Mit erstaunlicher Konstanz hauen Spidergawd aus dem norwegischen Trondheim Alben raus. Just ist mit „from 8 to ∞“ oder „From Eight to Infinity“ das achte Album der norwegischen Sektion der New Wave of British Heavy Metal erschienen. Fans dürfen sich freuen, Spidergawd bringen weiterhin die Nackenmuskulatur ins Schwitzen und reiten mit hoher Präszision die NWOBHM alter Schule in neuen Sounds.
Bandgründer, Sänger und Gitarrist Per Borten begann seine Spidergawd-Reise 2013 im Norwegischen Trondheim. Die ersten drei Alben, die auch in einer Box veröffentlicht wurden, sind musikalisch noch alterniativ rockiger. Spätestens seit 2021 der zweite Gitarrist Brynjar Takle Ohr an Bord ist und auch der Saxofonist Rolf Martin Snustad wieder mitspielt, haben Spidergawd ihren Sound gefunden.
Seither wird munter und mit Erfolg Achtzigerjahre Heavy Metal vorgetragen. Mit schub und Melodie. Und gerne auch mit einem Hang zum Pathos. Das war schon immer sehr gefällig und löst bei älteren Semestern, die noch in den 80ern bereits zugegen waren wohlige Nostalgie aus. Inzwischen ist sich Spidergawd selbst genug und das Quintett hat einen ganz eigenen Signature-NWOBHM-Sound geprägt.
Erik der Rote auf großer Fahrt
So auch auf Album Nummero 8. Von den 8 Songs ist nur das abschließende „Winter song“ etwas getragener gehalten. Der Rest der Songs ist genau das, was der Opener vermittelt: Grand Slams. Heavy Hits am laufenden Band. Hier Vorlieben rauszusuchen scheint müßig und hoch subjektive Geschmackssache. Dennoch verfangen „Revolution“, „Confirmation“ und „The Ghhost of Eirik Raude“ bei mir am stärksten.
Es scheint fast so, als hätten die Kollegen in Punkto Songwriting, Zusammenspiel und Gitarrenläufe nochmal eine Schippe draufgelegt. Viel Perfekter kann mensch diese Art von Musik nicht auf den Punkt bringen. Kein Wunder, dass Judas Priest, selbst Einfluss für die Band, Spidergawd mit auf Tour genommen haben. Und Motörheads Lemmy wäre stolz auf eure Arbeitsmoral und den Fanservice. You are Spidergawd and you play Heavy Metal. I salut you.
Eigentlich ist der Unterschied zu den beiden Vorgängeralben nicht sonderlich groß, aber entweder haben mich Spidergawd inzwischen weichgekloppt, oder die aktuelle Scheibe ist einfach besser geworden. Fettere Sounds, eingängigere Melodien und noch mehr Hochgeschwindigkeitsakrobatik an den Seiteninstrumenten. Nach wie vor finde ich das Saxofon in diesem Sound etwas verschwendet, aber wie sagte schon Else Kling in der Müllermilch Werbung: „Wenn’s schee macht.“
Spidergawd – From Eight to Infinity
aka „From 8 to ∞
Genre: Heavy Metal,
Länge: 40 Minuten, N, 2025
Interpret: Spidergawd
Format: CD, digital, Vinyl,
Label: Crispin Glover Records
VÖ: 12.09.2025