The Cabin in the Woods: Wer zieht hier die Fäden?

Aus dem Archiv in den #FantasyFebruar: „The Cabin in the Woods“ von 2011. Zum Wochenende noch ein Highlight des jüngeren Horrorfilms. Es beginnt wie so viele Horror-Streifen: Eine Gruppe junger Amis plant ein Wochenende in der abgelegenen Wildnis. Doch „The Cabin in the Woods“ spielt gekonnt mit den Erwartungen und Klischees des Horrorgenres. Herausgekommen ist ein intelligenter und ziemlich bissiger Thriller, der nicht nur die amerikanischen Kritiker begeistern konnte.

Jules (Anna Hutchinson) und ihr Lover Curt (Chris Hemsworth) planen einen Wochenendausflug in eine einsame Waldhütte. Jules nimmt noch ihre Freundin Dana (Kristen Conolly) mit, die von Kerlen gerade genug hat, und Curt hat seinen Football-Kollegen Holden (Jesse Williams) überredet. Als fünftes Rad am Wagen ist noch der nerdige Freund Marty (Fran Kranz) mit dabei, der die Truppe mit Marihuana versorgt. Gelegentlich wird Marty zwar etwas paranoid, aber eigentlich ist der kluge Junge ganz umgänglich.

Schon auf dem Weg in den Wald begegnet die Truppe einem extrem seltsamen Tankwart, der davor warnt weiterzufahren. Doch das kann die jungen Leute ebenso wenig abhalten wie die eigentümliche Hütte. Wie sich herausstellt, sind einige Zimmer so präpariert, dass man ins Nebenzimmer gucken kann, und der Keller ist voll mit altem Krimskrams, den man besser einfach ignoriert. Doch die Jugend ist neugierig.

Was ist hier eigentlich los?

Was die Truppe nicht weiß: Sie wird von Wissenschaftler beobachtet, die quasi eine Versuchsanordnung aufgebaut haben, die die Ausflügler unentrinnbar mit einem grauenhaften Horror konfrontieren wird. Und der taucht auch auf.

„The Cabin in the Woods“ ist erstaunlich clever konstruiert und setzt gar nicht allzu sehr auf Shock und Eingeweide, sondern auf die Versuchsanordnung und der daraus resultierenden psychologischen Spannung. Anders als die Wochenendurlauber, weiß der Zuschauer schon bald, dass die Waldhütte inszeniert ist. Die Wissenschaftler um Sitterson (Richard Jenkins) und Hadley (Bradley Whitford) sind eine Bande zynischer Beobachter, die diese Situation scheinbar nicht zum ersten Mal durchexerzieren. Nur zu welchem Zweck, bleibt bis zum Finale undurchschaubar.

Die Storykonstruktion von „The Cabin in the Woods“ wurde von Joss Wheedon („Avengers“-Regisseur und „Firefly“-Macher) und dem Regisseur Drew Goddard gemeinsam erdacht und mehr als unterhaltsam und intelligent umgesetzt. Nicht nur, dass die gängigen Typen und Klischees des Horrorgenres ad absurdum geführt werden, wie das auch in den „Scream“-Filmen geschah, sondern dem Grusel-und Horror wird noch eine andere, höhere Betrachtungsebene hinzugefügt. Das funktioniert erstaunlich gut und gibt nicht nur Genrefans einiges zum Nachdenken und Fantasieren, sondern unterhält auch höchst spannend und gruselig.

Der Horror-Thriller „The Cabin in the Woods“ schafft es tatsächlich dem strapazieren Genre mit einer cleveren Story und guten Darstellern neue Nuancen abzugewinnen. Und so überraschend gute Unterhaltung auf die Leinwand zu zaubern. Das sollten sich auch Thrillerfans, die weniger auf Horror stehen, nicht entgehen lassen.

Film-Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

The Cabin in the Woods
OT: The Cabin in The Woods
Genre: Horror, Thriller, Science-fiction
Länge: 95 Minuten, -USA, 2011
Regie: Drew Goddard
Darsteller:innen: Chris Hemsworth, Kristen Conolly, Anna Hutchinson
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Leonine
Kinostart: 06.09.2012
DVD- & BD-VÖ: 01.02.2013