Companion – Die perfekte Begleitung: Ein glückliches Zuhause

Iris ist bis über beide Ohren in Josh verliebt, doch mit seinen Freunden hat sie so ihre Probleme. Nun steht ein gemeinsames Wochendende an, das gründlich schief geht und Iris viel über sich und ihren Liebsten erzählt. Die böse, schwarzhumorige Thriller-Romanze „Companion – Die perfekte Begleitung“ zaubert einige überraschende Wendungen aus dem Hut und liegt damit auch zeitgemäß in Beziehungsdefinitionen. Warner Bros veröffentlicht „Companion“ am 6. Februar hierzulande in den Kinos.

Iris (Sophie Turner) schlendert durch den Supermarkt und begegnet Josh (Jack Quaid). Der stellt sich ungeschickt an beim Versuch die shoppenden Schöne kennenzulernen. Dazu erzählt Iris aus dem Off von den „zwei Momenten in ihrem Leben, in denen sie am glücklichsten war“. Als sie Josh kennenlernte und als sie ihn umbrachte.

„Billy’s got a Ph.D. and Sara she’s a teacher

Das Publikum weiß an dieser Stelle bereits mehr als es denkt. 1. wird die Angelegenheit übel ausgehen, vor allem für Josh. 2. ist Iris noch in der Lage zu erzählen. Oder narrt uns der Film? Wie auch immer, vieles ist in „Companion“ nicht so wie es scheint, und der Wendungsreichtum macht einen erheblichen Anteil des flotten Genre-Mix aus.

They love to rock ’n‘ roll and blow their brains out on the weekend

Josh und Iris sind also ein Paar und sie sind eingeladen zu einem Wochenende auf dem Land. Dort hat der erfolgreiche russische Unternehmer Sergej (Rupert Friend) ein „kleines“ Landhaus. Sergej ist zwar verheiratet, aber auch mit Joshs Freundin Kat (Megan Suri) zusammen. Die kann Iris nicht leiden. Außerdem ist noch das befreundete Schwulenpärchen Eli (Harvey Guillén) und Patrick (Lucas Gage) anwesend.

Together they have built a world, a lot of it is real

Irgendwie macht Sergej Iris dauernd an und Josh und Kat scheinen sich daran kaum zu stören. Im Gegenteil, die Freunde wirken, als würden sie das fördern. Am nächsten Morgen geht Iris allein an den See baden und als Sergej auftaucht und übergriffig wird, rammt sie ihm ein Messer in den Hals. Das setzt eine ziemlich überraschende Kette von Ereignissen in Gang, die zu einem Geländeritt in den abgeschiedenen Wäldern führt.

And we are here to ease them through the parts they can’t conceal

„Companion“ ist ein cleverer, bitterböser Thriller, der als harmlos überzeichnete Romanze beginnt und sich zu einem Thriller mit horrorartigen Gewalteinlagen entwickelt. Eine frühe Überraschung des Films ist die Tatsache, dass Iris kein Mensch ist, sondern ein hochentwickelter Android. Ein „Emotions-Assistent mit Fick-Funktion“ wie ihre Josh in einer Szene so freundlich eröffnet.

Nun fragt sich natürlich, wie so eine High-Tech-Maschine einen Menschen verletzen kann? Dazu gehört schon einiges an krimineller Energie. Energie, die Josh vielleicht eher in seine soziale Kompetenz hätte investieren sollen. Doch so hat sich aus dem kleinen Nerd ein narzisstsicher Frauenhasser entwickelt, der es leichter findet sich mit einer fernbedienbaren Maschine zu umgeben als mit richtigen Menschen oder gar einer Beziehung.

I smile and wave (Headstones)

Das mag nun nicht gerade wie eine Offenbarung in Sachen Gesellschaftskritik rüberkommen, aber als temporeicher, bisweilen brutaler Thriller inszeniert „Companion“ da weiter, wo die ursprünglich schwedische Serie „Real Humans“, amerikanisiert als „Humans“, eher als Drama eine technisierte Welt entwickelt. Das Sujet an sich ist ebenfalls nicht neu und mit „Westworld“ bereits Science-Fiction gewesen. Eine andere Inspiration mag „Chucky“, die Mörderpuppe“ gewesen sein.

Wie eingangs erwähnt: Iris erzählt den Film. Das menschlich wirkende Werkzeug muss sich folglich irgendwann emanzipiert haben. Der herausragenden Sophie Thatcher („Yellowjackets“, „Maxxxine“,„Heretic“) dabei zuzusehen, ist schon ein erhebendes und befreiendes Vergnügen. Da kommt der Rest des rollentypisch besetzen Casts kaum hinterher. Aber dass mag jed:er anders empfinden.

Regisseur Drew Hancock gelingt mit „Companion – Die perfekte Begleitung“ ein sehr unterhaltsames und turbulentes Thriller-Vergnügen, in dem Sophie Thatcher als Iris nun endgültig in der Star-Riege Hollywoods angekommen sein sollte.

Bewertung: 3.5 von 5.

Companion – die perfekte Begleitung
OT: Companion
Genre: Thriller,
Länge: 98 Minuten, USA, 2024
Regie: Drew Hancock
Schauspiel: Sophie Thatcher, Lucas Gage, Jack Quaid,
FSK: Ab 16 Jahren
Verleih: Warner Bros
Kinostart: 06.02.2025

PS: Liedtext-Übersetzung Smile and Wave (Headstones, 1996)

Billy hat einen Doktortitel. und Sara, sie ist Lehrerin
Sie lieben es, Rock ’n‘ Roll zu spielen und sich am Wochenende die Seele baumeln zu lassen
Gemeinsam haben sie eine Welt aufgebaut, von der vieles real ist
Und wir sind hier, um sie durch die Teile zu bringen, die sie nicht verbergen können

Ich lächle und winke (4x)

Jetzt fluchen sie auf und ab, sie kommen so sauber davon
Sicherlich werden sie in den Untergang stürzen
Noch einen Zentimeter näher, näher am Geländer
Und hier lässt sich niemand täuschen

Ich lächle und winke

Viel Regen und leckerer Kaffee
Das am besten geeignete Paar, das ich kenne
Sie haben alles ausgegeben, was sie jemals genutzt haben
Jetzt sag mir, wie ist dein glückliches Zuhause?

Ich lächle und winke


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