Endlich Tanzen im #Partysommer24 mit „Streetdance“ von 2010 (im Kino sogar in 3D). Der jungen Carly stehen große Veränderungen bevor. Zwar hat sie mit ihrer Streetdance-Crew gerade das Britische Finale erreicht, aber ihr Lover ist auch der Choreograph des Haufens. Und der macht für sich persönlich einen Schnitt und überlässt Carly die Verantwortung für die Tänzer.
Damit nicht genug: Auch der Proberaum steht nicht mehr zur Verfügung und die Crew droht auseinanderzubrechen. Eher zufällig bekommt Carly das Angebot mit ihren Tänzern in einer Balletschule zu Proben, allerdings nur unter der Bedingung, dass sie im Gegenzug Ballettschüler in die Dance-Crew aufnimmt.
Terminlich schwer unter Druck nimmt Carly das Angebot an und nun müssen diese unterschiedlichen Welten schnellstmöglich zusammenwachsen um beim Finale gegen die Favoriten „The Source“ eine Chance zu haben.
Keine Choreo am Start
Inhaltlich hebt sich “Streetdance” in nichts von den herkömmlichen Tanzfilmen ab und besticht (oder nicht) mit der immer gleichen Story und Dramaturgie. Das kann man nun lange bemängeln, sollte aber fairerweise im Gedächtnis behalten, dass auch andere Genres unter ausgelatschten Storylines leiden: Teenie-Filme, Western, Horror, Polizeifilme…You name it. Man könnte ohnehin unterstellen, dass die Story beim Tanzfilm methodisch so schlicht gehalten ist, um nicht vom Wesentlichen abzulenken. Ist letztlich auch unwichtig…
Das worauf es ankommt, sind die Tanzszenen! Und die sind absolut sehenswert ausgefallen. Fans moderner Tanzstile werden ganz bestimmt auf ihre Kosten kommen und auch die Ballett-Einlagen sind nicht von schlechten Eltern. Die Musik ist ebenso stimmig und mitreißend wie die Choreografien.
Das verwundert nicht, hat man doch die Tänzer aus der britischen Talent-Show „Britain’s got Talent“ gecastet und mit Richard Winsor einen absoluten Ballettstar gewinnen können. Die Choreografien sind athletisch, groovy und teilweise spektakulär – ganz so wie es sein sollte.
Was das Mimische angeht, so ist die Darstellerleistung solide, aber nicht herausragend. Mit Charlotte Rampling („Swimming Pool“) hat man noch einen Charakterkopf im Aufgebot, doch die Haupt-Charaktere leiden ebenso am Rollenklischee wie die Story.
Den Raum neu ertanzen
Erst durch die 3D-Technik gewinnt „Streetdance“ immens. Als weltweit erster Tanzfilm präsentiert die britische Produktion das Bewegungs-Spektakel als komplett in 3D gefilmten Streifen (der außerhalb von Amerika entstanden ist). Die amerikanische Konkurrenz legt erst im August 2010 mit „Step Up 3D“ nach.
Doch das Know-How kommt aus den USA: Die 3D-Schmiede Paradise FX hatte schon den Horrorklassiker „My Bloody Valentine“ eine Technik-Upgrade verpasst und überzeugt auch in „Streetdance“. Viele der Settings und Sequenzen wirken in 3D atemberaubend realistisch. Das macht gerade die Club-Szenen zu einem Genuss, bei dem sich zeigt, was die neue Technik alles vermag und wie hautnah das Leinwandgeschehen sein kann.
Doch dabei wird jedoch nicht übertrieben, und wer befürchtet, ständig von Körperteilen und Gegenständen attackiert zu werden, kann beruhigt werden. Auch wenn sich die beiden jungen Regisseure Max Giwa und Dania Pasquini an der Ästhetik von Musikclips orientieren, ist die Schnittfolge zwar dynamisch aber nicht zu übertreiben schnell. Das führt auch dazu, dass man die neue Plastizität der Bewegungen auch genießen kann.
Alles in allem ist „Streetdance 3D“ den Gang ins Kino wert, nicht nur für Tanzfans, sondern auch, um sich von der neuen Technologie verführen zu lassen. Die Filmwertung muss man dabei differenziert anlegen, dramatische und dramaturgische Höhen wird hier niemand erwarten. Packende Tanzsequenzen werden zur Genüge geboten.
Film-Wertung: (7 / 10)
Streetdance (3D)
OT: Streetdance
Genre: Tanzfilm, Musik,
Länge: 98 Minuten, GB, 2010
Regie: Dania Pasquini, Max Giwa
Darsteller:innen: Nicola Burley, Charlotte Rampling, Richard Winsor
FSK: ohne Altersbeschränkung, ab 0 Jahren
Vertrieb: Leonine
Kinostart: 03.06.2010
DVD-VÖ: 05.11.2010