Der Verlust geliebter Menschen kann extreme Reaktionen auslösen. Im Fall des CIA-Analysten Charlie Heller sorgt der gewaltsame Tod seiner Verlobten für einen Racheimpuls. Doch die Vorgesetzten wollen den untrainierten „Amateur“ nicht auf die Täter loslassen. Modernisiert nach einem Thriller von Robert Littell begibt sich Rami Malek auf einen Rachefeldzug. Disney Pictures veröffentlicht den modernen Agenten-Thriller „The Amateur“ am 10. April in den Kinos.
Charlie Heller (Rami Malek) mag komplexe Puzzle, deshalb hat ihm seine Verlobte Sarah (Rachel Broshanhan) auch mal ein Proppellerflugzeug geschenkt, das Charlie wieder aufmöbeln kann. Nun muss Sarah zu einer Konferenz nach London und der reiseunwillige Charlie begleitet sie auch dieses Mal nicht. Doch Sarah wird bei einem missglückten Überfall im Bahnhof als Geisel genommen und kurz darauf erschossen.
Charlie bittet seine CIA-Vorgesetzten daraufhin selbst als Agent ins Feld geschickt zu werden und die Täter zu stellen. Doch Direktor Moore (Holt McCallany) hat dafür nur ein müdes Lächeln übrig und schickt Charlie in Urlaub. Der nun wieder denkt gar nicht daran seinen Plan aufzugeben, vor allem, weil die Agency nichts zu unternehmen scheint.
„Tic Toc, Tic Boom, Bro!“
Brisante Papieren aus codierter Informantenquelle weisen darauf hin, dass Direktor Moore seine Kompetenzen überschreitet und nicht genehmigte Geheimoperationen durchführen lässt. Das Informatik-Ass Charlie hat indes die vier Terroristen identifiziert und drängt nun mit den vermeintlich belastenden Infos darauf ausgebildet zu werden.
Widerwillig gewährt man ihm ein Training beim erfahrenen Ausbilder Henderson (Laurence Fishburne) um Zeit zu gewinnen. Der stellt schnell fest, dass Charlie kein Killer ist. Während Charlie trainiert wird, versuchen der Direktor und sein Team Charlies Beweise zu finden und die Bedrohung auszuschalten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und der Mörder ist schwer zu lokalisieren.
„The Amateur“ rühmt sich damit, das Agenten-Thriller-Genre gegen den Strich zu bürsten, indem ein unerfahrener Laie auf eine unmögliche Mission geht. Dabei hat er auch noch die eigenen Leute gegen sich. Die Ausgangslage sorgt für einige raue Lektionen, die Charlie zu lernen hat und die Rami Malek („Bohemian Rhapsodie“) mit der nerdigen Verbissenheit eines Schreibtischtäters überzeugend darbietet.
Nächte am Pool
Allerdings hat der Thriller einige Momente, die irgendwie nur grob stimmig sind und so richtig spannend im Sinne von hohem Tempo ist „The Amateur“ nicht ausgefallen. Stattdessen liegt das Spannungsmoment in der Laienhaftigkeit Hellers. Das trägt eine ganze Weile, hat aber auch Längen. Bisweilen versucht sich die Bildsprache am „Bourne“-Style zieht das aber keineswegs konsequent durch. Überhaupt sind viele Impulse zu erkennen, aber kein stilistischer roter Faden.
„The Amateur“ basiert lose auf dem gleichnamigen Roman von Robert Littell (deutsch: „Sein oder Nichtsein“). Der erschien 1981 mitten im kalten Krieg und Charlies Verlobte wird Opfer einer Botschaftsgeiselnahme. Verfilmt wurde das Spionage-Abenteuer seinerzeit ebenfalls. Nun hat sich die politische Weltlage und auch die Technik seither grundlegend geändert und die Modernisierungen lassen nur das Grundgerüst der Handlung übrig und einige spektakuläre Anschläge.
Irgendwo zwischen „Mission Impossible“ und „Staatsfeind Nummer Eins“ wird der selbsternannte Racheengel Heller von den eigenen Leuten gejagt, während er mit Hilfe von modernster Überwachungstechnik seinen Racheplan verfolgt. Das ist ganz unterhaltsam.

The Amateur
OT: The Amateur
Genre: Thriller, Spionage
Länge: 123 Minuten, USA, 2025
Regie: James Hawes
Vorlage: Roman „The Amateur“ von Robert Littell 1981 (Dt: „Sein oder Nichtsein“ 1987)
Schauspiel: Rami Malek, Rachel Brosnahan, Holt McCallany, Laurence Fishburne,
FSK: Ab 12 Jahren
Verleih: 20th Century Fox, Disney
Kinostart: 10.04.2025
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