Earth To Echo: Drei Freunde und die außerirdische Eule

ECHOKinder- und Jugendfilme sind eine Kunst für sich. Man muss die jungen Zuschauer ernst nehmen und sie zugleich altersgerecht unterhalten. Das Sci-Fi-Abenteuer „Earth To Echo“ erzählt mit modernen Mitteln eine Geschichte über Freundschaft für eine Altersgruppe am Anfang der Pubertät. Das Abenteuer hat viele im Ansatz gelungene Aspekte, nur spannend ist es nicht. Da hilft auch die Niedlichkeit der handgroßen Elektroeule nicht.

Die Freunde Alex (Teo Halm), Tuck (Astro) und Much (Reese Hartwig) wohnen in den USA in einer Stadtrandsiedlung, die einer Umgehungsstraße weichen muss. Nun ziehen die Familie fast alle weg und die Freunde werden über das ganze Land verstreut sein. Doch bei den Bauarbeiten ist irgendetwas Ungewöhnliches passiert und die drei finden seltsame Nachrichten auf ihren Mobiltelefonen. Die Jungs finden heraus, dass es sich bei der Botschaft um eine Karte handelt.

earthtoecho-scene-1In ihrer letzten gemeinsamen Nacht beschließen sie, dem Rätsel auf den Grund zu gehen und finden ein seltsam leuchtendes Artefakt, das außerirdisch ist. Darin eine handgroße technische Lebensform, die so ein bisschen aussieht wie eine Mischung aus Wall-E und einer Eule. Weil das Wesen alles wiederholt, was es hört, taufen die Freunde das Alien auf den Namen Echo und wollen ihm helfen, sein Raumschiff wieder flott zu machen. Doch die Jungs sind nicht die Einzigen, die Echo auf der Spur sind. Da kommt die Hilfe von Klassenkameradin Emma (Ella Wahlestedt) gerade recht. Schließlich bekommt man es mit Erwachsenen zu tun.

earthtoecho-scene-5Regisseur David Green inszeniert die Geschichte von Henry Gayden in Form eines Videotagebuchs, das der afroamerikanische Tuck anlegt. Erwachsene Zuschauer werden sich sogleich an Gruselstreifen wie das „Blair Witch Projekt“ oder die „Paranormal Activity“-Reihe erinnert fühlen, doch in „Earth to Echo“ geht es weit weniger hektisch und auch weniger aufregend zur Sache. Es gibt einige schöne Sequenzen, wie etwa die Mountainbike-Fahrt, wo die Handkameraperspektive richtig Spaß macht, aber auch Szenen wo die Kameraeinstellung bemüht wirkt. Auch effekttechnisch gibt es ein spektakuläres Highlight und einige schöne Schauwerte. Wie selbstverständlich gehen die Dreizehnjährigen mit Apps, Social Media und dem Computer als Recherche-Medium um. Das entspricht sicher der Erlebniswelt des Zielpublikums, auch wenn es einige Jahre jünger ist, auch die erste Annäherung an das andere Geschlecht ist realitätsnah dargestellt. Klar, dass die drei Emma zunächst blöd finden, ist ja schließlich ein Mädchen, aber dann stellt sich die Gute doch als verlässliche Kumpelin dar.

EARTH TO ECHONur so richtig Fahrt will die nicht sonderlich originelle Abenteuergeschichte nicht aufnehmen. Vor allem die Einführung der Figuren und auch der Beginn des Abenteuers waren sicherlich locker spritziger gedacht, wirken vor der Kamera (vor allem in der deutschen Synchronfassung) dann aber doch gestelzt. Auch die zugrundeliegende Botschaft von der Freundschaft, der auch Entfernung nichts anhaben kann, kommt sehr vereinfacht rüber. Auch die filmischen Vorbilder dieses Jugendabenteuers „E.T.“ und „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ scheinen immer wieder allzu deutlich durch.

Für die Dreizehnjährigen, die im Film von kindlichen zu erwachsenen Situationen wechseln müssen und sich selbst schon für deutlich größer, erwachsener halten als sie tatsächlich sind, hätte es auch ruhig ein bisschen komplexer sein können. So bleibt „Earth To Echo“ ei n leidlich unterhaltsamer Jugendfilm. Im Grunde hätte man die Jungs auch auf eine beliebige Schatzsuche schicken können.

Film-Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

ChineseZumMitnehmen_DVDEarth To Echo
OT: Earth to Echo
Genre: Abenteuer / Science Fiction
Länge: 88 Minuten, USA 2014
Regie: Dave Green
Darsteller: Teo Halm, Reese Hartwig, Ella, Wahlestedt, Jason Gray-Stanford
FSK: ab 6 Jahren
Extras: Die Besetzung, Die LKW Szene, Entfallene Szenen, Freunde – egal wie weit entfernt, Making of, Originaltrailer, Trailershow
Vertrieb: Ascot-Elite
DVD- & BD-VÖ: 2. Dezember 2014