Igor: Beschützen und Dienen

Aus dem Archiv in den #Anijanuar: „Igor“ von 2008. Zu den unerschöpflichen Story-Mythen, die alle Jubeljahre mal wieder aufgegriffen werden, gehört auch das Frankenstein-Thema vom wahnsinnigen Wissenschaftler und dem beseelten Monster. Igor ist dabei eigentlich eher das, was Helferlein für Daniel Düsentrieb ist: Ein nützliches Übel. Es wurde Zeit, das zu ändern.

Denn in Anthony Leondis („Lili & Stitch 2“) Animationsspaß „Igor“ wird der degradierte Helfer, selbst zur Hauptfigur: In dem fantastisch bösartigen Königreich Malaria leben lauter böse Genies, die alljährlich versuchen sich gegenseitig beim großen Erfindungswettbewerb zu übertrumpfen. Jeder dieser genialen Köpfe hat auch einen Helfer, einen Igor. Das ist in dieser Welt eher eine Gattungsbezeichnung als ein Name. Ausgestattet mit einem Buckel und einer bestandenen Prüfung im „Ja, Meister“-Sagen sind die Karrierechancen relativ begrenzt.

Unser Igor, der Hauptigor des Films, sozusagen der Igor, ist eigentlich ein helles Köpfchen und hat was auf dem Kasten. Ausgerechnet kurz vor dem Wissenschaftswettbewerb, kommt sein Meister ums Leben und so wittert der ambitionierte Bucklige seine Chance. Im Namen seines verschiedenen Chefs arbeitet er an einer bösartigen Erfindung. Dabei stehen ihm Scamper und Brain zur Seite, die beide selbst auf langjährige Laborerfahrung zurückgreifen können.

Wissenschaft und Wettbewerb

Doch die Konkurrenz schläft nicht! Und ganz besonders der Dauergewinner des Wettbewerbs zeichnet sich durch arglistigen Ideenklau aus. Auch in diesem Jahr hat Doktor Holzwurm den richtigen Riecher und schaut im Igors Labor vorbei…

„Igor“ besticht mit einer absurden und witzigen Story, die gelungen unterhält. Der Witz ist dabei auch manchmal etwas abseitig, wie man es erwarten kann, weil Chris McKenna, der Autor des Scripts, sonst auch für „American Dad“ schreibt. Auch das Animationsdepartment hat keine Mühen und Details gescheut und diverse filmische Anspielungen und Verweise platziert.

Doch was „Igor“ wirklich ausmacht, sind die prominenten Sprecher, die sich für diese böse Animationskomödie gefunden haben. In der Hauptrolle brilliert John Cusack („2012“, „Con Air“) als Igor. Man kann auch sehen, dass dem Schauspieler die Rolle auf den Leib gezeichnet wurde. Daneben geben sich John Cleese („Monty Python“), Steve Buscemi („John Rabe“, “Con Air“) als Scamper, Talkmaster Jay Leno und Jennifer Coolidge (“Natürlich Blond”) die Ehre und machen „Igor“ zu einem gelungenen Spaß.

Die deutsche Vertonung setzt dabei nicht auf hierzulande prominente Stimmen, sondern auf die angestammten Synchronstimmen der Originalschauspieler. Das hat zur Folge, dass man bei der Rolle von John Cleeses, Doktor Glickenstein, eher an Jim Carrey denkt, aber das ist ja beileibe kein Nachteil und auch eine gute Besetzung.

„Igor“ ist ein absolut gelungener Animationsspaß, der mit viel Wortwitz und viel schwarzem Humor überzeugt. Dabei bleibt die Familienkompatibilität allerdings immer gewahrt. Und wenn ich Wiedergeboren werden sollte, dann bitte nicht als Igor.

Film-Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

Igor
OT: Igor
Genre: Animation, Fantasy
Länge: 87 Mimnuten, USA, 2008
Regie: Anthony Leondis
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: Constantin (Universal)
Kinostart: nicht in Deutschland
DVD- & BD-VÖ: 03.12.2009