktuellen Verbrechen nahe zweite Handlungslinie, die das Privatleben der Ermittler betrifft. Das ist clever konstruiert und gelungen umgesetzt.
Jetzt im Einzelnen auf die vier spielfilmlangen, in sich abgeschlossenen Folgen einzugehen, verkneife ich mir: In der zweiten Staffel war „Die Finsternis des Lichts“ mein Favorit. Doch da hat jeder seine eigenen Vorlieben.
Insgesamt sind fast alle Folgen auf dem selben hohen Unterhaltungsniveau und Krimifans, die es gerne psychologisch mögen, machen hier nichts verkehrt. Die Ausstattung der DVDs mit deutscher und englischer Sprachauswahl hebt sich von den sonst üblichen leider nur synchronisiert verfügbaren Krimis ab.
Serien-Wertung: (7 / 10)
Hautnah: die Methode Hill – Staffel 2
OT: Wire in the Blood – Season 2
Genre: TV-Serie, Thriller, Krimi
Länge: ca 400 Minuten (4x 100 plus bonusmaterial), UK, 2004
Idee: Adaptionen und Weiterentwicklung der Charaktere und Romane von Val McDermid
Regie: Andrew Grieve, Nicholas Laughland, Terry McDonough
Darsteller:innen: Robson Green, Emma Handy, Mark Letheren, Hermione Norris
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: ZDF Enterprises, Edel Motion
DVD-VÖ: 27.02.2009
Originaltitel der Folgen:
S2.1: Still She Cries
S.2.2. The Darkness of Light
S 2.3.: Right to Silence
S. 2.4.: Sharp Compassion