Das Dragonball Universum von Mangaka Akira Toriyama scheint einfach endlos weiterzulaufen. Inzwischen gibt es von der 1984 gestarteten Comicserie diverse Serien, Filme, Spiele und was weiß ich nicht alles. Nun kommt der neueste Streich aus dem Hause Toryama bei uns sogar auf die Leinwand. Für Fans sicher ein fest, für Außenstehende aber filmisch nur ein begrenztes Vergnügen. Mehr dazu in der Filmvorstellung.
Wer nun von Mangas, Animes und Dragonball überhaupt keinen Schimmer hat, sollte die nächsten Zeilen ruhig lese, um ein bisschen Grundwissen zu kriegen, Fans können einfach beim nächsten Absatzz mit der Story von „Resurrection F“, so der alternative, internationale Titel zu „Dragonball Z Movie 15: Wiedergeburt von F“ weiterlesen. Also, frisch ans Werk.
Was ist Dragonball?
1984 begann der Mangaka Akira Toriyama eine Science-Fiction-Story über einen kleinen Jungen namens Son Goku, der stärker ist als normale Menschen und einen Affenschwanz besitzt. Zusammen mit seinen Freunden ist Son Goku auf der Suche nach magischen „Dragonballs“, davon gibt es sieben Stück. Wenn man alle beisammen hat, kann man mit Hilfe der Dragonballs den Drachen Shenlong herbeirufen, der einem dann einen Wunsch erfüllen muss. Aber neben Son Goku und seinen Freunden gibt es selbstverständlich auch böse und machtgierige Charaktere, die die Dragonballs suchen. Immer wieder kommt es daher zu Kämpfen, die einen großen Teil der Attraktion von Dragonball ausmachen. Die Comic-Serie lief elf Jahre lang, umfasst 519 Kapitel, die in unterschiedliche Sagas, also Erzählzyklen aufgeteilt sind. Der Hauptteil davon beschäftigt sich dann mit dem erwachsenen Helden Son Goku. Die Adaption als Zeichentrick-Serien, also als Animes, verlief in mehreren Phasen. Wobei die Abendteuer des jungen Son Goku unter dem Label „Dragonball“ verfilmt wurden, die des ausgewachsenen Helden als „Dragonball Z“. Mehr über die „Dragonball“-Saga findet sich auf Wikipedia, wo ausnahmsweise auch mal der deutschsprachige Eintrag brauchbar und umfassend ist. Hier finden sich auch Listen mit den Hauptcharakteren.
„Wiedergeburt von F(reezer)“
Nun also zum insgesamt 19. „Dragonball“-Film. Dem 15. der „Dragonball Z“-Reihe. Die Filmgeschichte stammt von Akira Toriyama höchstselbst, der nach der zweiten Realverfilmung „Dragonball Evolution“ (2009) das Heft wieder selbst in die Hand genommen hat. In „Resurrection F“ versucht der galaktische Bösewicht Sorbet seinen Meister Freezer wieder zum Leben zu erwecken und braucht dazu die Dragonballs. Das Problem an der Sache ist allerdings nicht nur, die magischen Bälle auf der Erde zu finden, sondern auch, dass Son Goku den kosmischen Imperator einst in tausend Stücke zerkloppt hatte.
Und während sich die Fieslinge der Erde nähern, sind Son Goku und sein Freund und Rivale Vegeta nicht erreichbar, um einzugreifen. Stattdessen trainieren die beiden fern in der Galaxie beim Gott Beerus. Der nimmt allerdings kaum Notiz von den beiden. Nun denn, irgendwann gelingt es mit Son goku in Kontakt zu treten, doch zu dem Zeitpunkt ist Erzfeind Freezer schon wieder ganz gut bei Kräften.
Die Story und ja eigentlich das Prinzip der Serie ist verkürzt gesagt, leicht auf den Punkt gebracht. Im Grund braucht die Handlung nur einen schmalen, leicht verständlichen Rahmen für die aneinandergereihten Actionszenen abzuliefern. Zumindest ist das in den letzten Filmen so gewesen. Natürlich gibt es auch immer wieder witzige Szenen und einige klug eingebaute mythische Elemente, aber eigentlich geht es nur darum, dass sich Son Goku und Co. mit den Bösen messen sollen.
Eine Fansache
Das ist für Fans immer wieder Anlass zu gehörigem Hype und die beiden letzten „Dragonball Z“ –filme liefen in Japan zu absoluten Blockbustern auf. Dabei kommt „Wiedergeburt von F“ sogar in 3D in die Kinos. Das allerdings stellt sich als visuelles Desaster heraus, wenn ich das als nicht Fan mal so sagen darf, denn die traditionelle Machart von Animes und Zeichentrickfilmen vor der Digitalisierung arbeitet mit verschiedenen Zeichenebene, die gegeneinander verschoben werden. Oft wird beispielsweise in Dialogen nur der Mund eine Figur bewegt, während der Rest statisch ist. Das funktioniert auch ganz wunderbar und sorgt schon für eine gewisse Räumlichkeit. Für die 3D Version von „Resurrection F“ hat man das Filmmaterial einfach nur Konvertiert und so etliches an Bildhelligkeit verloren. Dazu kommt, dass der stereoskopische Effekt bei der Art Animationstechnik einfach überhaupt nicht zur Geltung kommt.
Von „Dr. Slump“ zu „Dragonball“
Aber Akira Toriyama, der übrigens vor „Dragonball“ auch die lustige Serie „Dr. Slump“ kreiert hat, weiß, was die Fans wollen und so gibt er ihnen eine kosmische Klopperei nach der anderen. Inszeniert von Regisseur Tadayoshi Yamamuro, der hier erstmals federführend ist, aber schon lange als Animation Director an der Dragonball-Saga mitschraubt. Und mit der stärkeren Neubelebung von Erzfeind Freezer ist den Machern auch ein Coup gelungen, an dem Fans ihre Freude haben werden. Zieht man den ganzen nostalgischen Hyp mal ab, bleibt unterm Strich ein ganz unterhaltsames, vor allem schnelles und actionreiches Animeabenteuer, das auf typisch japanisch durchgeknallte Weise unterhält. Dazu gesellt sich als musikalische Untermalung noch der treibende J-Pop, der mit einigen sehr lustigen Ohrwürmern für die richtige Stimmung sorgt.
„Dragonball Z: Resurrection F“ ist und bleibt vor allem eine Fanangelegenheit. Obwohl die schmale Handlung schnell durchschaut ist, sind es die vielen Charaktere, die für Verwirrung bei Neulingen sorgen.
Film-Wertung: (6 / 10)
„Dragonball Z: Resurrection F“
OT: Dragon Ball Z: Doragon bôru Z – Fukkatsu no ‚F‘
Genre: Anime, Fantasy, Science-Fiction
Länge: 93 Minuten, J, 2015
Regisseur: Tadayoshi Yamamuro
Vorlage und Drehbuch: Akira Toriyama
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: AV Visionen