Jetzt ist er wieder da, Marvels beliebtester Antiheld, der „Punisher“ frank Castle. Es ist dem Erfolg der eigenen „Punisher- TV-Serie geschuldet, dass Panini-Comics einen Klassiker der Vigilanten-Reihe wieder neu aufgelegt hat. Die Punisher-Serie „Welcome Back, Frank“ begründete seinerzeit das ebenso brutale wie epische Comeback dieser fast in der Versenkung verschwundenen Figur. Die Toxic Twins des Hard boilt Comics hauchten Frank Castle neues Leben ein: Garth Ennis und Steve Dillon. Muss ich noch mehr sagen?
Autor Gerry Conway und Zeichner Ross Andru führten die Figur des Punishers 1974 in der Spider-Man Ausgabe 129 in das Marvel Superhelden – Universum ein. „der Bestrafer“ wr ebesno wie Spider-Man selbst auf Verbrecherjagd, allerdings mit dem feinen Unterschied, dass Frank Castle nicht an das Justizsystem glaubte und die bösen Burschen gleich selbst erledigen wollte.
Der Hang zur Selbstjustiz machte Castle in der Heldenriege New Yorks zum Außenseiter. Nach sporadischen Team-up mit Spiedy und Daredevil bekam der Verbrecherjäger dann eine eigene Serie und erfreute sich großer Beliebtheit. Über die Jahrzehnte gab es da zwar Schwankungen, aber allein die drei mehr oder minder sehenswerten Verfilmungen des Punishers (1989, 2004,2008) zeugen von der Popularität dieses Antihelden, dessen Treiben zumindest anfangs deutlich von Film-Ikonen wie Dirty Harry oder Paul Kersky (Charles Bronsons Charakter in der Filmreihe „Death Wish“ – Ein Mann sieht rot“) beeinflusst wurde, die das Gesetzt in die eigenen Hände nahmen. Zur Zeit ist der Punisher in seiner eigenen Netfilx-TV-Serie zu sehen und Jon Bernthal scheint einen respektablen Frank Castle abzugeben.
Wahrscheinlich ist es auch der TV-Serie geschuldet, dass sich Panini entschlossen hat, den „Punisher“-Klassiker „Frank ist zurück“ wieder aufzulegen. Autor Garth Ennis („Caliban“, „Hellblazer“) gelang um die Jahrtausendwende eine ziemlich brutale aber auch faszinierende und stimmige Neudefinition des Vigilanten Frank Castle. Zusammen mit seinem langjährigen Zeichenpartner Steve Dillon („Preacher“, „Hellblazer“) schickte Ennis den Punisher auf einen gnadenlosen Rachefeldzug gegen ein Mafia-Syndikat. Der Rest ist Geschichte.
Steve Dillon ist inzwischen leider verstorben, zählt noch heute zu den beliebtesten Punisher-Künstlern überhaupt und kehrt kurz vor seinem überraschenden Tod noch einmal zum Punisher zurück („Operation Condor“). Garth Ennis schreibt inzwischen vornehmlich kürzere Horrorserien („Caliban“). So einflussreich wie in der Zeit zwischen Hellblazer und Punisher, in der das Kreativduo Comic-Geschichte schrieb, ist Ennis allerdings nicht mehr.
Falls irgendjemand „Frank ist zurück“ nicht kennt, wird es dringend Zeit das zu ändern. Die Story ist Legende und von einem Traumpaar des toughen Comic-Genres erschaffen, das eine ziemliche lange Zeitspanne die ultimative Messlatte für erwachsene Action-Comics war und mit „Preacher“, „Hellblazer“ und eben diesem „Punisher“ Comic-Geschichte geschrieben hat.
Comic-Wertung: (10 / 10)
Punisher: Frank ist zurück
OT: Punisher (2000) 1-12, Marvel Comics,
Autor: Garth Ennis
Zeichner: Steve Dillon
Farben: Chris Sotomayor
Übersetzung: Jörg Fassbender
Verlag: Panini Comics, Softcover, 280 Seiten
VÖ: 05.12.2017