Mit der neuen „Robin“-Soloserie knüpft DC Comics an die „Teen Titans“ der Rebirth-Ära an. Es macht schon Spaß die actiongeladene Story von Joshua Williamson und das energiegeladene Artwork von Gleb Melnikov und Jorge Corona zu verfolgen. Der erste „Robin“-Sammelband „Turnier der Killer“ umfasst die 6 US-Ausgaben zum Auftakt und ist im Februar auch bei Panini Comics erschienen.
Bevor es gleich an die Vorstellung von „Robin 1“ geht, ein paar Bemerkungen zur neuen Ära bei DC Comics: „Infinte Frontier“ setzt an „Rebirth“ an und nimmt einige Events wie etwa „Batman, der lacht“ und „Batman: Death Metal“ auf, um die Charaktere – ganz allgemein ausgedrückt – etwas anders aufzustellen. Im Vorwort von Christian Endres wird das vermeintlich notwendige Vorwissen kurz angerissen. Wer genauer in die Details zu „Infinte Frontier“ und der Reparatur des Megaversums eintauchen will, kann in der DC Fanwiki wühlen oder in der englischen Wikipedia. Diese Solo-Serie lässt sich auch ohne nerdiges Vorwissen unterhaltsam lesen.
Als Batmans Sohn hat man es nicht leicht, vor allem, wenn die mütterliche Seite der Familie es mit Gesetz und Ordnung nicht so genau nimmt. Damian Wayne ist auch der Sohn von Talia al Ghul und wurde bei Großvater Ras al Ghul ausgebildet, bevor sich der Jugendliche doch für die andere Seite des Gesetzes entschied. Doch seine Aufgabe als Teamleiter bei den „Teen Titans“ (vorgestellt auch bei brutstatt.de) war nicht unbedingt von Erfolg gekrönt.
Damian Wayne ist Batmans Sohn
Nun hat sich Damian, der die aktuelle Inkarnation von „Robin“ ist, von Batman abgewendet und befindet sich zwischen den Welten. Um wieder bei Talia aufgenommen zu werden, muss der junge Held beweisen, dass er sich von Bruce Wayne abgewendet hat. So hat sich Robin zurzeit als Schaukämpfer verdingt, auch um seine Aggressionen zu bewältigen, während er über die Zukunft nachdenkt. Dabei hört Robin von einem Turnier der Killer, das die League of Lazarus auf einer abgelegenen Insel veranstaltet.
Auf der Insel trifft Damian auf neue Rivalen wie Green Arrows Sohn Hawke und alte Bekannte wie Deathstrokes Tochter und bevor sich der junge Draufgänger eingelebt hat, ist er auch schon gestorben. Aber nicht umsonst veranstaltet die Lazarus-Liga das Turnier.
Kämpfe und Turniere sind schon seit jeher ein tolles Thema für Action, egal in welchem Medium. Ausgesprochen beliebt ist ein Turniermodus im Videospielbereich und ersetzt mit seiner klaren Dramaturgie nicht selten eine tiefgreifende Handlung. So auch bei „Mortal Kombat (1983) und D.o.A.) die beide mehr oder minder erfolgreich verfilmt wurden. Auch die Mixed Martial Aerts (MMA) und fernöstliche Kampfsportfilme bedienen sich nicht selten des Wettkampfes als antreibenden Stilmittels. Zu sehen in diversen Bruche Lee oder Jean Claude van Damme Actionern.
K.O.-Modus als Handlung
In „Robin 1“ ist die Idee flott umgesetzt und fügt sich nahtlos in die Neuausrichtung der Batman und Robin Mythologie ein. An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass es diverse „Robin“-Inkarnationen gab, die später zu anderen (Anti-)Helden wie Red Hood, Nightwing oder Spoiler wurden. Tatsächlich gelingt es Joshua Williamson auch ein bisschen Inhalt in die Story zu bringen. Daraus kann sich noch viel entwickeln. In diesem Sammelband geht es ausschließlich um das Turnier.
Die Zeichnungen von Gleb Melnikov und Jorge Corona sind sehr dynamisch und haben etwas leicht Cartoonhaftes, das sich schon eher an jüngere Leser richtet. Ähnlichkeiten zur Teen Titans Optik sind durchaus vorhanden, aber mehr auch nicht. Die Stile der beiden Zeichner ähneln sich ein wenig Die Seiten sind sehr dynamisch gehalten, ohne die Lesbarkeit der Panels zu riskieren. Leser:innen haben jederzeit den Überblick. Das ist bei der Reichhaltigkeit an Action beileibe keine Selbstverständlichkeit.
Der vielleicht größte optische Unterschied zu dem „Teen Titans“-Megaband und der somit letzten „Robin“-Variante ist die Farbgebung, die in „Turnier der Killer“ deutlich zurückgenommener und weniger Neon-lastig ist. Tempo kommt dennoch genug auf. Dafür sorgen die knackigen Schattierungen und die gelegentlich ineinandergreifenden Hintergründe.
Es ist definitiv keine superneue Story-Idee Kampfturniere abzuhalten, aber bei Batmans Sohn Damian Wayne alias „Robin“ haut die Geschichte hin und sorgt für Kurzweil und viel Action, die von dem dynamischen graphischen Stil perfekt eingefangen wird. Ein Serienauftakt der neugierig macht und Ein Held, der sein Potential noch nicht entfaltet hat. Wir bleiben gespannt.
Comic-Wertung: (7 / 10)
Robin Band 1: Turnier der Killer
OT: Batman 106 (II), Detective Comics 1034 (II), Robin (2021) 1-6, DC Comics 2021
Genre: Comic, Superhelden
Autor: Joshua Williamson
Zeichner: Gleb Melnikov, Jorge Corona
Farben: Gleb M;elnikov, LouisGuerrero
Übersetzung: Katrin Aust
ISBN: 9783741627026
Verlag: Panini Comics, Softcover, 180 Seiten
VÖ: 08.02.2022