
Lustig ist es hinter Tür #13 im #Filmadvent. „Shaun das Schaf“ bekam 2015 einen eigenen Film. Längst überfällig, dass dem cleveren Schaf ein eigener Film gewidmet wird. Der ist zwar – wie die Serie – vor allem für ganz junge Kinogänger konzipiert, hat aber für das erwachsene Begleitpersonal auch einiges zu bieten.
Die Aardman Studios werden geliebt für ihre wunderbaren Knetfiguren, denen in Stop Motion Technik Leben eingehaucht wird. Mit „Wallace & Gromit“ haben die Knetfreaks junge und alte Zuschauer gleichermaßen begeistert. Dort hatte auch „Shaun das Schaf“ seinen ersten Auftritt. Inzwischen Shaun längst zum Serienhelden geworden.
Auf der Farm des Bauern herrscht immer der gleiche Trott: Jeden Morgen wird Shauns Herde aus dem Stall geholt und auf die Weide getrieben, dann gibt‘s was zu futtern und in regelmäßigen Abständen kommt die Wolle runter. Da kann einem schon mal langweilig werden.
Shaun plant für seine Herde mal einen freien Tag. Dazu muss der Hirtenhund Blitzer abgelenkt werden und der Bauer muss wieder in den Schlaf geschickt werden. Das klappt mit Schafe zählen auch ganz wunderbar. Aber gerade als sich Shaun und seine Freunde es sich vor dem Fernseher gemütlich machen, wird der freie Tag zu einem riesigen Abenteuer.
Ein freier Tag
Der Wohnwagen, in dem der Bauer schläft, fährt durch ein Versehen von ganz alleine los in die große Stadt. Und während es sich die Schweine vor der Glotze gemütlich machen, macht sich Shaun auf den Weg in die Stadt, um den Bauern zurückzuholen. Der hat aber sein Gedächtnis verloren und ist nicht leicht zu finden.
Zum Glück muss sich Shaun nicht lange allein mit dem Gefahren der großen Stadt wie etwa dem fiesen Tierfänger herumschlagen. In dem streunenden Hund Slip findet er einen Freund. Auch Blitzer und der Rest der Schafsherde können nicht einfach auf dem Bauernhof warten und haben ebenfalls den Bus in die Stadt genommen.
Die abenteuerliche Geschichte, die Shaun und seine Freunde unter der Regie von Mark Burton und Richard Starzak zu bestreiten haben, kommt ganz ohne Worte aus. Das bisschen Gebrabbel, das die Menschen von sich geben ist, versteht man auch so, weil die Gesten und die Mimik der Knetfiguren – wie bei Aardman eigentlich immer – auch in „Shaun das Schaf – Der Film“ ganz anschaulich von Musik untermalt werden.
Mit Stop-Motion Knete machen
Das ist klassisches Cartoonhandwerk und lässt sich auch von ganz jungen Zuschauern nachvollziehen, die vielleicht schon die eine oder andere Episode der 2007 gestarteten Erfolgsserie kennen. Die Dramaturgie und der Humor sind an die Zielgruppe angepasst und es geht zwar turbulent aber auch nicht übermäßig rasant zu. Als Kinderfilm funktioniert das Knetabenteuer also ganz wunderbar.
Auch die älteren Zuschauer haben viel zu lachen und es gibt auch einige Anspielungen, die man nicht notwendiger Weise zum Filmverständnis braucht, die aber sehr gelungen sind, etwa die feine Knast-Szene in der eine Katze Hannibal Lektor karikiert. Auch das Pferdekostüm, das bei der finalen wunderbaren Verfolgungsjagd eine große Rolle spielt, kann man durchaus als Verneigung vor der englischen Komikertruppe Monty Python verstehen.
Dass sich Shaun und seine Freunde als Menschen verkleiden müssen, um nicht im Tierheim zu landen sorgt für einige sehr lustige Szenen. Der Restaurantbesuch etwa ist allein schon ein grandioser Kurzfilm. In ihrem menschlichen Outfit wirkt die Schafherde mit ihren schwarzen Gesichtern und den farbenfrohen Klamotten nicht von ungefähr wie eine schwarzafrikanische Familie. So gelingt es „Shaun“ auch für Toleranz und ein harmonisches Miteinander zu werben. Schließlich sind Shaun und seine Freunde ja auch Fremde in der großen Stadt und in einer ganz anderen Kultur.
Mit viel Liebe zum Detail erzählt das Aardman Studio eine wunderbare Geschichte, der man leicht folgen kann. „Shaun das Schaf – Der Film“ ist ein höchst vergnügliches Filmabenteuer für große aber vor allem kleine Zuschauer.
Shaun das Schaf – Der Film
OT: Shaun The Sheep – The Movie
Genre: Animation, Familienunterhaltung
Länge: 85 Minuten, GB, 2015
Regie: Mark Burton, Richard Starzak
FSK: ab 0 Jahren, Ohne Altersbeschränkung
Vertrieb: Studiocanal
Kinostart: 19. 03.2015
DVD- & BD-VÖ: 27.08.2015
