Klaus: Die wahre Geschichte von Santa Claus

Rechtzeitig zur Adventszeit kommt auch für Comic-Fans, die es sonst nicht so mit Weihnachtsmärchen haben, ein spannendes Abenteuer auf den Markt. Der schottische Comic-Autor Grant Morrison erzählt die Herkunftsgeschichte von Santa Claus auf neue Weise. Zusammen mit seinem kongenialen Illustrator Dan Mora sorgt Morrison dafür dass der Spaß nach Grimsvig zurückkehrt. Panini Comics bringt den launigen Spaß nun auf Deutsch heraus.

Der Einsiedler Klaus kommt nach etlichen Jahren mal wieder in die Stadt Grimsvig, die er aus gutem Grund gemieden hat. Seine Geschäfte mit den erjagten Fellen macht er normalerweise anderswo, aberdie Witterung und die Zölle des dort zuständigen Grafen haben Klaus nun kurz vor dem julfest nach Grimsvig verschlagen.

Zu Klaus Erstaunen ist nicht nur das Bier in der Kneipe dünn, sondern der Graf hat seinen Untertanen auch jeglichen spaß geraubt. Die Männer müssen auch am Julfest in der Mine schuften und die Kinderbekommen keine Geschenke. Als sich Karl mit den Soldaten anlegt, wird er schwer verwundet, kann aber mit Hilfe seines Wolfes fliehen. Durch einen heilenden Kräuterzauber kommt der Einsiedler nicht nur wieder zu Kräften, sondern auch in den Besitz von jeder Menge tollem Spielzeug und Karl beschließt den Kindern von Grimsvig eine Freude zum Julfest zu machen.

Die tatsächlichen Ursprünge von Santa Claus – wie der Weihnachtsmann im angloamerikanischen Sprachraum heißt – liegen in mehreren Legende aus unterschiedlichen Kulturkreisen begründet, neben dem Heiligen Nikolaus ist auch Knecht Ruprecht ein Einfluss auf die Gestalt, die wir heutzutage gemeinhin als Weihnachtsmann bezeichnen. Aber das alles ist für die actionreiche mittelalterliche Story von Autor Grant Morris („Happy“) und Zeichner Dan Mora eigentlich kaum von Belang. Wicht ig ist vielmehr, dass die Story einiges an Action zu bieten hat, Klaus ein beinharter Kerl mit einem Weichen Herzen ist und es in der Stadt Grimsvig auch eine Vorgeschichte gab, bei der Klaus entscheidenden Anteil hatte. Aber lest selbst.

Über sieben US-Heft-Ausgaben entwickeln Morisson und Mora ihre Story mit einigen schrägen Einfällen (wie etwa dem Trip-mäßigen Heilzauber), ohne dabei die Spuren des Mainstream-comics tatsächlich zu verlassen. Die beiden Kreativen sind schon so lange erfolgreich im Comic-Business, dass sie wissen, was die Leserschaft so vorgesetzt haben möchte. Ein bisschen wirkt „Klaus – die wahre Geschichte von Santa Claus“ denn auch wie ein Disney Origin Story für etwas erwachsenere Leser. Und im Gegensatz zur ebenfalls sehr nordisch insprierten „Eisprinzessin“ fehlt in „Klaus“ auch der so genannte Comic Relief, also der etwas tölpelhafte Sidekick.

Das Artwork von Dan Mora, der so ziemlich jeden superhelden bei DC und Marvel schon mal gezeichnet hat (zumindenst als Cover) ist von geradezu klassischer Größe, lebt von den atmosphärischen Farben, den sehr dynamischen Action-Sequenzen und leicht cartoonesquer Mimik der Charaktere. Das Ganze verbindet sich zu einem optischen Pageturner, der die Story nicht nur unterstützt, sondern wirklich zum Leben erweckt.

Während wir hierzulande zum Weihnachtsfest wohl wieder auf den Schnee verzichten müssen, sorgt die actionreiche Graphic Novel „Klaus – die wahre Geschichte von Santa Claus“ der Comic-routiniers Grant Morrison und Dan Mora für eine nordisch kühle Einstimmung auf das Jul-Fest.

Comic-Wertung:7 out of 10 stars (7 / 10)

Klaus: Die wahre Geschichte von Santa Claus
OT: Klaus 1-7, Boom Studios, 2015,2016
Genre: Comic, Graphic Novel
Autor: Grant Morrison
Zeichner & Kolorist: Dan Mora
Übersetzung: Marc-Oliver Frisch
Verlag: Panini Comics, Hardcover, 212 Seiten
VÖ: 14.11.2017