
Hinter Türchen #6 im #Filmadvent wird getanzt. „Cuban Fury“ kam 2014 in die Kinos. Der britische Komiker und Schauspieler Nick Frost feiert seine großen Erfolge zwar zumeist zusammen mit Simon Pegg und Regisseur Edgar Wright, aber er kann auch alleine einen Film tragen. In „Cuban Fury“ wird Nick Frost zum Tanzbären und bringt in der Feel Good Komödie den kubanischen Salsa wieder ins Gedächtnis der Tanzwütigen.
Als Junge entdeckte Bruce (Nick Frost) in den 1980ern seine Leidenschaft für Salsa. Zusammen mit Schwester Sam (Olivi Coleman) schaffte er es bis in die britischen Jugendfinals. Doch ausgerechnet kurz vor der Entscheidung wird er etwas moppelige Bruce von einer Horde Rabauken verspottet und vermöbelt. Seitdem will Bruce vom Tanzen nichts mehr wissen. Inzwischen arbeitet er als Ingenieur in einer amerikanischen Firma und führt ein eher freudloses und geregeltes Leben.
In der Firma ist Bruce eher ein kleines Licht, das vor allem unter dem Spott von Möchtegern-Frauenheld Drew (Chris O‘Dowd) zu leiden hat. Regelmäßig einmal die Woche geht Bruce mit den nerdigen Kumpels saufen und darüber sinnieren, wie man denn Frauen kennenlernen könnte. Als die attraktive Amerikanerin Julia (Rashida Jones) als neue Chefin auftaucht, ist Bruce sofort verknallt. Als er dann zufällig mitbekommt, dass Julia gerne Salsa tanzt, beginnt er sich mit seinem Kindheitstrauma auseinanderzusetzen. Aber die alten Knochen sind eingerostet und sein ehemaliger Tanzlehrer Ron Parfitt (Ian McShane) spricht nicht mehr mit Bruce.
Balztänze
Die Idee zu „Cuban Fury“ stammt von Nick Frost und so verwundert es nicht eben, dass das Drehbuch von Jon Brown ganz auf dem Komiker zugeschnitten ist. Der schafft es auch die Verwandlung des gehemmten und schüchternen Nerds in einen feurigen Tänzer, der sich trotz Körperfülle anmutig zu bewegen weiß, mit Humor und Souveränität zu meistern. Auch die weitere Besetzung kann sich sehen lassen und sorgt für einigen Schwung in der an sich konventionellen Story von Underdog.
Neben der charmanten Rashida Jones („Celeste & Jessie“), deren Rolle als Angehimmelte ein wenig zu klein ausgefallen ist, sind Olivia Coleman („Tyrannosaur“, „The Favourite“) und Ian McShane („Piraten der Karibik: Fremde Gezeiten“, „John Wick“) hinreißend. Sie machen wett, dass Kollege Drew einem schon recht früh im Film überzogen nervtötend vorkommt. Einige hinreißende Momente allerdings hat Kayvan Novak („Four Lions“) als homosexueller Tanzschüler Bejan. Seine Stilingtipps sind zwar auch etwas klischeebehaftet, aber er kontrastiert den tanzenden kubanischen Machismo mit Verve und Stil.
Gute Laune mit Rhythmus und Bewegung
„Cuban Fury – Echte Männer tanzen“ setzt auf viel gute Laune und die richtige Stimmung ist mit dem feurigen Tanz auch vorhanden. Das erinnert bisweilen ebenso an „Let’s Dance“ wie an „Flashdance“, ohne dabei seinen komödiantischen Unterton zu verlieren. Das liegt vor allem an Nick Frosts Figur, der sich das Tanzen sehr mühsam wider aneignen muss.

Immerhin hat er seit zwanzig Jahren das Tanzbein nicht mehr geschwungen. Da kann einem gehemmten Engländer schon mal etwas heiß werden. Frost ist sich auch nicht zu schade, sich vor der Kamera zum Affen zu machen, schließlich resultiert ein gewisser Teil seines Humors daraus, mit seiner Körperlichkeit und den damit verbundenen Klischees und Vorurteilen zu spielen.
Die Dramaturgie ist zwar absehbar, aber so ganz in die Klischeefalle tappt der Film dann doch nicht. Wichtig ist am Ende, dass Bruce nicht nur seine Leidenschaft für das Tanzen wiedergefunden hat, sondern auch die damit verbundene Lebensfreude. Das ist gute altmodische Unterhaltung mit sommerlichem Flair.
Cuban Fury – Echte Männer tanzen
OT: Cuban fury
Genre: Komödie
Länge: 98 Minuten, UK, 2014
Regie: James Griffith
Schauspiel: Nick Frost, Olivia Coleman, Rashida Jones,
FSK: ab 6 Jahren
Verleih: Studiocanal
Kinostart: 19.06.2014
DVD- & BD-VÖ: 06.11.2014


