Kino-Quickie: Enemy

Enemy_schriftzugJake Gyllenhaal in experimenteller Hochform

Verstörende Literaturverfilmung

Kinostart: 22.05.2014

Enemy_PosterDer  Geschichtslehrer Adam Bell macht zufällig die Entdeckung, dass ein unbekannter Schauspieler in einem Independent-Film als Komparse agiert. Adam beginnt nachzuforschen und taucht immer weiter in das Leben des Mimen Anthony St. Claire ein. Es kommt zu Verwechslungen und Adam fühlt sich zu Anthonys schwangerer Freundin hingezogen. Doch irgendwann bemerkt der Schauspieler den Eindringling in sein Leben. Eigentlich hatten  Regisseur Denis Villeneuve und Hollywoodstar Jake Gyllenhaal geplant, „Enemy“ schon vor „Prisoners“ in die Kinos zu bringen, um dem kanadischen Regieimport ein gewisses Standing außerhalb Kanadas zu verschaffen. Der Thriller wurde weltweit abgefeiert. Da erscheint die schmal budgetierte und eher experimentelle Literaturverfilmung des Romans „Der Doppelgänger“ von Jose Saramago in anderem Licht. Wobei der Film die Vorlage eher als Inspiration nutzt. Das Psychodrama entfaltet seine Leinwandwirkung ebenso genüsslich wie bedrohlich und dekonstruiert die männliche Identität und das Verhältnis von Liebe und Sexualität. Einiges  bleibt befremdlich und es dauert eine ganze Weile, bis die Eingangssequenz in dem Nachtclub irgendwie zu dem Rest des Films passen will.

Komplexes, toll gespieltes Psychogramm eines Mannes mit Selbstfindungs- und Beziehungsproblemen.

Film-Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

Genre: Mystery, Thriller, Länge 90 Minuten, USA 2013, Regie: Denis Villeneuve, Darsteller: Jake Gyllenhaal, Mélanie Laurent, Sarah Gadon, Isabelle Rosselini, Vertrieb: Capelight