13: Tödliche Glücksspiele

Eher zufällig gerät der junge Handwerker Vince an die große Gelegenheit schnell viel Geld zu machen. Das Risiko ist enorm, der Einsatz sein Leben. Für das Hollywood-Remake seines Thrillers „13 Tzameti“(2005) durfte Regisseur Gela Babluani selber nochmal ran und hat eine namhafte Besetzung am Start. Constantin braucht den Film seinerzeit als Home-Entertainment-Premiere auf den Markt.

Der georgische Regisseur Géla Babluani durfte wie andere ausländische Regisseure seinen Ursprungsfilm mit englischsprachigen Darstellern noch einmal drehen. Gleiches zweifelhaftes Privileg war beispielsweise auch schon dem Dänen Ole Bornedal („Possession, „1864“) mit „Nightwatch“ (OT: Nattevagten“) zu teil geworden.

Babluanis Drehbuch zu „13 Tzameti“ allerdings wurde mit Hilfe von George Pruss noch einmal auf amerikanische Sehgewohnheiten getrimmt. Wahrscheinlich war den Studiobossen die Filmidee, zu Wettzwecken russisches Roulette zu veranstalten, doch zu extrem. Außerdem wollte man wohl keinen Film ohne Jugendfreigabe produzieren. Nun ist „13“ ab 16 freigegeben und war hierzulande doch nicht im Kino zu sehen.

Dabei hätte der Thriller durchaus Starformat genug, um sein Publikum auch auf der Leinwand zu finden: Neben Sam Reilly („Control“) und Jason Statham („Transporter“) sind auch Mickey Rourke („The Wrestler“) und Ray Winston („“Auftrag Rache“) mit von der Partie, um nur einige zu nennen. Aber für stimmige Umsetzung die tödliche Filmidee braucht man auch eine Riege gestandenen Darsteller.

Irgendjemand veranstaltet in aller vorsichtigen Abgeschiedenheit ein tödliches Spiel, bei dem sich die Teilnehmer im Stile eines Russischen Roulette im Kreis aufstellen und auf ein Signal hin schießen. Runde um Runde, bis nur noch einer übrig bleibt. die Zuschauer haben Gelegenheit Wetten auf das Überleben einzelner abzuschließen und handeln auch mit Wettanteilen. Dabei geht es um horrende Summen.

Die aktiven Mitspieler werden auf sehr vorsichtige Weise rekrutiert und sind meist Kriminelle oder Drogensüchtige, die das Geld dringend brauchen. eher zufällig hört der Handwerker Vince (Sam Reilly) einen Kunden Andeutungen machen, bald auf einen Schlag viel Geld zu verdienen. Dann stirbt der Kunde und Vince nutzt die Chance, seine Familie aus dem Elend zu holen.
Über verschlungene Wege gelangt Vince mit der geklauten Einladung und trotz Polizeibeobachtung zum geheimen Spielort und erfährt erst hier, worum es überhaupt geht. Zur Umkehr ist es zu spät.

Der Thriller „13“ lotet aus, wozu Menschen in ihrer Not fähig sind und gleichzeitig welch abartigen Nervenkitzel die Dekadenz des Geldes und der Macht hervorruft. Das Spiel ist in seiner brutalen, kommerziellen Schlichtheit hochspannend und extrem dramatisch inszeniert.

Doch vor dem cineastischen Genuss kommt die Pflicht und so ist die Geschichte armen Handwerkers Vince doch eher mühselig und langatmig inszeniert. Das anfänglich geschilderte Schicksal der Familie ist doch arg klischeebeladen und die – wahrscheinlich gewollte – Ereignisarmut der Handlung macht klar, dass „13“ ganz auf den Showdown ausgerichtet ist. Dabei funktioniert Genrekost, die „13“ durchaus ist auch ohne viel Handlung und in der Reduzierung auf das Wesentliche…

„13″ ist ein Thriller, den man trotz einiger Drehbuchlängen sehen kann und der eine morbide Faszination ausstrahlt. Das Original von 2005 ist allerdings (wie sollte es anders sein) trotz desselben Regisseurs wesentlich intensiver und daher spannender.

Film-Wertung: [Usr 5,5]

13
OT: 13 (Thirteen)
Genre: Thriller, Action
Länge: 91 Minuten, USA, 2010
Regie: Géla Babluani
Darsteller: Sam Riley, Alice Barrett, Mikey Rourke, Jason Statham,
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Constantin Film,
DVD- & BD-VÖ: 02.06.2011