Just ist „Alien Covenant“ in den Kinos angelaufen und schreibt die Story des „Alien“ – Prequels weiter. Da ich den Vorgänger „Prometheus“ auf diesen Seiten bislang nicht vorgestellt habe, wird das nun nachgeholt. 2012 kam das langerwartete und heißersehnte „Alien“-Prequel von Meisterregisseur Ridley Scott auf die Leinwand. Die Weltraumexpedition zu den Ursprüngen der Menschheit ist ein mehr als gelungenes, düsteres Science-Fiction-Abenteuer, das sich in gewisser Weise auch in die „Alien“-Saga einfügt. Kommen wir aus dem Weltraum?
In der Zukunft, allerdings lange bevor es Gang und Gäbe ist, im Weltraum nach Planeten zu suchen, die sich wirtschaftlich ausbeuten lassen, finden Archäologen auf einer schottischen Insel eine Höhlenmalerei, in der eine bestimmte Sternenkonstellation dargestellt ist. Die Wissenschaftler Elizabeth Shaw (Noomi Rapace) und Charlie Holoway (Logan Marshall-Green) sind sich nun endlich sicher, dass diese Sternekonstellation von Außerirdischen stammt, die maßgeblich für die Entwicklung der Menschheit auf der Erde verantwortlich sind.
Weyland Industries stellt für eine Expedition das Raumschiff „Prometheus“ zur Verfügung, um diese gemalte „Einladung“ der Außerirdischen zu untersuchen. Die Mannschaft unter der Führung von Meredith Vickers (Charlize Theron) besteht aus Wissenschaftlern und Raumfahrern und dem Androiden David (Michael Fassbender).
Annähernd zwei Jahre ist die Prometheus unterwegs, doch was sie an ihrem Ziel vorfindet, ist keineswegs eine freundlich gesinnte Zivilisation, sondern ein Planet, der bis auf einige unterirdisch angelegte Ruinen verlassen ist. Das Forscherteam findet hier weniger Anzeichen von Leben als vielmehr eine seltsame Art Waffenlager und die Fremden aus dem Weltall wirken plötzlich nicht mehr ganz so friedlich.
Mit „Prometheus“ kehrte Regisseur Ridley Scott nach mehr als dreißig Jahren zu dem Genre zurück, in dem er mit „Alien“ und „Blade Runner“ Maßstäbe gesetzt hat. Und „Prometheus“ ist kein neuer Versuch „Alien“ zu kopieren, sondern ein verdammt guter, effektiv und spektakulär inszenierter, finsterer Science-Fiction-Streifen, den sich Genre-Fans keinesfalls entgehen lassen sollten.
Die Story von Damon Lindelof („Lost“) und Jon Spaihts („Darkest Hour“) funktioniert und weiß sich geschickt in die „Alien“-Welt einzufügen, ohne allzu sehr auf die kommenden Geschehnisse zu verweisen. Cleverer Weise und den heutigen Businessgewohnheiten folgend kann man das Ende so deuten, dass eine Fortsetzung möglich wäre. Die folgte ja nun gerade aktuell mit „Alien: Covenant“ und setzt rund eine Dekade später ein. Doch zuvor muss sich das Team der Prometheus unter einigen Verlusten seiner Haut erwehren. Die Bedrohung auf dem unwirtlichen Planeten ist seltsam unkörperlich, doch von schleichender Gefahr kann keine Rede sein, das Böse nähert sich mit rasanten Fließen und erstaunlicher Reproduktionsrate.
Viele der actionreich inszenierten Sequenzen greifen massiv auf CGI zurück, doch das Ergebnis ist, vor allem in 3D beeindruckend geworden und die Tricktechnik aus dem Computer macht einige spektakuläre Weltraumeffekte möglich. Doch das alles bliebe seelenlos, wäre da nicht eine großartige Ansammlung von Schauspielern am Werk- neben den bereits genannten auch der „Wire“-Star Idris Elba, Guy Pierce, und Sean Harris. Vor allem Noomi Rapace („Millenium-Trilogie“) weiß als ehrgeizige, skeptische und extrem überlebensfähige Wissenschaftlerin zu überzeugen und Michael Fassbender gelingt es den Androiden David ebenso grandios zum Leben zu erwecken wie es einst Ian Holm mit Ash gelang. In den beiden Figuren Elizabeth Shaw und David und ihrem Verhältnis zueinander ist die größte Nähe zu Alien zu merken und diese trägt den Film handlungsmäßig mehr als solide.
„Prometheus –Dunkle Zeichen“ ist ein würdiges „Alien“-Prequel, auch wenn viele Fans den „Body-Horror“ des Weltraum-Slashers vermisst haben. Auch wenn Regisseur Ridley Scott kein so grandioser Wurf gelingt wie 1979. bleibt „Prometheus“ einer origineller und in dem Franchise auch durchaus unterscheidbarer Weltraum-Thriller. In der Rückschau der an Science-Fiction-Filmen gar nicht so armen vergangenen Jahre, kommt “Prometheus“ immer noch locker in meine persönliche Sci-Fi-Top-10 der der letzten Jahre.
Film-Wertung: (7,5 / 10)
Prometheus – Dunkle Zeichen
OT: Prometheus
Genre: Science-Fiction, Horror, Thriller
Länge: 124 Minuten, 2012
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Noomi Rapace, Michael Fassbender, Idris Elba, Charlize Theron
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: 20th Century Fox
Kinostart: 09.08.2012
DVD- & BD-VÖ: 07.12.2012