Mit dem zweiten Sammelband „Blinde Wut“ gehen die neuen Abenteuer von „Spider-Woman“ Jessica Drew weiter. In Gesundheitsfrage geht es für die besorgte Mutter ins Weltall, begleitet von Freundin Carol Danvers alias Captain Marvel. Autorin Karla Pacheco und Zeichner Pere Pérez setzten dabei vor allem auf massive Action.
Die Leserschaft erinnert sich? Falls nicht gibt es in der Vorstellung von „Familiengeheimnisse“ die Besprechung des Serienauftaktes der neuen „Spider-Woman“. Die folgende Zusammenfassung ist daher auch kein spoilern. Jessica Drew lernt, dass sie noch Familie hat und diese es nicht unbedingt gut mit ihr meint. Jessicas neues Kostüm sieht flott aus, aber ein Serum das die die Super-Mutter stärker machen soll, vergiftet sie auch. mit Octavia Vermis steht Jessica eine neue Erzfeindin gegenüber und nervt gehörig.
Carol Danvers bietetr Jessica ihre Hilfe an und die beiden Superheldinnen machen sich auf die Suche nach einem Gegenmittel. Dazu muss der bösartige Wissenschaftler High Evolutionary gefunden werden, der hat die ganze Sache letztlich ja auch in Gang gesetzt. Während Captain Marvel und Spider-Woman auf einer Raumstation nach Hinweisen suchen und die Spur zur Gegenerde führt, fällt es Jessica immer schwerer ihre Aggressionen zu kontrollieren.
Das macht die Suche der beiden Damen nicht eben leichter, wenn Jessica ständig die Geduld verliert und die Hinweisgeber regelmäßig verprügelt. Was der Venom-Symbiont im Central Park macht, weiß irgendwie auch niemand. Doch wie sollte es anders sein, irgendwann taucht auch Octavia Vermis wieder auf der Bildfläche auf.
Nachdem in Serienauftakt der neuen Abenteuer von Spider-Woman Familie ein großes Thema war, geht es in diesem Sammelband vor allem actionlastig und Atemlos weiter. Jessica läuft die Zeit davon und entsprechend dringlich muss sie Dampf ablassen. Diese Frauenpower hat schon ihren Charme, auch wenn sich Spider-Woman und Captain Marvel unterwegs gehörig in die Wolle kriegen. Es geht rund und wer spaß an turbulenten Superhelden-Comics hat, kommt hier voll auf seine Kosten.
Das Artwork übernehmen dieses Mal Pere Peréz und Kolorist Frank D’Armata. Sie sorgen für einen coolen Look und sehr abwechslungsreiches und dynamisches Panneling. Da wird es im Central Park schon mal Halloween-gruselig und im Kosmos entsprechend technisch, immer aber einheitlicher Stil zu erkennen, der auch der „Spider-Woman“ gerecht wird. Das neue Kostüm hat einen leichten Retrocharme und die die neue Erzfeindin wird gekonnt in Szene gesetzt.
Bei aller Dynamik der Geschichten und den späteren Verwicklungen steht die Action doch ein bisschen zu sehr im Vordergrund. Für die Illustratoren ist das selbstverständlich eine Steilvorlage, die diese auch zu nutzen wissen, aber die Story kommt streckenweise nicht so recht vom Fleck.
Da ist der Titel mal Program: „Blind Wut“ der zweite Sammelband von „Spider-Woman“ liest sich ein wenig wie die Umsetzung eines Ego-shooter-Videospiels. Es geht nur darum mit möglichst viel Adrenalin und notwenigen Kloppereien ein Levelziel zu erreichen. Hier wird auf die Tube gedrückt und die Action selbst wird zum Erzählprinzip. Das ist nicht verwerflich und lesenswert umgesetzt, beginnt aber nach einigen Episoden auch etwas eintönig zu werden.
Comic-Wertung: (7 / 10)
Spider-Woman 2: Blinde Wut
Alternativ: Spider-Woman – Neustart 2: Blinde Wut
OT: Spider-Woman (2020) 6 – 10, Marvel Comics, 2021
Genre: Comic, Superhelden
Autor: Karla Pacheco
Zeichner: Pere Pérez
Farben: Frank D‘Armata
Übersetzung: Carolin Hidalgo
Verlag: Panini Comics, Softcover, 124 Seiten,
ISBN: 9783741623684
VÖ: 14.09.2021