White House Down: Traumjob mit Nebenwirkungen

Weil ich gerade dabei bin: Aus dem Archiv der Review zur damaligen Konkurrenz von „Olymus has Fallen: Nur wenige Monate, nachdem Antoine Fuqua in „Olympus Has Fallen“ das Weiße Haus in Schutt und Asche legte, kommt der zweite Angriff auf die Machtzentrale der USA in die Kinos. Roland Emmerich setzt in dem Terrorszenario auf ein solides, unterhaltsames Buddy Movie, in dem Jamie Foxx einen ziemlich coolen Präsidenten abgibt. Für Action ist ausreichend gesorgt.

Durch Beziehungen ist der Veteran John Cale (Channing Tatum) an seinen Job bei der Washingtoner Polizei gekommen. Er ist der Eskorte des Senators Raphelson (Richard Jenkins) zugeteilt. Ein eher ruhiger Job. Seine Tochter Emily (Joey King), die bei seiner geschiedenen Frau lebt, sieht er eher selten, doch die junge Dame interessiert sich sehr für Politik.

Auch um wieder eine bessere Beziehung zu seiner Tochter aufzubauen, bewirbt sich Cale als Leibwächter des Präsidenten Sawyer (Jamie Foxx). Am Tag des Vorstellungsgesprächs nimmt er Emily mit ins Weiße Haus, doch Agentin Finnerty (Maggie Gyllenhaal) lehnt Cale aufgrund mangelnder Qualifikationen ab.

Geregelte Arbeitszeiten wegen der Tochter

Aber wenn sie schon einmal da sind, machen Cale und seine Tochter noch eine Führung durch das Präsidentenanwesen mit. Da wird das Weiße Haus von einer Paramilitärischen Truppe überrannt und der Secret Service unter der Leitung von Walker (James Woods) ist machtlos. Nun erhält John Cale die Chance sich im Ernstfall als Personenschützer des Präsidenten anzubieten.

Regisseur Roland Emmerich haut dem Zuschauer in seinem neuen Film kein enormes Effekt-Spektakel um die Ohren, sondern setzt ganz auf einen soliden Action-Movie, der seinen Reiz vor allem aus dem Kumpelhaften Verhältnis von Präsident und Personenschützer bezieht. Insofern ist „White House Down“ näher an den „Stirb langsam“-Filmen als an den CGI-gespickten Spektakeln und Endzeitszenarios die Emmerich sonst so gerne inszeniert.

Präsidiale Gefahrenzulage

Und damit ist auch schon der große Unterschied zu dem thematisch sehr verwandten „Olympus Has Fallen“ gegeben. Während Regisseur Antoine Fuqua Washington in allerbester Emmerich-Manier verwüstet und einen todernsten Gerhard Butler im Alleingang gegen die Terroristen aufbietet, setzt „White House Down“ eher auf ein gewisses Augenzwinkern, wenn Jamie Foxx als extrem cooler Obama-Verschnitt seinen Beitrag liefert, um heile aus dem Weißen Haus zu kommen. Den großteil der Action muss allerdings Frauenscharm Channig Tatum bestreiten, dem man den harten Kerl nicht immer so ganz abnimmt. Dennoch schlägt er sich als John Cale wacker. Auch die übrige Besetzung mit Richard Jenkins, James Woods Maggie Gyllenhaal und der jungen Joey King als vorlaute Tochter weiß zu gefallen.

Das Drehbuch von James Vanderbuilt („The Amazing Spider-Man“, „Losers“) halt sich allerdings wenig mit dem Terror-Hintergrund auf sondern ist kaum mehr als eine solide Action-Inszenierung. Auch hier liegt eine Parallele zu den „Stirb langsam“-Filmen. „White House Down“ will vor allem unterhalten und keine Ängste schüren, die Helden sind noch Helden insofern ist es uramerikanisch, dass sich der verschmähte Kämpfer für das Gute im Feuertest beweisen kann.

So ähnlich sich die beiden „Terrorangriffe“ auf das Weiße Haus auch sind, ihre Ausrichtung und ihr Selbstverständnis könnte kaum unterschiedlicher sein. Sicher, beides sind Actioner und jeder hat seine Vorzüge und seine weniger gelungenen Aspekte. Im Grund sind beide gleichermaßen gelungen und taugen zur soliden Unterhaltung. Mehr aber auch nicht.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

White House Down
OT: White House Down
Genre: Thriller, Action
Länge: 131 Minuten, USA, 2013
Regie: Roland Emmerich
Darsteller:innen : Channing Tatum, Maggie Gyllenhaal, Jamie Foxx
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb:
Kinostart: 05.09,.2013
DVD-VÖ: 09.01.2014