Aus dem Archiv in den #Seriapril: „Zukunft ohne Menschen –Staffel 1“ von 2009. Die Dokumentarserie „Zukunft ohne Menschen“ ergründet, was mit der Welt geschehen würde, wenn die Menschheit von heute auf morgen zu existieren aufhörte. Das ist spektakulär inszeniert und von einigem Unterhaltungswert. Allein, an das Nervöse des Formats muss man sich gewöhnen.
Ausgehend von der Fragestellung, was nach der Menschheit kommen würde widmet sich „Zukunft ohne Menschen“ in jeder Folge unterschiedlichen Schwerpunkten. Was würde mit den Gebäuden geschehen? Welche Entwicklung nähme die Tierwelt? Bleiben in der Zukunft irgendwelche Spuren menschlicher Zivilisation?
Das aufwändige Serienformat setzt dabei auf zeitgemäße und spektakulär gemachte CGI-Effekte und wissenschaftliche Experten. Auch Ausflüge zu Orten und Gegenden, in denen Verfallsprozesse in Natur und Kultur heute schon sichtbar sind, werden in das Format integriert.
Im Zeitraffer-Stil werden bestimmte Zeitpunkte nach dem Verschwinden der Menschheit angesteuert und zu veranschaulichen, welches Stadium des Verfalls oder der Entwicklung die Welt gerade erreicht hat. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass wir, ebenso wie die Dinosaurier, vom Antlitz der Erde verschwinden. Diese Erkenntnis war zu erwarten, spannender ist es zu beobachten, wie sich die Welt verändern würde.
Wenn die Natur den Planeten wieder übernimmt
Genau das versucht „Zukunft ohne Menschen“ bildlich erfahrbar zu machen. Die 3D Animnationstechnik ist in der Tat spielfilmtauglich und gerade zu Beginn der Serie staunt der Zuschauer nicht schlecht. Je weiter die Serie voranschreitet, desto mehr erodiert das Staunen allerdings. Für ein TV-Dokumentarformat ist das dennoch beachtlich und höchst aufwändig.
Durch den immer gleichen Aufbau der Folgen anhand einer chronologischen Zeitleiste ist zwar ein Wiedererkennungswert gegeben, doch die vergleichsweise kurzen Etappen vermitteln auch die Hektik und Oberflächlichkeit von überraschenden Stippvisiten. Auch erkennt man das TV-Format an der Wiederholung gewisser (Meist spektakulär animierter) Bildsequenzen, die innerhalb jeder Folge mehrfach bemüht werden.
Man könnte auch den anthropozentrischen Ansatz von „Zukunft ohne Menschen“ kritisch betrachten, denn obwohl es eigentlich darum gehen sollte, was nach uns kommt, so ist der Verfall unserer Kultur doch deutlich spektakulärer aufzubereiten und kehrt als mahnende Erinnerung in jeder Episode wieder. Doch das tut dem Unterhaltungswert keinen Abbruch. Nach zwei Staffeln war dann Schluss.
Anders als herkömmliche Wissenschaftsdokus setzt „Zukunft ohne Menschen“ ganz bewusst auf das spektakuläre Element, um Interesse zu wecken. Das Konzept geht auf, auch wenn gelegentlich die Informationstiefe auf der Strecke bleibt.
Serien-Wertung: (6 / 10)
Zukunft ohne Menschen Staffel 1: Was kommt nach uns?
OT: Live After People -Season 1
Genre: TV-Serie, Wissenschaft, Ökologie
Länge: 450 Minuten, 2009,
FSK: Ohne Altersbeschränkung, ab 0 Jahren, weil Info-format
Vertrieb: Polyband / WVG
DVD-VÖ: 27.05.2011