Aus dem Archiv in den #Anijanuar: „ein Monster in Paris“ von 2012. In dem Animationsabenteuer „Ein Monster in Paris“ führt ein Laborunfall dazu, dass das Paris von 1910 von einem ominösen Monster heimgesucht wird. Dabei ist das Wesen eigentlich ganz zutraulich – und vor allem musikalisch. Was zu einer unverhofften Karriere führt.
Der schüchterne Filmvorführer Emilie und sein extrovertierter Freund Raul, der sich den Tag mit Erfindungen vertreibt, haben eines Tages eine Lieferung für einen Wissenschaftler. Obwohl der intelligente Affe des abwesenden Forschers die Lieferanten nicht hereinlassen will, kann der neugierige Raul sich nicht beherrschen. Selbstverständlich schnüffelt er in den Erfindungen des Professors und als ihm dann verschiedene Mixturen aus der Hand fallen, ist das Desaster perfekt. Emile sieht nur noch ein rotäugiges Schemen aus dem Gewächshaus flüchten.
Dem Commissaire von Paris kommt das Monster gerade recht, weil er so gerne Bürgermeister werden will und schon gegen die Überflutung der Seine nichts unternommen hat. Nun geht der eitle Mann auf Monsterjagd, besser lässt gehen. Derweil versucht Emile seine Angebetete um ein Rendez-vous zu bitten und Raul neckt sich mit Lucille, einer Sängerin, auf die auch der Commissaire ein Auge geworfen hat.
Sing when you’re winning
Das Monster entpuppt sich zufällig als hochmusikalisch, als es eines Abends vor der Tür von Lucilles Variete im Stadtteil Mont Martre auftaucht. Und die junge Frau hat Mitleid. Immerhin ist die Polizei hinter dem talentierten Monster her.
Die französische Produktion mit Internationaler Synchronsprecher-Besetzung ist die dritte Regiearbeit des Animation-Experten Bibo Bergeron („Große Haie – Kleine Fische“) und die CGI-Animationen, die auch in der 3D-Variante erhältlich sind, schaffen es ein fantastisch-romantisches Paris erstehen zu lassen, das mit seinen überfluteten Straßen und neuartigen Mechanischen Erfindungen ein bisschen verwunschene Steampunk-Atmosphäre aufkommen lässt.
Die Story, wenngleich nicht gerade neu, hat einen ordentlichen Fluss zu bieten und das Märchen von der Schönen und dem Biest bekommt eine gelungene Variation. Vor allem die Musikalischen Darbietungen wissen zu überzeugen, was angesichts der Besetzung mit Cathrine O’Hara (Lucille) und Sean Lennon (Das Monster alias Francoer) beziehungsweise Vanessa Paradis und Mathieu Chedid in der französischen Version nicht verwundert.
Eine Schöne und ein Biest
Allerdings sind die Charaktere der Figuren doch deutlich plakativ geraten und die humorigen Nebenhandlungsstränge zerfasern den Film gelegentlich, so dass der Zuschauer nicht immer bei der Sache bleibt. Alles in allem hat „Ein Monster in Paris“ also durchaus Unterhaltungswert.
Was man von dem Bonusmaterial und der Aufmachung des Films nicht gerade behaupten kann. Es beginnt damit, dass ausschließlich die gesanglichen Darbietungen untertitelt sind und man sich dabei schon fragt, wieso die Franzosen hier englisch singen? Des Rätsels Lösung ist einfach: Für den amerikanischen Markt wurde eine englische Version synchronisiert, die der deutschen DVD- und BD-Veröffentlichung zugrunde liegt. Vielleicht ist daher auch einiges vom Esprit der abenteuerlichen Komödie verloren gegangen.
Die Interviews mit dem Machern und die Making ofs sind allerdings logischerweise auf Französisch, jedoch nicht mit Untertiteln ausgestattet. Das ist editorisch schon ein bisschen wenig, der Film hätte etwas mehr Sorgfalt verdient. Vielleicht hätte man gleich die französische Originalversion für den deutschen Markt vertonen sollen.
„Ein Monster in Paris“ ist gelungene Animationsunterhaltung für ein junges Publikum, das mit Musik und schönen Szenarien überzeugt. Die Ausstattung der DVD überzeugt allerdings nicht.
Film-Wertung: (6 / 10)
Ein Monster in Paris
OT: Un monstre à Paris
Genre: animation, Romanze, Komödie,
Länge: 90 Minuten, F, 2011
Regie: Bibo Bergeron
FSK: ohne Altersbeschränkung, ab 0 Jahren
Vertrieb: Leonine
Kinostart: nicht in Deutschland
DVD-& BD-VÖ: 28.04.2012