Schöner Zoffen im #Partysommer24, weil „Deadpool & Wolverinme“ an den Start gehen. Heute mit „Kick-Ass 2“ von 2013. Comic-Starautor Mark Millar ist mit „Kick-Ass“ eine schon Variation zum Thema Superheldencomic gelungen und Matthew Vaughns Verfilmung war ein voller Erfolg. 2013 geht es in die zweite Runde und Fans bekommen Vollbedienung. In dem Gemetzel und Gefluche gehen aber auch Feinheiten des Comics flöten.
Eigentlich hatte Dave (Aaron Tyler-Johnson) vor mit dem selbsternannten Superhelden-Dasein als Kick-Ass aufzuhören. Aber mit seinen Kumpels Marty und Todd langweilt er sich tödlich. Einziger Lichtblick bleibt Mindy (Chloe Grace Moretz) alias Hit Girl, die noch immer trainiert, obwohl Big Daddy tot ist und Vormund Marcus ihr das Superheldendasein verboten hat.
Gerade als Kick-Ass mit Hit-Girl ein Team starten will, wird sie von Marcus er wischt und muss schwören nie mehr Hit-Girl zu sein. Dave schließt ich daraufhin einer zusammengegoogleten Truppe namens Justice Forever an, die von dem ex-Mafiosi Captain Stars and Stripes (Jim Carrey) angeführt wird und aus lauter maskierten Leuten besteht, die Kick-Ass inspiriert hat. Alle freuen sich, gemeinsam Streife zu laufen.
Google my Fame
Das findet Chris (Christopher Mintz-Plasse) überhaupt nicht witzig. Seine Red Myst-Tage sind vorbei, seit Kick-Ass seinen Vater getötet hat. Nun muss er sich mit der saufenden Mutter rumplagen, die ihm die Albernheiten verbietet. Bis auch sie das Zeitliche segnet und sich Chris zum ersten Superschurken der Welt erklärt.
Muttis Sado-Maso-Outfit muss als Kostüm für den Motherfucker herhalten und mit der geerbten Kohle heuert der Schurke eine fiese Söldnertruppe an, die alle Samt mit schrägen Schurkennamen ausgestattet werden. Ziel der Truppe ist es eigentlich endlich Kick-Ass zu töten, aber ein bisschen Chaos in der Stadt ist auch nicht schlecht. Und Während der Motherfucker Jagd auf Kick-Ass macht, muss sich Mindy mit den Zicken aus der High-School rumplagen.
Selbstredend haben Comicautor Mark Millar („Empress“) und Zeichner John Romita Jr. („Eternals: alte Götter“) auch den zweiten „Kick-Ass“-Film mitproduziert und so soll man wohl meinen, dass sie mit dem Ergebnis zufrieden sind. Die Regie und auch die Drehbuchadaption übernimmt diesmal Jeff Wadlow, der mit „The Fighters“ (OT: „Never Back Down“) gezeigt hat, wie man komplett sinnlose Action in ein albernes High-School-Umfeld transferiert. Dafür schlägt sich der Regisseur ganz wacker und was in „Kick-Ass 2“ definitiv nicht zu kurz kommt sind exzessive Gewalt, die auf der Leinwand schon anders wirkt als im Comic, und haufenweise anstößiges Gefluche.
Language, please!
Das war es dann aber auch schon. Dass dafür hierzulande keine Jugendfreigabe erteilt wurde, kann man nachvollziehen. Der Comicvorlage bleit es insofern treu, als das auch Millar ausgiebig mit überzeichneter Gewalt als Stilmittel spielt. An der Kinokasse mag sich die mangelnde Jugendfreigabe allerdings als Nachteil erweisen.
Im Wesentlichen hat sich am Erfolgskonzept vom Film-Vorgänger und den beliebten Comics nicht viel geändert. Erneut spielt „Kick-Ass“ mit der Verquickung von Comic und Realität, Teenagersorgen und Coming of Age, von Heldentum und Normalsterblichkeit. Allerdings wirken die Spider-Man-artigen Belehrungen, dass reale Taten auch wirkliche, hier meist tödliche, Konsequenzen nach sich ziehen etwas alibimäßig, wenn auf brutale Weise gemetzelt wird. Irgendwo in der Adaption sind der Witz und der naive Charme in den Hintergrund geraten. Da helfen auch lustige T-Shirts mit „I don’t like Reboots“ und aufgehängte Millar-Comic-Cover nichts.
An den Darstellern liegt es nicht, das „Kick-Ass 2“ nicht so witzig rüberkommt wie der erste. Die Fortsetzung setzt allzu sehr auf die schockierende Wirkung der verbalen und körperlich brutalen Feuerwerke, die zwar ansprechend umgesetzt sind, gelegentlich auch witzig rüberkommen aber höchst gewaltverherrlichend wirken, weil ihnen die ironische Brechung abhanden gekommen ist.
Film-Wertung: (6 / 10)
Kick-Ass 2
OT: Kick-Ass 2
Genre: Action, Fantasy,
Länge: 103 Minuten, USA, 2013
Regie: Jeff Wadlow
Darsteller:innen: Aaron Taylor-Johnson, Christopher Mintz-Plasse, Chloe Grace Moretz,
FSK: ohne Jugendfreigabe, ab 18 Jahren
Vertrieb: Universal Pictures
Kinostart: 15.08.2013
DVD-VÖ: 19.12.2013