Weiter geht’s im #Partysommer24 mit einem Naivitätskracher: „High School Musical 3“ von 2008. Disneys Erfolgsmusical für junge Leute ging in die dritte Runde und toppt tatsächlich die beiden Vorgänger. Das hat nicht nur gute Seiten. Die Abschlussklasse fällt aufwändiger, spektakulärer, kinotauglich, aber inhaltlich eher schematisch aus. Aus dem Archiv:
Im Abschlussjahr der High School dreht sich selbstredend alles um die Prom-Night, den großen Abschlussball der Kids. Doch auch die letzte Basketball-Saison und die letzte Musical-Aufführung der Theatergruppe von Miss Darbus (Alyson Reed) beschäftigen die Truppe um Gabriella Montez (Vanessa Hudgens) und Troy Bolton (Zac Efron).
Das mit der Basketball-Meisterschaft erledigen die Jungs gleich zu Beginn des Films, indem sie das letzte Spiel nach einem riesigen Rückstand dann doch noch gewinnen. Klar das ganz Albuquerque, New Mexiko, stolz auf die Mannschaft ist und es als ausgemacht gilt, dass die beiden Stars Troy und Chad (Corbin Bleu) der Mannschaft in der nächsten Saison für das College der Stadt auflaufen.
Abschlussklasse und Zukunftsentscheidungen
Doch irgendjemand hat Troy heimlich für ein Stipendium an der renommierten New Yorker Tanz-und Musikschule Juliard angemeldet. Nun muss sich der smarte High School Held doch noch für eine Sache entscheiden. Während sein Vater davon ausgeht, dass Troys Zukunft ausgemacht ist, macht dieser sich Gedanken, wie und wo er die nächste Zeit verbringen möchte, zumal die geliebte Gabriella ein Stanford Stipendium für Hochbegabte bekommen hat.
Doch noch bleiben den jungen Leuten einige Wochen und das Abschlussmusical soll diesmal etwas ganz besonderes werden, schließlich ist es das letzte Mal. Thematisch geht es diesmal um nichts anderes als um die Schüler selbst und um das Thema Abschied und Aufbruch. Keine fiktive Story sondern choreografisch umgesetzt all das, was das letzte Schuljahr ausmacht.
Das alles ist mit dem typischen „High School Musical“-Stil inszeniert und die intrigante Diva Sharpay Evans (Ashley Tisdale) wird ihrem zickigen Ruf wieder genauso gerecht, wie ihr Bruder Ryan (Lucas Grabeel) als Choreograf des Abschlussmusicals zu Höchstform aufläuft. Da bahnt sich doch tatsächlich eine Romanze mit der Komponistin Kelsi (Olesya Rulin) an. Immerhin sind alle drei auch für ein Juliard-Stipendium vorgeschlagen.
Das Schuljahr als Choreo
Die jugendliche Zielgruppe wird es freuen, dass sich auch im letzen Schuljahr trotz des Aufbruchs nicht viel ändert, schließlich geht es im Wesentlichen um das Singen und Tanzen. Doch bei aller Showtauglichkeit, wird die Handlung doch extrem schematisch abgespult. Wie schon im ersten Teil, muss sich Troy zwischen Basketball und Theater entscheiden. Die Kluft scheint ebenso unüberbrückbar wie Gabriellas brillante wissenschaftliche Karriere mit der Schauspielerei. Auch diesmal droht sie wieder die Premiere zu verpassen. Sharpay tut erneut alles, um sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen und wird am Ende von sich selbst ausgetrickst. Kurz: Vieles ist sehr vorhersehbar und wurde schon nach gleichem Prinzip mehr Dramatik in den Vorgängern ausgebreitet. Und man darf sich sicher sein, am Ende wird alles gut.
Wahrscheinlich ist ein wichtiger Erfolgsfaktor des Musicals, dass es so idealisiert ist und so integrativ angelegt. Das ist eine heile Schulwelt, in der die Erwachsenen nur Randerscheinungen sind und die Teenager selbst im Mittelpunkt stehen. Es gibt in der Gemeinschaft keine Außenseiter. Troys bester Kumpel ist natürlich schwarz und seine große Liebe lateinamerikanischer Herkunft. Konflikte gibt es hier kaum, und wenn, dann lassen sie sich mit einem Lied oder ein paar Korbwürfen wieder geraderücken. Das ist nicht weiter verwerflich, aber es reduziert „High School Musical 3: Senior Year“ auf bloße, bunte Unterhaltung.
Die jugendliche Zielgruppe wird „High School Musical 3: Senior Year“ ebenso lieben, wie die Vorgänger. Alle anderen sollten sich bewusst sein, dass sie einen Tanzfilm sehen, der Handlungsmäßig deutlich klischeehafter ausfällt, als dies in dem Genre üblich ist. Die Show und Tanzeinlagen wissen allerdings kurzweilig und überzeugend zu unterhalten.
Film-Wertung:
(4 / 10)
High School Musical 3
OT: High School Musical 3: Senior Year
Genre: Musical, Romanze,
Länge: 112 Minuten, USA, 2008
Regie: Kenny Ortega
Darsteller:innen: Zac Effron, Ashley Tisdale, Vanessa Hudgens,
FSK: ab 0 Jahren, ohne Altersbechränkung
Vertrieb: Disney
Kinostart: 23.10.2008
Dvd-& BD-VÖ: 05.03.2009 (auch als extended version)