Aus gegebenem Anlass der anstehenden schrägen Märchenstunde im Kino, erlaubt sich brutstatt.de die eine oder andere“Märchenverfilmung” aus dem Filmarchiv zu holen. Das zum großen Teil animierte 3D-Abenteuer „Jack And The Giants“ erzählt von einem Knecht, der zum Helden wird, als die Riesen aus ihrem Himmelreich auf die Welt herunterkommen, um dort zu herrschen. Selbstredend gibt‘s am Ende eine Prinzessin als Belohnung. Ansonsten hat der Film vor allem opulente Effekte und Schlachten zu bieten.
Der Waisenjunge und Bauernknecht Jack (Nicholas Hould) bewirtschaftet mit seinem Onkel zusammen einen kleinen Hof. Als der verträumte Jüngling auf dem Markt Pferd und Karren verkaufen soll, drückt ihm ein Mönch einen Beutel Bohnen in die Hand, die auf keinen Fall nass werden dürfen. Außerdem eilt er einer unbekannten Schönen zur Hilfe, die von Saufkumpanen bedrängt wird.
Die junge Dame stellt sich als Prinzessin Isabelle (Eleanor Tomlinson) heraus. Sie soll demnächst Sir Roderick (Stanely Tucci) heiraten, liebt diesen Berater ihres Vaters allerdings nicht. Denn der hat vor allem im Sinn, die Macht an sich zu reißen, und wollte dazu die Zauberbohnen aus dem Grab des alten Königs klauen, mit diesen dann die Riesen auf die Welt locken und sie mit der Zauberkrone beherrschen.
Als eine der Bohnen dann doch nass wird, stellt sie eher zufällig eine Verbindung ins Reich der Riesen her und die Prinzessin geht dort oben verlustig. Zusammen mit Ritter Elmont (Ewan McGregor) und Roderick macht sich Jack auf den Weg ins Riesenreich.
„Hans und die Riesenbohne“
Das englische Märchen von Hans und der Riesenbohne musste schon häufiger für Filmideen aller Art herhalten und wurde zuletzt in der Animationsverfilmung von „Der gestiefelte Kater“ genutzt. Regisseur Bryan Singer, der für die ersten „X-Men“-Filme verantwortlich zeichnete, benutzt das Grundgerüst des Märchens um einen epischen Kampf der Menschen gegen die Riesen zu inszenieren. Das wirkt bisweilen wie in „Herr der Ringe“, kommt aber von der märchenhaft braven Grundgeschichte nicht entsprechend weg. So entsteht ein mächtiges Getümmel mit eher kinderkompatibler Handlung, das nicht s recht zusammen gehen will.
Aufgrund der englischen Wurzeln des Märchens ist eine eher britische Figurenausprägung durchaus angeraten, fragt sich nur, wer das optisch bunte Sammelsurium von Rittern, Generälen und Königen zu einem Reigen aus diversen Zeiten und Epochen zusammengesetzt hat. Vor allem der eher preußisch wirkende General sieht neben dem König in goldener Rüstung ein wenig aus der Zeit gefallen aus. Warum der Film, der im Original „Jack The Giant Slayer“ heißt, für den deutschen Verleih einen alternativen englischen Titel bekommt und nicht einfach „Jack der Riesentöter“ heißen kann, bleibt mir allerdings verschlossen.
Nun denn, der Stilmischmasch hat Methode und so ist „Jack And The Giants“ leidlich unterhaltsam ausgefallen, kann aber auch keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Film-Wertung: (5 / 10)
Jack and the Giants
OT: Jack the Giant Slayer
Genre: Fantasy, Abenteuer
Länge: 114 Minuten, USA, 2013
Regie: Bryan Singer
Darsteller:innen: Nicolas Hoult, Eleonor Tomlinson, Ewan McGregor
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: Warner Bros
Kinostart: 13.03.2013
DVD- & BD-VÖ: 02.08.2013