Offroad: Wie man 50 Kilo Koks (nicht) los wird

Ein Roadmovie im #Partysommer24: Aus dem Archiv kommt „Offroad“ von 2012. In der deutschen Komödie „Offroad“ kommt die junge Heldin – wie die Jungfrau zum Kind – an einen Unmenge Rauschgift und sieht nun die Möglichkeit ihren Lebenstraum zu verwirklich. Doch statt in die Sahra geht’s erstmal ins Zwielicht der Großstadt. Die starbesetzte Mischung aus Roadmovie und romantischer Komödie hat zwar einige Unreinheiten, weiß aber gefällig zu unterhalten.

Meike Pelzer (Nora Tschirner) ist eine brave, solide junge Frau aus dem rheinischen Geilenkirchen. Mit Anfang 20 scheint ihr der eigene Lebensweg vorgezeichnet: Nach dem Studium in Vaters Gartenbauzulieferbetreib eingestiegen, verlobt mit einem aufstrebenden Jurastudenten (Max von Pufendorf), Mitglied im Schützenverein und noch immer im elterlichen Reihenhaus wohnhaft. Doch Meike träumt von einem Trip in die Sahara und ersteigert beim Zoll einen prolligen, beschlagnahmten Jeep. Zum Entsetzen ihres Verlobten, der sich allerdings auch schon bald selbst disqualifiziert, weil er die Anwaltsgehilfin vögelt.

Zu allem Überfluss entdeckt Meike im Kofferraum des Wagens 50 Kilo Koks, weshalb auch die Inhaber einer Berliner Werbeagentur hinter dem Wagen her sind; ist nämlich ihr Stoff. Single Meike macht sich auf nach Düsseldorf, um ihr „neues Produkt“ zu verticken, wird dabei aber übel zusammengeschlagen. Zufällig kommt Salim (Elias M’Barek) vorbei und hilft. Anderntags nimmt Meike Salim mit nach Berlin und erzählt von dem Koks. Nun soll die Hauptstadt der neue Absatzmarkt werden, damit Meike endlich in die Sahara abdüsen kann. Klappt allerdings nicht ohne Problem…

Vom Weg der Bürgerlichkeit abgekommen

Regisseur und Drehbuchautor Elmar Fischer hat bisher vor allem mit TV-Produktionen wie „Bloch“, „Im Dschungel“ und einigen Stuttgart-„Tatort“-Folgen auf sich aufmerksam gemacht. „Offroad“ verquickt das klassische Roadmovie mit einer romantischen Komödie und radelt tandemmäßig die etwas absehbarer Handlung entlang. Der Witz der Komödie entfaltet sich vor allem aus Meikes Naivität und gutbehüteten Bürgerlichkeit, die so gar nicht ins Drogenmilieu gehört. Das funktioniert bisweilen ziemlich gut, hat allerdings auch einige Längen, da die Handlung, wie gesagt, eher vorhersehbar ist.

Während die Charaktere des romantischen Dreiecks gut beleuchtet sind und einige der Nebenfiguren ihre gelungenen Szenen haben (Dominik Raake als Vater, Axel Milberg als koksender Anwalt), hätte man den Bösewichten des Films, den Dreien von der Werbeagentur, mehr Bedrohlichkeit und weniger Deppentum gewünscht, auch damit der eine oder andere Gag weniger seicht und harmlos ausfällt. Das bricht dem unterhaltsamen Gesamtergebnis allerdings keinen Zacken aus der Krone.

Die Mischung aus Romanze und Road-Movie, in der „Offroad“ über dem Bildschirm kurvt ist alles in allem ganz unterhaltsam ausgefallen. Etwas mehr Konsequenz und ein paar Ecken und Kanten mehr hätten dem Film allerdings auch nicht geschadet.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Offroad
OT: Offroad
Genre: Romanze, Komödie
Länge: 98 Minuten, D, 2012
Regie: Elmar Fischer
Darsteller:innen: Nora Tschirner, Elias M’Barek
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: Paramount, UPI
Kinostart: 12.01.2012
DVD- & BD-VÖ: 02.08.2012

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