Deus: Letzte Ausfahrt Paradies?

„Die größte Entdeckung der Menschheit“ ist das Science-Fiction Drama „Deus“ untertitelt. Und in der Tat ist die Sichtung einer schwarzen „Sphäre“ in der Umlaufbahn des Mars eine Herausforderung. Nicht nur für das Team des Raumschiffes Archilles sondern auch für die Menschheit, die auf der fast zerstörten Erde um ihr Überleben kämpft. Pandastorm Pictures bringt die Sci-Fi-Geschichte als Home-Entertainment-Premiere auf den Markt. Es wird Zeit die Sphäre zu untersuchen.

Die Crew der Raumstation Archilles ist mit der Untersuchung des Mars beauftragt. An Bord befinden sich neben dem Befehlshaber zwei Wissenschaftler, ein Blogger und ein Techniker. Als die Crew aus der Stase aufwacht, hat sich im Orbit des Mars ein unbekanntes schwarzes Objekt manifestiert. Die so genannte Sphäre lässt sich nicht vom Raumschiff aus untersuchen. Allerdings sendet die Sphäre einen Lichtstrahl zur Archilles und übermittelt ein Wort: Deus, lateinisch für Gott.

Während die Crew skeptisch ist, was die Botschaft bedeuten soll, ist sich Firmenchef Vance (Phil Davis), der per Hologramm vom Bordcomputer „Mutter“ zugeschaltet wird, sicher, die Sphäre sei Gott. Doch die Wissenschaftlerin Karla Grey (Claudia Black) bleibt skeptisch. Irgendetwas stört sie an dem Auftauchen des Objekts.

Archilles letztes Gefecht

Vorerst hat es die Crew allerdings mit ganz anderen Problemen zu tun. Blogger Si Rubin hört Stimmen, seit er aus dem Cryo-Schlaf aufwachte. Si wird zur Bedrohung für sich und die Besatzung. Zur Untersuchung der Sphäre muss ein Team vor Ort wissenschaftliche Analysen vornehmen. Doch dann erwartet das Team eine Überraschung.

„Deus“ von Filmmacher und Drehbuchautor Steve Stone ist ein atmosphärischer Sci-Fi-Thriller, der eine genreübliche Prämisse mit eher überschaubarem Budget umsetzt. Das hat durchaus seinen Charme und vor allem die Weltraum-Aufnahmen und Effekte wissen zu gefallen. Auch die Interieurs der Raumstation sind stimmungsvoll in Szene gesetzt.

Doch das vergleichsweise gelungene Stetting verpufft angesichts der Geschichte, die deutlich ambitionierter daherkommt als der Streifen es tatsächlich auch wiedergeben kann. Das liegt zum einen an der Besetzung, die aus den klischeehaften Rollen kaum etwas herausholen kann, zum anderen an den Dialogen, die zu keinem Zeitpunkt ein wie auch immer geartetes philosphisches oder religiöses Niveau erreichen.

Gott oder doch ein Schwarzes Loch?

Angesichts der vermeintlichen Manifestation des höchsten Wesens sollte da doch etwas mehr Diskurs aufkommen, wenn agnostische Wissenschaftlerinnen auf heilssuchende Firmenchefs treffen. Doch es bleibt beim handelsüblichen Geplänkel, wenn Angestellte in einer bedrohlichen Situation doch ihre Pflicht zu erfüllen gedenken. Hinterfragt wird hier wenig.

Mangelnde Tiefgründigkeit ließe sich mit Action und Spannung überspielen oder ersetzen, doch beides kommt in „Deus“ nur bedingt auf. Etwas gruselig wird es schon, wenn Si durchdreht und im Bauch des Raumschiffes verschwindet. Auch beim Betreten der „Sphäre“ ist Gefahr im Verzug. Nur Spannung kommt leider wenig auf. Da verpufft dann auch die Szene nach dem Abspann.

Was also bleibt von der angeblichen Gottes-Sichtung im Mars-Orbit ist eine Ahnung dessen, was das Filmuniversum für neugierige Geister bereithalten könnte, wenn etwas mehr Sorgfalt und Vorstellungskraft in die Realität geflossen wären. „Deus“ hat gute Ansätze und einige Längen. Aber das mögen andere Zuschauer:innen nicht so empfinden.

Film-Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

Deus
OT: Deus
Genre: Science-Fiction,
Länge: 90 Minuten, USA, 2022
Regie: Steve Stone
Darsteller:innen: Claudia Black, David O’Hare, Phil Davis
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Pandastorm Pictures
Kinostart: Nicht in Deutschland
DVD- & BD-VÖ: 14.10.2022
Digital-VÖ: 14.10.2022