Während das Biker-Serien-Event „Sons of Anarchy“ in den USA inzwischen mit der siebenten Staffel seinen Abschluss gefunden hat, ist man hierzulande noch mittendrin. Demnächst erscheint die schon im Free-TV ausgestrahlte fünfte Staffel und auf diesen Seiten bin ich noch ein bisschen weiter zurück. Zeit, sich mit der vierten Staffel von „Sons of Anarchy“ zu beschäftigen. Als Quereinsteiger käme man nun gut in die Handlung hinein, auch wenn die Story fortlaufend ist. Viele neue Gesichter und auch für den Motorrad-Club, mal wieder, eine Art Neustart. Trotzdem: Spoilerwarnung für Dauerfans!
Der Motorrad Club Sons of Anarchy ist nach dem Ausflug in nordirische Gefilde und diversen Knastaufenthalten endlich wieder zuhause. Bürgermeister Hale plant in der kalifornischen Kleinstadt Charming einen luxuriösen Wohnkomplex am Stadtrand und hat dabei auch den wirtschaftlich angeschlagenen Bauunternehmer Oswald an Bord. Außerdem musste Polizeichef Unser (Dayton Callie) seinen Platz räumen und stattdessen hat der Sheriff Eli Roosevelt nun die Polizeigewalt. Zusätzlich wuselt der stellvertretende Bundesstaatsanwalt Lincoln Potter in der Stadt herum.
Biker-Präsident Clay Morrow (Ron Perlman) hat derweil im Knast beschlossen, dass er noch einmal richtig absahnen muss, bevor seine arthritischen Hände es ihm unmöglich machen, den Club zu führen. Das Clubmotto: „You don‘t ride, you don’t vote!“ gilt ganz besonders für den Präsidenten. Auch Jax (Charle Hunnam) hat nach der Geburt seines Sohnes Thomas nachgedacht und will nun endlich aussteigen. Als Clay dann einen Waffendeal mit einem mexikanischen Drogenkartell einfädelt, bei dem die Biker ihrerseits in Drogengeschäfte reingezogen werden, wittert Jax seine Chance auf den Ausstieg: Clays Expansionspläne werden nur unterstützt, wenn Jax aus dem Club rauskommt. Nicht alle Sons sind mit der neuen Geschäftspolitik einverstanden und auch die Deals laufen lange nicht so reibungslos wie Clay sich das vorstellt. Das führt zu erheblichem Stress, im Club ebenso wie im Privatleben: Gemma (Katey Sagal) und Tara (Maggie Siff) sind alles andere als begeistert von den neuen Geschäften ihrer Kerle.
Serien-Mastermind Kurt Sutter zieht die Daumenschrauben an und der Druck im Kessel SAMCRO steigt gewaltig. Die vierte Staffel der US-Serie „Sons of Anarchy“ knüpft selbstredend an bisherigen Ereignisse an. Kurt Sutter selbst hat als Oddo wieder einen größeren Part zu spielen. Die Story entwickelt sich in gewohnter Manier: Neben dem großen Storybogen der Staffel sorgen persönliche Intrigen und allzu Menschliches für genügend Konfliktpotential. Die neuen Charaktere fügen sich gut ein und neben „Machete“ Danny Trejo, der sicherlich der prominenteste Neuzugang ist, wissen auch die Gesetzeshüter zu überzeugen. Rockmond Dunbar verleiht dem neuen Sheriff bislang ungekannte Amtsauthorität und Ray McKinnon als sehr exzentrischer Staatsanwalt Lincoln Potter ist eine absolute Bereicherung für Charming und die Serie.
Aber TV-Serien leben auch vom Wiedererkennungswert. Rituale, Floskeln und vertraute Elemente, um sich in jeder Folge wieder aufs Neue zu Hause zu fühlen werden da gerne verwendet. Das nutzt sich inzwischen ein wenig ab. Kurt Sutter selbst hat das Team auch hinter der Kamera beisammen gehalten, was man der vierten Staffel auch positiv anmerkt. Beim Staffelfinale legt der Autor auch als Regisseur erneut selbst Hand an. Das Bonusmaterial fällt in dieser Staffel etwas magerer aus und umfasst etwa dreißig Minuten, in denen es einige entfallene Szenen, Ausschnitte aus einem Benefizkonzert für John O’Brian, ein Gag Reel, Audiokommentare und noch ein wenig mehr gibt.
Auch wenn in der vierten Staffel von „Sons of Anarchy“ vieles wieder auf Anfang gestellt wird, ist der Dramaanteil nun deutlich höher als zu Beginn der Serie. Das höhere Budget zahlt sich in mehr Action aus und „Sons of Anarchy“ ist auch in der vierten Runde Serienunterhaltung vom Feinsten.
Serien-Wertung: (7,5 / 10)
Sons of Anarchy Staffel 4
OT: Sons of Anarchy – Season 4
Idee: Kurt Sutter
Regie: Guy Ferland, Gwyneth Horder-Payton, Stephen Kay u.a.
Darsteller: Charlie Hunnam, Ron Perlman, Katey Sagal, Danny Trejo
Genre: Action, Drama, Serie
Länge: 540 Minuten
FSK: ohne Jugendfreigabe
DVD- & BD-VÖ: 19.09.2014
Vertrieb: 20th Century Fox