Im #Partysommer24 geht es mit der Hochzeit im Norwegischen Königshaus weiter. Na ja, fast. Im hinreißenden Kinderfilm „Knerten traut sich“ von 2012 wird die Zeremonie zumindest im Fernsehen übertragen. Nach dem riesigen Erfolg des norwegischen Kinderfilms „Mein Freund Knerten“ war es nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem Wiedersehen mit dem Jungen Lillebror und sein hölzerner Freund Knerten kommt. Und alle Fans können sich freuen, „Knerten traut sich“ ist genauso zauberhaft wie der Vorgänger.
In „Mein Freund Knerten“ zog die Familie von Lillebror (Adrian Grönnevik Smith) aufs Land und der Junge hatte Schwierigkeiten, Freunde zu finden. Inzwischen hat sich Lillebors Familie eingelebt: Der Vater (Jan Gunnar Röise) reist als Vertreter für Strumpfhosen durch das Land, die Mutter (Pernille Sörensen) hat im örtlichen Kramladen Arbeit gefunden und Knerten und Lillebror fühlen sich wohl.
In Eilertsens Kramladen steht ein neues Fahrrad herum, das Lillebror gerne hätte, doch auch Karsten (Kristian Smedhaugen), ein Junge, der gerade erst in die Gegend gezogen ist, hat ein Auge auf das Fahrrad geworfen. Während sich die Erwachsenen über die bevorstehende Hochzeit des norwegischen Königshauses austauschen, beäugen sich die beiden jungen eher skeptisch. Doch auch Knerten bekommt romantische Gefühle, als Lillebrors Freundin Vesla (Amalia Blankholm Heggemsnes) mit einem Ästchen auftaucht. Karoline heißt das bezaubernde Birkenwesen, das es Knerten durchaus angetan hat.
Neues Fahrrad und Verkehrsunfälle
Doch die ländliche Idylle bekommt Kratzer als Lillebrors Mutter auf dem Heimweg von der Arbeit einen Fahrradunfall hat und sich so stark verletzt hat, dass sie ins Krankenhaus muss. Von dem Auto, das Lillebrors Mutter von der Straße gedrängt hat, ist weit und breit keine Spur. Doch Knerten findet einen Glassplitter von einem Blinker und macht sich eigenmächtig auf die Suche nach dem fahrerflüchtigen Schuldigen.
„Knerten traut sich“ wurde von der deutschen Filmbewertung als besonders wertvoll eingestuft und es gelingt dem Film nicht nur, eine tolle und kindgerechte Abenteuergeschichte zu erzählen, sondern auf humorvolle und liebenswerte Weise aus kleinen Alltagserlebnissen große Lehren zu ziehen. So hat Lillebror ziemlich schnell Verdächtige, die seine Mutter ins Krankenhaus gebracht haben, nur um am Ende herauszufinden, dass er selbst an dem Unfall nicht ganz unschuldig ist.
Beliebte norwegische Kinderbücher als Vorlage
Wie schon bei „Mein Freund Knerten“ schrieb Brigitte Bratseth das Drehbuch nach einer Romanvorlage von Anne-Catterina Vestly und schafft es, den Zeitgeist der 1960er ebenso wunderbar verzaubert einzufangen wie eine kindgerechte, zum Teil ganz spannende Abenteuergeschichte zu erzählen, die auch dem erwachsenen Publikum Spaß machen wird. Regisseur Martin Lund gelingt mit seinem ersten Spielfilm ein tolles und höchst unterhaltsames Debut. Die Mischung aus Animation und Realfilm ist genau richtig und die Handlung wird von mitreißender Musik untermalt, die sich beim jungen Publikum ziemlich schnell zum Ohrwurm entwickeln wird.
Einige der Knerten-Geschichten sind hierzulande in den 1960er Jahren erschienen, Knerten heißt darin Knorzel und zur Zeit sind die Bücher (auch heute) noch nicht erhältlich. Da böte sich doch eine Neuauflage an, oder gar eine Neuübersetzung der Kompletten Reihe. Wie auch immer, auf der Leinwand überzeugt auch das zweite Abenteuer von Lillebror und Knerten.
„Knerten traut sich“ ist wunderbare Kinderunterhaltung und Spaß für die ganze Familie. Wie schon in „Mein Freund Knerten“ punktet das zweite Abenteuer mit viel Nostalgie und Alltagshumor. Eine absolute Empfehlung.
Film-Wertung: 
(7 / 10)
Knerten traut sich
OT: Knerten gifter seg
Genre: Kinderfilm, Familienunterhaltung
Länge: 76 Minuten, N, 2010
Regie: Martin Lund
Darsteller:innen: Adrian Grønnevik Smith, Pernille Sørensen, Kristian Smedhaugen
FSK: ohne Altesbeschränkung, ab 0 Jahren
Vertrieb: Polyband
Kinostart: 12.04.2012
DVD-VÖ: 30.11.2012