In dem Animationsabenteuer „Alles voller Monster“ bringt ein Wanderzirkus nicht nur ein Dorf durcheinander, sondern auch ein Schloss mit eigenartigen Bewohnern. Der Titel verrät es bereits: hier ist „Alles voller Monster“. Das ist weniger gruselig als lustig und ab dem 16. Oktober im Kino zu sehen.
In Rafferskaff fürchten sich die Menschen vor Monstern. Der Ort liegt am Fuße der Burg Grottenow. Dort haust ein verrückter Wissenschaftler, der immer neue Monster zum Leben erweckt. Stets auf der Suche nach seiner genialsten Schöpfung. Immerhin ist Stichkopf auch eine Kreatur des Schöpfers. Der aufgeweckte Junge mit den Nähten am Kopf kümmert sich um die Monster, sobald die Aufmerksamkeit des Schlosshern nachlässt.
Dass geht ziemlich schnell. Und Die frisch zum Leben erweckten Wesen werden von Stichkopf gewaschen, erschreckt und ins Monsterinternat aufgenommen. Aber die Monster sollen sich vor den wütenden Dorfbewohnern in acht nehmen, denn die wollen die Burg stürmen. In Rafferskaff erzählt man den Kindern die umgekehrte Version der Geschichte. Die Monster werden eines Tages aus de Burg stürmen und das Kaff plattmachen.
Der unvergessliche Stichkopf
Eines Tages kommt der Wanderzirkus von Zirkusdirektor Fulbert Freakfinder nach Rafferskaff. Die Schau präsentiert vor allem Monstrositäten und jagt den Dorfbewohnern ordentlich angst ein. Aber die Zirkusattraktionen haben keine Lust mehr ausgestellt zu werden. Und die vorwitzige Arabella, die als einzige keine Angst vor Monstern zu haben scheint, erwähnt das Schloss voller Monster. Freakfinder stattet dem Anwesen auf dem steilen Berg einen Besuch ab, wirbt Stichkopf ab und bringt das altbewährte Nebeneinander von Dorf und Schloss gehörig durcheinander.
Vor allem ist „Alles voller Monster“ eine turbulente Sause, die der angepeilten junge Zielgruppe vermittelt, dass es absolut in Ordnung ist, etwas anders zu sein als andere. Denn auch die fürchten sich vor dem Unbekannten. Dazu greift die Geschichte um Stichkopf auf die Frankenstein-Erzählung zurück und präsentiert diese in abgewandelter Form aus der Sicht der Schöpfung.
Das ist charmant und launig animiert und mit einigen witzigen Ideen in Szene gesetzt. Das altere Publikum mag sich an der Frankenstein-Variation ebenso freuen wie an der Anspielungen auf „Freaks“ die mit dem Wanderzirkus ankommen. Frankensteins Gehilfe Igor kam seinerzeit auch schon zu Film- und Amnimationsehren, aber Stichkopf ist zugleich Assistent und Schöpfung. Und eigentlich der vergessene Sohn von Professor Hastig, der immer weiter Kreaturen zusammenbastelt, sich aber kaum um sie kümmert.
Angst Haben ist doch bescheuert
Arabella nun wieder lebt bei ihrer Großmutter im Dorf und ist neugierig genug, sich das Leben außerhalb von Rafferskaff auch vorstellen zu können. Das muss mensch ja auch erstmal verarbeiten, dass da tatsächlich Monster im Schloss leben und es sich nicht nur um eine Schreckgeschichte handelt.
„Alles voller Monster“ basiert auf der ersten Stichkopf-Geschichte von Guy Bass. Der hat eine ganze beliebte Reihe davon verfasst. In seinem Steam-Punk und Animationsstil erinnert „Alles voller Monster“ auch ein wenig an die „Boxtrolls“, die 2014 das Kinderkino unsicher machten. In der Vielfalt der furchtsamen Kreaturen findet sich auch ein bisschen „Monster AG“, die Pixar auf die Leinwand brachte.
Die universelle Botschaft von Toleranz und gegenseitiger Liebe mag ein bisschen schlicht wirken, aber die hinreißenden Kreaturen und die turbulente Erzählweise machen aus der Stichkopf-Geschichte eine unterhaltsame Angelegenheit. Das macht schon Spaß.
Alles voller Monster
OT: Stitch Head
Genre: Zeichentrick, Komödie, Familienunterhaltung
Länge: 92 Minuten, D, 2025
Regie: Toby Genkel, Steve Hudson
Vorlage: Stitch Head Bücher von Guy Bass
FSK: ab 6 Jahren
Verleih: Wild Bunch
Kinostart:16.10.2025